Bevor wir wieder nach Hause geflogen sind, hatte ich einem Kollegen noch einen Rundflug über Berlin versprochen. Leider ist die neue Luftraumstruktur ja noch nicht in Kraft und alles Kontrollzone. Deswegen bleibt nicht viel mehr als mal die bekannten Strecken langzufliegen.
Wir sind in Schönefeld dann gestartet und über SIERRA rausgeflogen um dann immer an der Kontrollzonen-Grenze entlang Richtung WHISKEY zu fliegen und dann über das alte Whiskey-Routing (also Teltow-Kanal, Tempelhof) wieder nach Schönefeld.
Das Wetter war noch sehr schön, wolkenlos, gute Sicht und erst wenig Thermik. Der Wind war uns allerdings über das Wochenende erhalten geblieben. Heute 14 kt aus Süd. Entsprechend gab es auch wieder eine Seitenwindlandung zum Üben. Wieder gings ziemlich problemlos… ich denke nur immer vorher dass es bestimmt nicht einfach wird.
Heute hatten wir einen Ausflug übers Wochenende nach Berlin geplant. Nach dem Aufstehen habe ich dann gesehen das man mir um 4 Uhr nachts die Buchung vom Flieger gecancelt hatte (wegen 100-h-Kontrolle). Nach etwas hin- und hertelefonieren konnte ich den Flieger dann doch haben, aber halt ab Donauwörth, wo der Wartungsbetrieb ist.
So bin ich also nach ca. 4 Jahren das erste Mal wieder in Donauwörth abgeflogen. Dort hab ich zwar Landen gelernt aber irgendwie mag ich den Platz nicht so richtig (vermutlich wegen der vielen Platzrunden aus der Ausbildungszeit). Naja, nachdem wir nochmal getankt hatten, ging es also los. Wir sind auf der 09 abgeflogen und, nachdem eh keiner da war, gleich straight aus der Platzrunde Richtung Nürnberg.
Das Wetter war gut, die Sicht auch. Es sollte warm werden und demnach etwas Thermik geben, was sich aber dann tatsächlich gar nicht war, da es ab etwa nördlich von Nürnberg hohe geschlossene Bewölkung gab und daher sehr ruhig zum fliegen war.
Wir sind dann in Nürnberg durch die Kontrollzone, diesmal von FOXTROTT immer der Autobahn A9 entlang (mal eine neue Variante), dann weiter nach Leipzig, wo wir auch sehr ruhig auf der 08R gelandet sind. Dort gabs zum eingewöhnen 9 kt Seitenwind, die aber irgendwie kein Problem mehr für mich sind, wie ich jedesmal wieder feststelle. Wir haben dann getankt, etwas gegessen und noch eine große Antonov bestaunt, die gleich neben dem GA-Vorfeld stand, weil morgen in Leipzig Flughafenfest ist. Insgesamt war für bisherige Leipziger Verhältnisse richtig viel los. Sowohl Verkehrsflieger als auch GA-Flieger war einige da. Vielleicht profitiert Leipzig etwas vom Berliner Chaos, das wär nicht schlecht…
Danach ging es weiter nach Berlin, wir waren schon bis Leipzig dank zeitweise 25 kt Rückenwind recht flott unterwegs und so gings nach Berlin fast weiter. Wobei wir leider nicht mehr ganz so schnell sein konnten weil der Wind genau aus Süden kam und wir nach Nordosten geflogen sind.
In Schönefeld war dann auch einiger Verkehr und die Lotsen sind scheinbar angehalten, erstmal die ganzen Verkehrsflieger abzuwickeln und die GA mit niedriger Priorität zu behandeln. Wir mussten jedenfalls eine ganze Zeitlang warten und mit “Augsburger Augenmaß” hätten wir locker eher landen können. Andererseits konnten wir uns so ein ganz gutes Bild von der Baustelle am neuen Flughafen machen: Alles mit Baufahrzeugen vollgeparkt – ergo: da kann man von oben schon sehen dass das noch nie fertig sein kann.
