Eigentlich hätten wir in den Herbstferien nochmal irgendwo hin gewollt, aber Corona bzw. der “Lockdown light” hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Keine Hotels, keine Restaurants und bei Rückkehr aus dem Ausland Quarantäne – so macht das keinen Spaß…
Daher ging es heute quasi zur “Inübunghaltung” eine kleine Runde in Richtung Berge. Das Wetter war sehr schön und schon von Augsburg aus war Alpenblick. So sind wir VFR gestartet und von Augsburg aus in Richtung Süden abgedreht und auf 9500 ft hochgestiegen. Dann ging es zum Sightseeing direkt über die Königsschlösser geradeaus weiter über den Plansee und dann rechts zum Tannheimer Tal und dann über das Nebelhorn wieder rechts in Richtung Memmingen. Dort war ich schon lange nicht mehr. Die Landung war gemütlich, wir sind sogar kurz ausgestiegen um die mitgebrachte Brotzeit zu verzehren. Nur im Terminal waren wir nicht – da ist ja eh alles geschlossen. Der Follow-Me Fahrer kam kurz, um die Landegebühren zu kassieren.
Nach der Brotzeit ging es gestärkt auf einen kurzen IFR-Hüpfer nach Augsburg. Dort sind wir gemütlich das ILS runtergerutscht und dann ging es auch schon wieder nach Hause.
Auch dieses Jahr ist wieder ein Checkflug fällig – die IFR-Berechtigung gilt ja immer nur ein Jahr. Corona-bedingt etwas später als sonst, aber das LBA hatte zum Glück eine Verfügung erlassen, wonach man drei Monate mehr Zeit hat.
Die letzten Jahre hatte ich immer Glück und das Wetter war beim Checkflug nicht ganz schlecht. Heute war dafür richtig gräßliches Wetter. Für die eigentlich geplante Zeit war in Augsburg: EDMA 170620Z 33003KT 7000 OVC004 05/05 Q1018
Also bedeckt mit 400 ft Untergrenze. Zu wenig für die VFR-Platzrunde die es braucht. Also war abwarten angesagt und es ging dann etwas später zunächst mit der DA40 los. Da war dann: EDMA 170750Z VRB02KT 7000 -DZ OVC005 06/05 Q1018
EDMA 170820Z VRB02KT 8000 OVC006 06/05 Q1018
EDMA 170850Z VRB02KT 9999 OVC007 07/05 Q1018
EDMA 170920Z VRB02KT 9999 BKN007 OVC013 07/05 Q1018
Immer noch ziemlich gräßlich aber Special VFR sollte die Platzrunde gehen (bei dann 700 Fuß Wolkenuntergrenze). Interessanterweise war die Overcast-Schicht dann gar nicht sehr dick, aber darüber waren trotzdem immer wieder Wolken. So war das Programm dann heute praktisch die ganze Zeit in IMC. Also auch die übliche Airwork (Steilkreise, Stallübungen). Das war also mal eine schöne Übung auch diese unüblichen Sachen und vieles andere von Hand zu fliegen. Mit Passagieren greift man ja doch eher zum Autopiloten, vor allem in so einem Wetter.
Nach der DA40 kam dann die GIGA dran. Mit dem gleichen Programm. Diesmal mit: EDMA 170950Z 34003KT 280V020 9999 OVC007 07/05 Q1018
EDMA 171020Z 35004KT 9999 FEW010 BKN012 OVC014 07/05 Q1018
EDMA 171050Z 33003KT 300V020 9999 SCT010 BKN013 OVC023 08/05 Q1018
Also am Anfang noch nicht so toll aber dann wurde es innerhalb einer halben Stunde sehr schnell besser. Airwork war aber trotzdem in IMC, immerhin war es beim Single-Engine-Goaround aber nicht ganz so schlecht. Danach gab es dann noch die VFR-Platzrunde mit Single-Engine-Abschlusslandung. Nächstes Jahr ist dann der Checkflug wieder im Juli…
Heute ging es nach einem schönen Klassentreffen wieder nach Hause. Das Wetter war etwas besser als gestern, aber immer noch waren recht viele tiefe Wolken. Nach dem “Spaß” von der Donau bis Nürnberg gestern war ich aber heute so schlau und bin gleich auf einem Z-Flugplan geflogen.
