Heute ist Ostersonntag und damit Ferien, das Wetter super – eigentlich eine gute Gelegenheit zum wegfahren. Aber seit dem letzten Flug vor fast 4 Wochen hat sich Corona-technisch noch nichts geändert: immer noch Lockdown, immer noch keine Impfung – also immer noch der gleiche Wahnsinn. Daher ging es heute wieder mal ins Risikogebiet – diesmal nach Hassfurt/Schweinfurt. Natürlich nur auf einen Tagesausflug, denn man darf ja weder Verwandtschaft besuchen noch hätten Hotels geöffnet – alles viel zu gefährlich.
Nach dem Frühstück ging es also gemütlich zum Flugplatz und dann VFR bei bestem Wetter in Richtung Hassfurt. Das war ein ganz schöner und ruhiger Sightseeing-Flug. Die Landung war ebenfalls ruhig, in Hassfurt waren wir das einzige fremde Flugzeug, sonst nichts los. Es sind halt wirklich besondere Zeiten.
Zu Fuß ging es dann in die Stadt, das ist ein ganz schöner Spaziergang von etwa 3 Kilometern. Dort hatte natürlich alles geschlossen, aber die Eisdielen hatten offen und es war auch angenehm warm. D.h. wir konnten ein Eis genießen und ein bisschen rumlaufen und dann ging es wieder zurück zum Flugplatz. In der Fußgängerzone war dank der Eisdielen sogar einiges los, es gibt also noch mehr Leute, die sich trotz des extremen Risikos raus trauen.
Vom Eis gestärkt ging es dann wieder nach Hause. Diesmal auf einem Z-Flugplan (ich muss ja immer IFR-Stunden sammeln). Der Flug war auch sehr entspannt, da es absolut ruhig und wolkenlos war. Die nächsten Tage soll das Wetter dann nicht mehr so toll sein, aber vielleicht ergibt sich ja noch ein Tagesausflug in diesen Ferien.
Der Corona-Irrsinn hat uns fest im Griff… wir müssen aber trotzdem mal raus und außerdem muss ich der Familie ja das WAAS-Upgrade vorführen. Also sind wir heute mal ins Risikogebiet aufgebrochen – ich wollte mal zu einem neuen Platz, der für einen Familienausflug tauglich sein sollte. Vilshofen soll sehr schön sein…
Bei bestem Wetter ging es also in Augsburg los, zunächst mit einem Sightseeing-Flug zu Hause vorbei, dann zum Chiemsee und von dort dann in Richtung Vilshofen. Querab von Burghausen habe ich dann mal die Funktion “Hold at waypoint” ausprobiert – mit dem WAAS-Upgrade konnte man auch das G1000 bei uns auf die “Latest and Greatest”-Version aktualisieren. Vorher waren wir bei irgendeiner älteren Version stehen geblieben. Jetzt ist nicht nur die Darstellung der Strecke schöner (die “Turn anticipation” wird auf dem schon MFD dargestellt), sondern es gibt eben auch neue Funktionen, wie Holdings im Flugplan. Die werden auch wirklich schön abgeflogen. Das finde ich sehr nett.
In Vilshofen war richtig viel los, es waren vier Flugzeuge im Funk, die alle in der Platzrunde unterwegs waren. Ich hatte also unseren Anflug so geplant, dass wir hinter den langsamen Fliegern mit hinreichend Abstand uns über den Gegenanflug in die Platzrunde einsortieren würden. Leider kam so ein ganz cooler Schlaumeier mit einer Caravan, der zwar im Funk noch nach einem Direktanflug gefragt hatte, allerdings vom Flugleiter die Antwort bekam, dass die Platzrunde schon gut belegt sei und er sehen soll, wie sich das am besten einsortiert. Der ist dann, als wir gerade ungefähr die Hälfte vom Queranflug abgeflogen hatten, mal eben direkt in den Endanflug reingeschossen. Formaljuristisch vermutlich unklar, wer da Vorflugrecht hat (ich oder er). Allemal extrem dämlich. Wir sind dann also hinterher geflogen, so langsam wie es ging und schon mit der Vermutung, dass wir wohl durchstarten werden. Rumstreiten im Funk bringt ja nichts. Bei so coolen Piloten sowieso nicht. Auf jeden Fall ist der dann dem voraus fliegenden UL dicht auf die Pelle gerückt, hat aber seinen Anflug nicht etwa abgebrochen. Erst auf den letzen Drücker ist er dann doch durchgestartet – wir hatten zwischenzeitlich schon länger über Funk unser Durchstarten angekündigt (fast noch auf Platzrundenhöhe im langen Endteil). Jetzt wäre dieser Trottel eigentlich also kurz vor uns, aber nachdem das Durchstartmanöver ähnlich cool war, wie der Rest vom Flug (und irgendwie nichts mit der veröffentlichten Platzrunde zu tun hatte) ging es dann. Wir sind dann die Platzrunde also nochmal abgeflogen und haben den Gegenanflug etwas verlängert, um genügend Abstand zu haben. Dann sind wir ruhig gelandet. Interessanterweise war die Caravan von einem ortsansässigen Businessflugunternehmen. Bei den Piloten-Skills würde ich den Laden wohl vermeiden… aber das wissen ja die Kunden vermutlich (und zum Glück) nicht.