Irgendwann hat sich der Lotse jedenfalls doch noch an uns erinnert und uns dann tatsächlich zwischen zwei Verkehrsflieger gequetscht. Er wollte jedenfalls das wir uns beeilen und kurzen Anflug – lange Landung machen – möglichst flott. Ok, das kann ich… Gas raus und dann kontrollierter Absturz… 😉 … die 13 kt Seitenwind sind auch kaum aufgefallen.
Wir haben den Flieger dann in die Halle gestellt – die riesig groß ist, wo aber nur 4-5 Flugzeuge drinstehen. Kommentar vom Bodenpersonal: Die wollen halt solche kleinen Flieger wie Euch nicht. Ja, leuchtet ein, man bezahlt ja auch lieber 22 Mio. € pro Jahr für Tempelhof ohne Flieger, da hält man auch gerne Infrastruktur bereit und sorgt dafür dass sie auch niemand nutzt.
Danach gings dann noch zur Besichtigung vom neuen Terminal. Das schaut eigentlich innen ganz nett aus im Moment. Ob holzgetäfelte Wände überall allerdings besonders lang haltbar sind, wird man dann nach der Eröffnung sehen, die ja im Laufe der nächsten Jahre irgendwann stattfinden wird. Rein optisch scheint da jedenfalls die 80-20-Regel zu gelten… 80% Flughafen wurden in 20% der Zeit schon gebaut, jetzt sind halt die restlichen 20% Flughafen noch zu bauen.
Nein, heute ging es nicht nochmal nach Berlin-Tegel. Dafür ist nach der Lachnummer in Berlin ja jetzt noch ca. 2 Jahre Zeit (die noch kommenden Verschiebungen großzügig eingerechnet)…
Heute ging es wieder mal nach Friedrichshafen, aber mit einer etwas größeren Sightseeing-Runde.
Wir sind am Nachmittag in Augsburg gestartet, wo es noch wolkenlos war. Auf dem Radar war in Richtung Stuttgart schon einiges an Regen zu erkennen, allerdings nur als schwaches Radarecho. Erfahrungsgemäß stimmt das dann nicht immer, sondern das Radar sieht eher die Wolken und es regnet in Wirklichkeit gar nicht. Wir sind dann also erstmal in Richtung Heubach geflogen und ab etwa der A7 war es auch tatsächlich dicht bewölkt und es sah relativ dunkel aus. Regen war aber nicht zu sehen. Wir sind dann also zum Sightseeing der B10 entlang in Richtung Stuttgart und wollten von dort dann nach Friedrichshafen. Da ist allerdings die Kontrollzone vom Flughafen im Weg.
Stuttgart kenne ich nicht so gut, also wusste ich nicht was dort geht und was nicht. Beim Landen war es einmal jedenfalls merkwürdig kompliziert. Die Lotsen heute waren aber nett und unkompliziert, Durchflug von ECHO nach OSCAR kein Problem, logischerweise mit Midfield-Crossing. Wir sollten einfach auf den Platz zufliegen und auf die Freigabe zum Crossing warten. Ich wollte gerade mit warten (sprich Vollkreis) anfangen, da hat uns die Lotsin in den rechten Gegenanflug geschickt und den landenden Verkehr suchen lassen, nach “Verkehr in Sicht” gabs auch gleich “Hinter landendem Verkehr kreuzen genehmigt, danach direkt OSCAR”. Schön unkompliziert. Und Anflüge gab es gerade jede Menge, wenn ich da an das letzte Crossing in Leipzig zurückdenke… naja…
Nach der Kontrollzone hat man dann doch einige Schauer gesehen und wir sind so gut es ging drumrumgeflogen. Ein bisschen geduscht wurden wir doch, aber das hat nicht dafür gereicht, dass wir uns das Putzen sparen konnten. Wir sind dann in Friedrichshafen gelandet und haben dort kurz einen Kaffee getrunken, angesichts von weiterem Regen der da ankam sind wir dann aber bald wieder aufgebrochen. Die übliche Runde über Mainau führte allerdings direkt in den Regen, der dort auch die Sicht verschlechterte. Wir sind dann genau über Mainau umgekehrt, dort hatte es nur leicht geregnet war aber auch leicht turbulent. Einen evtl. eingebetteten TCU/CB wollte ich uns dann ersparen.
