Ab heute haben wir eine Woche die D-ECHK gebucht und machen einen größeren Frühlingsausflug. Zum Beginn sollte es nach Dresden gehen.
Wir wollten eigentlich gleich am Morgen losfliegen, was aber aufgrund des Wetters nicht ging (wegen schlechten Sichten und Dunst). Wir haben daher bis zum frühen Nachmittag gewartet. Die Sichten hatten sich bis dahin sehr gebessert, allerdings hatten sich zwischen Nürnberg und Hof und zwischen Chemnitz und Dresden zahlreiche Schauer und Gewitter gebildet und auf dem Radar zu jeweils zwei großen Regengebieten vereinigt.
Wir sind dann trotzdem losgeflogen, immer mit dem Hintergedanken, wenn es nicht weiter geht, umzukehren. Der Start auf der 07 in Augsburg war ganz ruhig und bis zum Altmühltal war das Wetter auch gut. Dann wurde es schon dunkler und man sah zahlreiche Schauer. Wir sind dann in Richtung Neumarkt abgedreht wo es etwas heller war und sind immer den “Sonnenflecken” am Boden gefolgt. Etwa auf Höhe von Nürnberg waren die aber zu Ende und es wurde richtig schlecht, wir konnten zwar immer so zwischen 1500-2000 ft über Grund fliegen, aber die Sicht ging auf etwa 8-10 km zurück. Wir sind dann in Richtung A9 geflogen, um diese als optische Referenz zu nutzen. Bis kurz nach dem Hienberg ging das auch ganz gut und es war noch trocken. Dann stand aber eine Regenwand im Weg, so dass wir etwas abdrehen mussten um halbwegs im Hellen zu bleiben. Ich habe dann mal ein aktuelles Radar abgerufen und konnte sehen, dass man sich bis Bayreuth durchschlagen muss und es danach wieder trocken sein würde. Also sind wir immer so geflogen, dass die Sicht ausreichend ist und es nicht gar zu sehr schüttet und siehe da… kurz hinter Bayreuth war wunderbares Wetter. Zwar bedeckt, aber Untergrenzen um 6000 ft.
Es ging dann also durch die Hofer Kontrollzone in Richtung Dresden. Kurz vor Zwickau wurde es dann wieder schlechter. Hier stand das nächste Regenband und wir mussten uns auch da wieder durchschlagen. Das ging aber auch sehr gut, bei Zwickau sind wir scheinbar unter einem eingebetteten TCU geflogen, da war es bis zum gut erkennbaren Rand der “bösen” Wolke leicht turbulent. Von dort ging es bis hinter Chemnitz in leichtem Regen weiter. Dann war es wieder besser, nur rechts von uns standen wieder viele Schauer mit Starkregen.
Wir haben uns dann bei Dresden Turm gemeldet, die sichtlich überrascht waren, dass sich ein VFR Light Aircraft bis zu ihnen durchgekämpft hatte. Wir bekamen dann auch trotz anderem IFR-Verkehr gleich ein “direct final 04 high-speed until short final”. Also flott… Das war sehr nett vom Lotsen, denn dort standen einige CBs und da weiß man ja nie, ob die nicht ein Gewitter ergeben. Also ging es mit 110 kt (was für die Cessna halt high-speed ist) quer durch einen kräftigen Schauer zum Final von der Piste 04. Dann im kurzen Endteil das Gas raus und die Klappen rein. Die Landung war dann sehr sanft und ruhig und als wir vom Follow Me eingewiesen waren, hatte auch der Schauer nachgelassen, so dass wir im halbwegs trockenen aussteigen konnten.
Alles in allem also kein optischer Genuß aber trotzdem ein navigatorisch sehr interessanter Flug. Hinterher habe ich dann dem Autopiloten vom G1000 und dem GPS gedankt. Ich glaube ohne die beiden Helferlein wäre das nicht möglich gewesen und wir wären umgekehrt. Die Arbeitsbelastung im Cockpit ist bei so marginalem Wetter auch mit Autopilot recht hoch und ohne GPS wird so ein herumschlängeln um Schauer und dabei noch grob die Richtung halten auch nicht ganz leicht (bis unmöglich).