Der Anflug auf Vilshofen ist übrigens wirklich sehr schön. Man fliegt im Prinzip in der Mitte der Donau zum Platz hin, denn der ist direkt neben dem Donau-Ufer und im Tal eingeschnitten. Vom Flugplatz sind es weniger Meter über die Donau in die Innenstadt.
Vilshofen ist ein nettes, kleines Städtchen. Wenn kein Corona wäre, könnte man in der kleinen Fussgängerzone gemütlich was essen. Leider war heute alles geschlossen, aber für ein mitgebrachtes Picknick direkt am Ufer der Donau und mit Blick auf den Flugplatz hat es gereicht.
Nach unserem “Stadtbummel” ging es dann wieder zurück. Diesmal IFR, um ein paar IFR-Stunden zu sammeln. Der Flug war entsprechend entspannt. Ich wollte dann angesichts der Ruhe im Funk noch spontan einen Approach in München einbauen, dem Lotsen war das offenbar auch ganz recht, aber kurz bevor wir dann bei München waren, meinte er es gänge doch nicht und wir müssten direkt nach Augsburg. Dort sind wir dann den GPS-Approach auf die Piste 07 geflogen – der hat einen LNAV/VNAV-Approach (neben LNAV und LPV die dritte Art von GPS-Approaches). Den ist auch wieder der Autopilot schön runtergeflogen – im Prinzip ist da kein Unterschied zu erkennen im Cockpit.
Die 200h-Kontrolle und das WAAS-Upgrade sind fertig, also konnten wir heute die GIGA wieder in Egelsbach abholen. Es ging also zunächst mit dem Mietwagen dort hin und wir sind gegen Mittag angekommen. Das Wetter war zwar an sich ganz gut, aber von Westen her sollte es ab Mittag labil werden und sogar Gewitter waren angesagt – je früher wir wegkommen würden, umso besser wäre es also.
Tatsächlich war der Abflug dann wettermäßig eine Just-in-Time-Produktion: kurz hinter dem Platz war es dunkel und zugezogen und ein Schauer im Anmarsch. Das METAR von Frankfurt zur Abflugzeit meldete sogar “FEW045CB … TEMPO SHRA” (also Cumulonimbus-Wolken und Schauer). Nachdem wir ja in Richtung Osten unterwegs waren, dachte ich, wir wären deutlich schneller als das Wetter. Das war aber etwas geirrt, denn die Wolken schossen überall hoch. Wir waren IFR unterwegs, wieder nach Giebelstadt, schließlich wollte ich gleich das neue WAAS-GPS mal ausprobieren. Zum Glück waren wir immer ganz knapp unter bzw. nur wenige Fuss in den Wolken, was uns einiges an Turbulenz erspart haben dürfte – trotzdem war es ziemlich bockig. Rechts neben uns war dann also Giebelstadt und ein dicker Schauer auch schon neben dem Platz in Sicht, IFR ist dort die Platzrunde aber echt groß und dauert entsprechend.
Der Anflug ist dann dort “nur” ein LNAV-Approach, also ohne veröffentlichte Höhenführung. Trotzdem hat das WAAS-G1000 dann einen “advisory glideslope”, d.h. es zeigt einen “empfohlenen” Gleitpfad an, den man auch mit dem Autopiloten runterfliegen kann. Das ist natürlich sehr nett und funktionierte auch sehr gut. Bei der Landung war es noch trocken, aber als ich zum Bezahlen der Landegebühren ausgestiegen bin, fing es leicht zu regnen an. Ich war dann nicht schnell genug und als ich wieder im Flieger saß, fing es mächtig zu schütten an. Also habe ich erstmal den Flugplan verschoben und wir haben den Regenguss abgewartet. So wird das Flugzeug auch mal sauber…
Nachdem der Schauer vorbei war, kam schon der nächste hinterher. Da würde aber der Start genau zwischen rein passen und laut Radar war südlich von uns auch nichts mehr los. Wir sind dann also zügig gestartet und der Lotse hat uns noch vor dem Schauer in Richtung Dinkelsbühl abdrehen lassen. Es war dann nur noch ein kleinerer TCU über uns (also etwas bockig) und danach war es dann wieder ganz gutes Wetter bis nach Augsburg.