Auf direktem Weg ging es dann zurück nach Augsburg, wo beim Losfliegen noch reger Betrieb war, aber jetzt war es ja auch dort zugezogen und deswegen der Flugbetrieb natürlich praktisch eingestellt…
Wir sind dann also gleich über WHISKEY reingeflogen und ruhig auf der 07 gelandet. Vom für morgen erwarteten Champions-League-Wahnsinn (Augsburg ist dann PPR) war noch nicht viel zu sehen, wobei 6-7 geparkte fremde Business-Jets, darunter eine Avro RJ45, schon ungewöhnlich sind.
Nachdem ich gestern abend schon die Rezeption im Hotel bei der Frage “Warum sind Sie heute in Berlin?” mit der Anwort “Wegen der HannoverMesse” verwirrt hatte, ging es heute also vom HannoverMesse-Ausflug wieder nach Hause. In Hannover war zwar nicht wie angekündigt Regen mit tiefen Untergrenzen sondern “nur” Wind mit 18 in Böen 36 kt Wind, und südlich alles voller Regenschauer. Also war die Entscheidung zur Flucht nach Berlin schon gut (wegen Tegel sowieso…).
In Berlin war es zwar auch windig und die Aufzugsbewölkung schon gut fortgeschritten, aber eben noch CAVOK. Wir sind dann gegen Mittag in Strausberg gestartet und haben noch etwas Sightseeing über der Stadt gemacht. Vermutlich war es das letzte Mal, das wir dafür eine Freigabe gebraucht haben, die neue Luftraumstruktur von Berlin sieht eigentlich ganz Sightseeing-freundlich aus, fast genau wie in München.
Im Osten von Berlin wurde es dann auch richtig bockig, dort waren 40 kt Wind und das noch böig und schräg von vorn. Nach der Kontrollzone war unser Glück, das der direkte Kurs in Richtung Leipzig auch genau die Windrichtung war. D.h. wir hatten die ganze Zeit so 30-40 kt genau auf der Nase. Dadurch war es zwar relativ ruhig im Flieger, aber mit 70-80 kt Groundspeed kommt man halt auch nicht richtig voran. Ich wollte erst in Leipzig landen, um dort was zu essen, angesichts von 22G35 kt Wind auch noch von der Seite und sogar einer Windwarnung in der ATIS haben wir uns das gespart und sind nur durch die Kontrollzone geflogen.
Trotzdem gibts in Leipzig natürlich immer was zu erleben… Nur eine Bahn aktiv (die andere wird wieder mal gebaut), ganze zwei Flugzeuge im Anflug. Das ist für den Lotsen zu viel… “Ich rufe zurück, wegen Verkehr keine Positionsmeldungen, ich rufe zurück…”. Ist schon klar, ich hätte ja auch einmal “D-ECHK, NOVEMBER, 2400” gesagt, da wär die Frequenz ja quasi voll gewesen. Ich hab dann extra langsam gemacht, damit auch beide Flieger schon unten sind, bevor wir in die Nähe der Bahnen kommen, keine Ahnung was wir sonst hätten machen müssen.
Danach gings dann weiter nach Nürnberg und südlich von Leipzig wurde nicht nur das Wetter besser (sprich wolkenlos) sondern auch der Wind weniger. Länger als bis Nürnberg ging aber nicht mehr… da hatten wir schon 2:30 h gebraucht und da muss man einfach mal oben was zu- und unten was abführen… Wir sind dort also kurz gelandet und haben Kaffee und Kuchen genossen.