Bis zum Abflug hatte es sich dann weitgehend zugezogen, nur hin und wieder war mal ein Loch in den Wolken. Die Aufgabe war also, bis zu meinem IFR-Pickup-Punkt in der Nähe von Plauen im Vogtland legal über die Wolken zu kommen. Tatsächlich war dann sehr praktisch ein längliches, größeres Loch vom Dienst genau auf dem Weg und ich konnte gemütlich und ohne zu kreisen hoch steigen – erstmal auf FL80. Danach musste ich dann noch auf FL100 hoch, weil die Wolken etwas höher als FL80 waren und aus irgendeinem Grund jetzt die Frontscheiben-Enteisung nicht mehr geht. Gestern ging sie noch…
Theoretisch war südlich von Bayreuth schönes Wetter vorhergesagt, bis nach Augsburg. Praktisch war das schöne Wetter von Bayreuth bis etwa zur Donau. Danach war es wieder am zuziehen. Also war der Anflug heute tatsächlich auch stellenweise in IMC und es war ein ganz schönes gerumpel durch die Cumuli dort. Letztlich war es aber eine entspannte Landung nach einem ruhigen Flug.
Heute wollte ich zum Klassentreffen nach Chemnitz, da ist es natürlich effektiv, gleich hinzufliegen. Das Wetter war nicht besonders gut, sollte aber eigentlich VFR gehen. Insbesondere sollte es am nachmittag besser werden.
Die Vorhersage war dann auch gar nicht so falsch, ich hatte die SYNOPs beobachtet und es war an allen Stationen, wo ich vorbeikommen würde ganz brauchbares Wetter. Insbesondere das Stück zwischen Augsburg und Nürnberg war ein bisschen das Sorgenkind, denn dort war noch einiger Regen im Radar zu sehen. Die SYNOPs waren aber ganz gut. Also bin ich dann losgeflogen und man konnte schon nördlich der Augsburger Kontrollzone sehen, dass das ein spannender Flug wird, denn die einzelnen Stationen hatten zwar wohl brauchbares Wetter zu vermelden – aber dazwischen war es nicht so toll.
Es war also ein “durchgeschlängel” zwischen tiefen Wolken, immer wieder im Regen von den Wolken obendrüber. Ich hatte dann die Lotsin von Langen Information nach dem METAR von Nürnberg gefragt und dort war es immer noch gut. Also musste man sich im Prinzip einfach durch dieses Stück durchschlagen. So war es auch: die niedrigen Wolken waren schlagartig knapp nördlich vom Altmühltal vorbei und man konnte am Horizont sogar schon blauen Himmel sehen. Ich musste dann durch die Nürnberger Kontrollzone, wo die Wolken ausgeschichtet waren. Witzigerweise kann man oft die exakte Unter- und Obergrenze schlecht abschätzen. Erst dachte ich, ich müsste unter der Schicht entlang, um in der Kontrollzone zu bleiben. Man konnte dann aber sehen, dass es in 3500 ft (also Kontrollzonen-Obergrenze) auch drüber gehen wird, was natürlich angenehmer war.
Es ging dann noch höher um ruhig in Richtung Chemnitz dahin zu fliegen. Hier war es mittlerweile aufgezogen und von einigen Stücken mit tiefen Wolken abgesehen richtig schönes Wetter (wobei die tiefen Wolken ja nur die Leute stören, die drunter wohnen 😉 ). Unterwegs im Funk und auch in Chemnitz dann war trotz Wochenende nicht viel los. Wahrscheinlich weil heute eben nicht Severe CAVOK war.