Dort war die Piste 25 in Betrieb, also eigentlich das ILS, aber ich wollte heute natürlich den RNP(GPS)-Anflug haben. Der ist LPV (das steht für “Localizer Performance with Vertical Guidance”) und das ist das genaueste was es an GPS-Anflug gibt. Letztlich ist aber im G1000 kein Unterschied erkennbar – es gibt auch einen Glideslope. Evtl. ist so ein gelber Strich neben dem Glideslope der Unterschied – im Handbuch steht allerdings nicht, was der gelbe Strich genau bedeutet.
Wir sind also den Approach runtergeflogen und das fühlt sich nicht anders an, als ein ILS. Das ist im Vergleich zu den GPS-Anflügen vorher (also ohne WAAS) schon sehr schön. Dort gibt es dann nämlich ab dem FAF (Final Approach Fix) gar keine Höhenführung mehr. Und gerade bei schlechtem Wetter ist Höhenführung natürlich sehr schön. Bislang bin ich den Anflug auf die Piste 07 in Augsburg zum Beispiel im Herbst immer nicht so gerne geflogen.
Einmal im Jahr wenigstens muss die GIGA in die Werft – und zwar mindestens einmal im Jahr zur 200h-Kontrolle. Die Flieger sind halt auch nicht für Corona gemacht und sollten eigentlich mehr als 200 Stunden im Jahr bewegt werden, was wir bislang eigentlich auch immer in der Haltergemeinschaft hinbekommen haben. Dank Corona letztes Jahr eben nicht.
Also ging es heute auf den Weg zu Diamond in Egelsbach. Wir waren heute wieder mit 2 Piloten unterwegs, d.h. es müssen natürlich auch zwei Legs geflogen werden, damit jeder mal dran war. Wir hatten uns dazu Giebelstadt als Zwischenstation ausgedacht, da wir dort noch nicht waren und das auch ein IFR-Platz ist. Also ging es am Morgen in Augsburg los, ich war als Erster dran und hatte das Glück, dass auch das Wetter nicht sonderlich gut war, und somit eine Zeit lang “echtes” IFR anstand. Bald nach dem Start ging es also in die Wolken rein, immer bei knapp um den Gefrierpunkt rum durch Nieselregen – Eis war aber keins drin. Erst etwa querab von Schwäbisch-Hall waren die Wolken mehr oder weniger schlagartig zu Ende. Es stand dort nur noch ein kleiner Schauer durch den wir durchgerumpelt sind – drinnen war irgendwas wie Graupel dem Klang nach zu urteilen. Und danach war es dann wolkenlos. Manchmal ist das Wetter schon komisch…
Es ging also nach Giebelstadt weiter und dort dann den GPS-Anflug runter. Dort haben wir kurz die Plätze getauscht und den Wachleiter von Frankfurt angerufen, ob man nicht einen ILS-Approach auf Frankfurt machen könnte. Angesichts des momentan geringen Verkehrs sollte das schon gehen meinte er. Also ging es zunächst mal die normale Abflugstrecke von Giebelstadt aus raus und dann haben wir den Lotsen nach dem Approach gefragt, den dieser auch gleich zusagte. Es war dann doch einiger Verkehr und wir sollten high-speed fliegen, damit wir gut in den Verkehrsfluss passen. Zum Glück geht das mit der DA42 ja ziemlich gut wenn es sein muss.
Der Lotse hat uns also auf das ILS von Frankfurt gesetzt und es ging dann runter auf die Piste 25L. Dort zu einem Low Approach, über der Schwelle IFR gecancelled, noch die Piste ein Stück entlang und dann links in Richtung LIMA. Nachdem Egelsbach vom Frankfurter Flughafen in ballistischer Flugbahn zu erreichen ist, wird es dann erfahrungsgemäß immer etwas hektisch. Da ist es wirklich gut, wenn zwei Piloten im Flieger sind. So auch heute: da in Egelsbach logischerweise ja auch in Richtung Westen gelandet wird, muss man in Frankfurt zügig rumdrehen nach Osten, nach LIMA fliegen und dann gleich in die Nordplatzrunde von Egelsbach um wieder umzudrehen um in Richtung Westen zu landen.
Nach der Landung haben wir dann den Flieger bei Diamond abgeliefert, wo wir erfahren haben, dass zufällig zwei GIA63W auch da sind, die für uns bestimmt sind. D.h. die GIGA bekommt jetzt ein WAAS-taugliches GPS, womit wir dann alle Arten von GPS-Anflügen mit vertikaler Führung (sprich “Glideslope”) fliegen können. Das wird bestimmt toll.