Danach dann der letzte kurze Hüpfer nach Augsburg in schönem Wetter aber leider ohne Alpenblick. In Augsburg war dann wieder so einer von diesen Super-Erfahrenen unterwegs. Mit einer Mooney – immerhin oder in diesem Fall vielleicht “leider”. Das es mit dem Funk an kontrollierten Plätzen hapert ist ja noch einsehbar wenn man da nie hinfliegt. Aber sowas ist schon grenzwertig: Lotse: “…Piste 25 frei aufsetzen und durchstarten” Pilot: “nee ich starte nicht durch” “aber sie wollten doch aufsetzen und durchstarten” “ja schon, aber ich geh nicht durch” “??? dann machen sie also eine Abschlußlandung” “nein, ich mache zwei Platzrunden, die Abschlußlandung dann nach dieser Landung” “??? was ist dann jetzt ihre Absicht” “landen” “also doch eine Abschlußlandung” “nein” – wir hatten zwischenzeitlich auf Anweisung des Lotsen mal sicherheitshalber den rechten Gegenanflug verlängert. Er ist dann gelandet und von der Bahn gefahren, wir auch, also fehlt der Rest der Diskussion in der zweiten Platzrunde von ihm…
Im Gegensatz zum Norden, wo die FIS-Frequenzen wie ausgestorben waren, war im Süden mit wolkenlosem Himmel und schönem Wetter doch der eine oder andere unterwegs. Ich kann und will das nie verstehen, für die meisten heißt Sichtflugwetter scheinbar wirklich Severe CAVOK. Dabei sind wir auch dieses Mal wieder trotz teilweise GAFOR D1/M2 gut nach Hannover gekommen und trotz Wind und gefährlich aussehender Aufzugsbewölkung auch wieder gut nach Hause. Klar, wer Alpenblick bis Nürnberg fordert um überhaupt an fliegen zu denken, wird jetzt sagen “wahnsinnig”. Ich würde aber empfehlen, einfach auch mal bei 7 km Sicht oder OVC015 wenigstens eine Platzrunde zu drehen. Vielleicht sieht das von oben gar nicht so gefährlich aus, wie als Fussgänger.
Nach dem Messebesuch wollten wir eigentlich in Hannover übernachten, der DWD versprach jedoch den Rest eines Sturmtiefs über dem Nordwesten. Gleich wieder nach Hause fliegen wollte ich aber auch nicht und ursprünglich hatte ich geplant, zwei Tage zur Messe zu gehen und dann zu versuchen, nach Berlin-Tegel zu kommen. Also haben wir kurzerhand beide Pläne kombiniert und sind am Abend nach Berlin geflogen.
Für Tegel braucht man PPR, also habe ich am Mittag dort mal angerufen und gefragt ob sie noch ein Eck haben, wo eine 172er über Nacht hinpasst. Leider nicht. Es gäbe über Nacht überhaupt keine Möglichkeit, und das nicht nur heute sondern grundsätzlich. Auch lieb betteln half nichts… 🙁 Bleibt also nur noch ein Low Approach oder Touch-and-Go um EDDT im Flugbuch stehen zu haben, bevor es die Wahnsinnigen von Berlin schließen.
Wir sind dann also am frühen Abend mit frischem Wind (14 in Böen 19 kt) und schon deutlich dichter werdender Aufzugsbewölkung in Hannover gestartet. Praktischerweise gleich wieder auf der 27 C, so spart man praktisch jegliches Rollen. Wir sind danach dann nach Wolfsburg mal das VW-Werk anschauen – das ist schon beeindruckend, die halbe Stadt Werk, die andere Hälfte Arbeiterintensivhaltung… danach weiter auf direktem Kurs nach Strausberg. Unterwegs war dann noch die ED-R 74 im Weg, eine endlose, kaputte Mondlandschaft, bei der Bundeswehr auch als Truppenübungsplatz Altmark bekannt. Die ED-R selber war nicht aktiv, so dass wir durch konnten, aber eine Dropping Area im Norden war eingerichtet. Der Lotse meinte nur, da würden Panzer oder sowas aus FL 200 abgeworfen (hoffentlich am Fallschirm).