Am Flugplatz waren aber viele Leute und sogar ein Kamerateam, die mich alle mangels anderer Flugbewegungen beobachtet haben. Es kam dann irgendwann eine An-2 mit Rundfluggästen, die gefilmt wurde. Die waren also scheinbar doch nicht wegen mir da…
Im Nachgang betrachtet wäre es sinnvoller gewesen, den Flug doch IFR zu machen. Irgendwie hatte ich keine Lust zur Streckenplanung und GAFOR und SYNOPs sahen ja auch gut aus. Aber just auf dem ersten Stück war es eben doch nicht so, wie angegeben. Da wäre es IFR einfach gerade durch gegangen.
Nach drei erholsamen Tagen in Dresden mussten wir heute wieder nach Hause. Wieder war das Wetter nicht so berauschend, es waren recht viele tiefe Wolken vorhergesagt, also war eigentlich IFR die bessere Option. Allerdings hatten wir kein Enteisungsmittel mehr, da der Tank beim Hinflug in Aalen nur halb voll war und wir die andere Hälfte in dem einen TCU gelassen haben. Am Flugplatz welches kaufen: Fehlanzeige. Da weiß gar keiner, was TKS überhaupt ist. Das ist der Nachteil von unserer Art der Enteisung.
Ich habe dann eine Z-Flugplan aufgegeben, zum einen um evtl. etwas Sightseeing zu machen, zum anderen um bei der Routenwahl etwas frei zu sein, denn heute war die Nullgradgrenze schon bei 5000 ft und ohne Enteisung wollte ich heute nicht lange in Wolken fliegen. Letztlich haben wir beim Abflug ein gutes Fenster erwischt. Es hatte die ganze Zeit geregnet und sich daher tiefer Stratus gebildet, oben drüber waren aber auch Wolken, jedoch (wie man aus den SYNOP-Meldungen von einigen Stationen sehen konnte) bei 8000 ft über Grund. Also eigentlich wohl gar nicht so schlechtes Wetter. Sat- und Radar-Bild sind bei so einem Wetter relativ nutzlos, da man eben nicht sehen kann, wo und wie dick die Wolken sind. Aber die SYNOP-Meldungen sind ein Anhaltspunkt. In Dresden hatte es noch geregnet, aber es war kein tiefer Stratus.
Wir sind dann also erstmal VFR losgeflogen und es war tatsächlich ganz brauchbares VFR-Wetter. Der tiefe Stratus war allerdings schon bis fast zum Pflichtmeldepunkt von Dresden vorangekommen, die Decke war aber nicht dick. Wir sind dann an der Kante daran entlanggeflogen, in 2500 ft war man gut drüber und die Wolken aus denen es leicht regnete waren nochmal deutlich drüber. Chemnitz lag zur Hälfte auch unter der Stratus. Wir sind dann auf FL65 hoch zu unserem IFR-Pickup-Punkt, dort waren dann unter uns – entgegen der Vorhersage – nur noch wenige Wolken. Dafür über uns ganz schöne, dunkle, wellige Wolken, aus denen auch immer mal ein Schauer fiel (siehe unten bei den Fotos).