Heute ging es mal auf eine kleine Runde raus. Man ist ja im Moment mehr eingesperrt als in der DDR und ein Ende ist nicht in Sicht. Viele Flugplätze sind auch momentan geschlossen, ich würde gerne mal zum Beispiel nach Bozen fliegen – alles Risikogebiet… daher ging es heute auf einen Rundflug in Richtung Berge, dank kräftigem Föhn wäre Bozen ohnehin nicht drin gewesen. Die Runde ging daher über den Ammersee in Richtung Penzberg und dann von dort weiter zum Chiemsee und dann nach Eggenfelden. Das alles bei schöner Sicht.
In Eggenfelden gab es dann kurz Brotzeit und dann sind wir IFR wieder in nach Augsburg geflogen. Im Funk bei Radar war im Prinzip Funkstille – keiner unterwegs. Wenn man überlegt, wie das noch vor ziemlich genau einem Jahr war, ist das schon sehr traurig. Aber immerhin waren wir mal draußen… man muss sich ja schon über die kleinen Dinge freuen.
Das neue Jahr hat begonnen und da muss natürlich als Erstes geprüft werden, ob die GIGA noch flugfähig ist. Daher ging es heute vorsorglich mit zwei Piloten auf eine kleine IFR-Runde. So konnte jeweils immer einer fliegen und einer genießen (bzw. den Funk erledigen).
Das Wetter in Augsburg war nicht besonders gut, bedeckt in 700 ft bei 6000 m Sicht, aber das war nur Hochnebel. Ideales IFR-Wetter also, es ist immer wieder faszinierend, wenn man bei so einer grauen Suppe startet und dann nach 2 min aus den Wolken rauskommt und in schönstem Sonnenschein ist. In Augsburg wollte eine Pilotin (“1 Person und zwei Kinder” laut Funk) bei dem Wetter VFR losfliegen. Nach der Funkkommunikation mit dem Lotsen “get-there-itis” vom Feinsten. Der Lotse hat aber in wirklich gutem Ton – sehr freundlich aber trotzdem bestimmt – ihr das ausgeredet. Das fand ich echt gut, denn das sind so die Fälle, die sonst vielleicht in der BFU-Statistik enden. Noch immer verstehe ich in dem Zusammenhang nicht richtig, warum nicht mehr Piloten IFR machen. Mit CB-IR liegen die Hürden ja jetzt wirklich nicht mehr hoch und bei dem Wetter heute mit vielleicht 2 min in IMC ist die Schwierigkeit auch nicht hoch. Und man kommt eben sicher weg (und ggf. auch wieder zurück).
Das erste Leg ging dann nach Nürnberg. Kurz hinter der Donau waren es auch völlig wolkenlos, so dass es ein schöner Genußflug wurde. Die Landung in Nürnberg war entspannt, wegen dem aktuellen Corona-Irrsinn ist ja eh kein Verkehr. Dort haben wir dann nur kurz die Plätze getauscht und ich bin das nächste Leg geflogen – von Nürnberg nach Eggenfelden. Die Landung dort war auch ganz entspannt, einige Flieger vom örtlichen Club waren immerhin unterwegs. Wir haben auch dort nur kurz die Landegebühren gezahlt und wieder Plätze getauscht.
Dann sollte es nach Memmingen gehen. Dort war dann wieder Hochnebel angesagt, die Suppe hatte sich den ganzen Tag südlich der Donau nicht aufgelöst. Da die Sonne schon relativ tief stand, ergab sich ein wirklich schönes abendliches Rot über dem Hochnebel mit schönem Blick auf die Alpen. Angesichts des Wetters haben wir uns dann entschlossen, in Memmingen doch keinen Pilotenwechsel zu machen, sondern “nur” Touch-and-Go, was mit dem Radar-Lotsen auch schnell ausgehandelt war. So gab es dann einen schönen GPS-Übungsanflug bei noch komfortablen 900 ft Wolkenuntergrenze auf Memmingen und dann noch schnell den kurzen Hüpfer nach Augsburg, wo das Wetter ähnlich war. Gerade bei solchen Flügen ist es wirklich praktisch, wenn zwei Piloten im Flugzeug sind. Das mag man als VFR-Pilot nicht so glauben, aber die Arbeitsbelastung ist schon ordentlich – wenn die Landung sichergestellt ist, mal schnell das FMS auf das nächste Leg programmieren, Squawk wechseln, funken und nebenbei noch fliegen. Das alles in mäßigem Wetter.
Damit ist das Fliegerjahr eröffnet. Mal schauen wann wir auch wieder mal weiter weg fliegen können. Ich kann es kaum erwarten…