Ab ca. Brandenburg habe ich dann mal bei Tegel Tower im Funk reingehört, was dort gerade so für Traffic ist… relativ geschäftig, aber auch mal 4-5 min Lücken. So eine Lücke müsste ja für einen Low Approach gehen 😉
Also habe ich einfach reingefunkt und gefragt. Der Lotse meinte dann, er könne es nicht versprechen, aber wir sollten mal NOVEMBER anfliegen und melden. Gesagt, getan… danach kam gleich die Freigabe in die Rechtsplatzrunde und 1 NM nördlich des Platzes melden. Wir sollten dann noch ein Stück im rechten Gegenanflug fliegen und als wir ca. auf Höhe der Schwelle der 26R waren, gabs auch schon die Freigabe zum Low Approach 🙂 🙂 🙂
Da hatten wir also einen sehr netten Lotsen erwischt, schließlich stand noch eine Lufthansa auf der 26L am Abflugpunkt und eine in der Schlange dahinter. Die mussten erstmal warten… Ich hab mich dann auch ein bisschen beeilt und wir haben den Queranflug praktisch zur Schwelle gemacht und sind dann über den “Zebrastreifen” erst auf die Bahn eingedreht. Das Ganze noch bei relativ Highspeed von um die 90 kt, also kein Grund zur Panik wegen der engen Kurve in Bodennähe. Etwas mehr als die halbe Bahn musste dann schon sein, bevor wir wieder rausgestiegen sind.
Jetzt steht also EDDT auch noch im Flugbuch, und das sogar als 350. Landung.
Schade, das da bald wieder ein Stück Geschichte platt gemacht wird. Und… da hätte man locker eine 172er ins Gras stellen können über Nacht. Man müsste halt nur wollen (damit meine ich nicht den freundlichen Herrn vom Telefon, sondern seine Vor-Vorgesetzten). Und noch was… ein dickes Dankeschön an den Tower-Lotsen mit Herz für VFR Light traffic.
Nach dem Low Approach ging es dann noch das Rest-Stück um Berlin herum direkt nach Strausberg. Dort war nichts los, einsame Landung, keiner sonst da. Aber wie beim letzten Mal super Service. Im Funk gabs schon den S-Bahn-Fahrplan und da die recht bald fuhr, stand schon der Transport zum Bahnhof am Flieger (“Hier sind die S-Bahn-Tickets, zahlen könnt ihr morgen.”).
Nachdem es dieses Jahr aufgrund des Wetters nicht zur CeBIT geklappt hatte, wollte ich dann wenigstens mal die HannoverMesse ansehen. Eigentlich sollte es gestern bereits nach Hannover gehen, aber das April-Wetter ist im Moment schwer vorhersehbar und gestern war es im Süden sehr schlecht.
Also haben wir den Flug auf heute verschoben und auf Besserung gehofft. Bei uns im Süden war es schon am morgen sehr schön, im Norden grundsätzlich auch brauchbares Wetter, wenn nur zwischendrin der Thüringer Wald / Rhön nicht wäre… Dort gab es aufliegende Wolken und zum Teil noch Rest-Regenschauer. Zum Glück gibt es aber östlich noch die A9, die etwas niedriger als der Rest ist. Wir sind dann also aufgebrochen um mal nachzusehen, ob man dort durchkommt und schlimmstenfalls wieder umzukehren.