Nach einen insgesamt ruhigen Flug haben wir in Augsburg als erstes mal den TKS-Tank wieder aufgefüllt. Der Herbst mit öfters nebligem, kaltem Wetter kommt ja bald…
Vorgestern ist wegen schlechtem Wetter die GIGA in Aalen/Elchingen gestrandet, wir müssen heute nach Dresden. Daher ging es heute von dort los. In Aalen war ich seit der PPL-Ausbildung 2008 nicht mehr – das ist hinter Donauwörth der nächste Platz, wo die Fliegervereins-Fluglehrer mal hinfliegen, quasi als kleine Weltreise…
Das Wetter war besonders in Sachsen recht mäßig vorhergesagt, also sind wir auf einem Z-Flugplan von Aalen losgeflogen. Zunächst war es auch noch sehr schön, hinter Nürnberg hatten wir dann aber immer mehr Wolken unter uns und damit wir drüber bleiben konnten, sind wir auf FL 120 hochgestiegen. Kurz hinter Bayreuth waren dann die Wolken noch etwas höher und ich hatte erst noch überlegt, ob wir 10 Grad rechts drehen sollten, um daran vorbei zu fliegen. Es sah aber so aus, als ob die Wolken am zusammensinken waren und auch nicht allzu viel höher als wir. Also sind wir durch geflogen. Das war allerdings keine so gute Idee, denn kaum drinnen, ging es richtig ab. Von der Turbulenz her war es gar nicht mal so schlimm, aber das, was da auf die Frontscheibe reingeprasselt ist, klang eigentlich nur nach Graupel. Da muss aber noch unterkühltes Wasser dabei gewesen sein, denn wir haben Eis angesetzt, so schnell konnten wir gar nicht schauen. Zum Glück hatte ich vorsorglich zwar schon außerhalb der Wolken mal unsere Enteisung angeschaltet gehabt (um zu schauen, ob alles funktioniert), aber das war so viel Eis, dass wir selbst auf Stellung “Max” noch ordentlich angesetzt haben.
Da mussten wir also möglichst schnell raus. Meine Idee war, 90 Grad nach rechts abzubiegen, da wir ja am rechten Rand in den TCU reingeflogen waren – der Flugsicherung ist bei “severe icing” natürlich auch klar, dass man evtl. auf dem Weg zum Emergency ist, daher bekommt man im Prinzip alles freigegeben, was man will. Mit der Kurve müssten wir ja schnell wieder draußen sein. Das hat aber irgendwie nicht funktioniert, also ging es schnell runter. Auf FL120 waren -12 Grad, nach unten wurde es eher mehr Eis, auch bei FL80 waren noch -2 Grad. Der Lotse hätte uns auf 6500 ft sinken lassen können (IFR Mindesthöhe), zum Glück war dann bei 7000 ft die Nullgradgrenze erreicht und wir sind wieder in Richtung Dresden gedreht. Zwei-drei Minuten lang sind die Eisplatten dann von uns weggeflogen (immer wieder trifft auch mal eine mit lautem Knall den Flieger) und dann waren wir wieder eisfrei und auch aus der Wolke draußen.
Ich hatte daraufhin für den heutigen Flug keine richtige Lust mehr auf längeres IMC, zumal das was vor uns war, nach einer größeren TCU-Sammlung aussah – da waren auch böse dunkle Wolken dabei. Wir sind dann also unten geblieben, immer wieder durch die Wolken durchgerumpelt, die waren aber alle nicht sehr groß – dafür ordentlich turbulent. Querab Zwickau stand dann wieder so eine böse dunkel-schwarze Wolke vor uns, da wären wir bei 5000 ft gerade unten drunter durchgegangen, aber wir waren noch bei 7000 ft. Ich wollte dann also sinken “to avoid” aber der Lotse sagte, entweder noch 5 min weiter auf der Höhe und dann sinken, oder 90 Grad nach links abbiegen. Letzteres war heute die angenehmere Option, also ging es erstmal ein Stück in die falsche Richtung – dafür weitgehend ohne Wolken. Dann ging es weiter runter und wieder in Richtung Dresden.
Der restliche Flug war dann wieder OK, einige Schauer waren jeweils knapp neben uns, aber wir mussten nicht durch. Die Landung in Dresden war dann entspannt. Im GAT waren wir – natürlich – die Einzigen, konnten auch gleich bezahlen, da nicht sicher war, ob ein drei Tagen beim Rückflug jemand da sein würde. In der Dresdener Innenstadt war dann aber doch einiges los, ein paar Touristen sind trotz Corona da.