Der Start in Augsburg war ruhig, das erste Stück bei schönstem Alpenblick (hinter uns) auch noch recht ruhig. Wir sind dann östlich an der Nürnberger Kontrollzone vorbei geflogen, wo es schon stärker bewölkt war und auch schon leichte Thermik eingesetzt hatte. Die Untergrenzen waren dort geschätzt so um die 2500-3000 ft, also perfektes Wetter. Nördlich von Bayreuth bis ca. Jena/Gera hatte ich den schwierigen Teil erwartet, und dort war er dann auch. Die Wolken wurden dichter und die Untergrenzen waren in Hof, wo wir durch die Kontrollzone geflogen sind, nur noch so um die 1000-1300 ft. Entsprechend die Terrainwarnung vom G1000 links und rechts (wo es gebirgig wird) auch gelb. Ein ganzes Stück vor Jena wurde es dann aber wieder besser, zwar bedeckt, aber wir konnten bequem in 3000 ft über Grund weiter fliegen.
Wir sind dann bis nach Magdeburg/Cochstedt geflogen und von dort direkt nach Hannover, um so den Harz zu umfliegen, der auch in Wolken war, was man recht schön sehen konnte, da die Fernsicht eigentlich ganz gut war. Im Norden war es dann schon recht windig und leicht bockig, so dass ich wieder mal ganz froh war, den Autopiloten vom G1000 zu haben.
Den Anflug auf Hannover kannte ich ja schon, der ist recht leicht, obwohl man den Flughafen eigentlich erst recht spät erkennt. Im Anflug waren wir dann parallel zu einem Lufthansa Airbus unterwegs, der auch landen wollte (auf der 27L) und dessen Weg wir zur 27C kreuzen mussten. Vom Lotsen vielleicht lieb gemeint aber etwas ungeschickt sollten wir erst noch entlang der Autobahn fliegen und dann selbstständig hinter der LH kreuzen. Leichter gesagt als getan, wenn der Airbus mit so 130-140 kt reinkommt und wir mit 100 kt unterwegs sind… Da wäre mir ein Vollkreis lieber gewesen, noch dazu wo die LH schon gemosert hatte, da wär was auf dem TCAS. Der Lotse hat es dann auch erkannt und uns mit Radar Vectors weitergeholfen. Nachdem die LH unten war, hat sich der Pilot dann nochmal beim Lotsen beschwert, er hätte ihm eher eine Information über den VFR-Traffic geben sollen, nicht erst nachdem er sagt, sein TCAS hätte angesprungen. Naja… wenn er richtig zugehört hätte im Funk, hätte er auch die Traffic-Warnung für ihn gehört, die der Lotse ihm schon 20 sec. vor seiner TCAS-Panik gegeben hatte… Manche von diesen Verkehrspiloten verstehe ich nicht, mitdenken ist scheinbar nicht ihr Ding. Die logische Denkkette sollte doch sein: TCAS-Warnung => fliegender Blechkasten mit Batterie => in Kontrollzone ungewöhnlich => mal aus dem Fenster schauen was das ist => aha, ein mit seinen Strobes blitzender Kackstuhl.
Anyway, die Landung war auch so noch interessant… Wind 220/11 kt (also 9.5 kt Seitenwind) und dann noch eine ungünstig in den Weg (knapp neben das Endteil zur 27C) gestellte Halle sorgen für spannende Luftverwirbelungen kurz vor dem Aufsetzen. Und die wieder sorgen dafür dass es uns mal so 30 m nach rechts versetzt, und das wo die Bahn nur 23 m breit ist… Gut dass die Bahn eine versetzte Schwelle hat, sonst hätten wir es nicht mehr rechtzeitig zurück auf die Centerline geschafft und hätten noch eine Platzrunde extra gebraucht.
Im Nachhinein war der Schlenker am Schluß aber ganz gut, so gab es auch wieder mal eine etwas anspruchsvollere Landung auf kurzer Bahn.