Nachdem ich die D-ELDS ja jetzt offiziell fliegen darf, habe ich heute Urlaub genommen und sie mal meinen Eltern gezeigt. Dafür wollten wir nach Friedrichshafen fliegen, das ist immer ein schöner Ausflug.
Jetzt haben in der letzten Woche einige Außerirdische ganz in der Nähe von uns – in Rinsting am Ammersee, auch noch passend neben einer Satelliten-Sendestation – einen großen Kornkreis angelegt. So was sieht man natürlich nicht alle Tage, daher wollten wir noch einen kurzen Abstecher dorthin machen.
Wir sind also in Augsburg auf der 25 gestartet. Das erste Mal mit 3 Leuten und damit ziemlich genau an der maximalen Startmasse (MTOW) von der D-ELDS. Es war auch noch recht warm mit 28 °C. Und… naja… Steigleistung ist was anderes. War aber fast zu erwarten, da fehlen halt 45 PS zur Cessna. Mehr als 200-300 ft pro Minute steigen war nicht drin.
Danach sind wir dann über SIERRA in Richtung Ammersee geflogen, um den Kornkreis anzusehen. Der war schnell gefunden, da die Satellitenschüsseln von der Erdfunkstelle schon von weitem zu sehen sind. Es waren recht viele Leute dort. Ich möchte mal wissen, was man da von unten sehen kann? Umgeknickte Halme? Schön schauts wohl nur von oben aus. Und ich muss sagen, das Muster ist sehr schön gemacht. Die Lage direkt neben einer der Satellitenantennen auch sehr gut gewählt.
Mit einem Kreis um den Kreis ging es dann auf Kurs Richtung Friedrichshafen. Es war heute etwas bockig (die übliche Thermik, zumal auch Gewitter für den Nachmittag vorhergesagt waren) und das steckt die DA40 ziemlich gut weg. In der Cessna ist das ja immer recht nervig weil die so kurze Stöße / Schläge austeilt. Die DA40 ist ja im Prinzip ein Segelflugzeug für 4 Personen mit angeflanschtem Motor und das scheint eine gute Kombination zu sein. Sie schaukelt zwar ein bisschen wie ein Segelboot auf einem See, aber insgesamt fühlen sich die Turbulenzen wesentlich angenehmer an, als in der Cessna. Ich habe auch mal den Tipp von meinem Fluglehrer ausprobiert, der meinte, man soll doch bei Turbulenzen nicht den Autopiloten auf Höhenhaltung stellen, sondern einfach auf VS (Vertikalgeschwindigkeit) und dann 0 (Null) Fuss steigen/sinken. Das geht tatsächlich richtig gut. Man steigt zwar recht kontinuierlich, weil bei Thermik man eben ein bisschen angehoben wird, aber der Autopilot versucht dann nicht wie wild die Höhe zu halten und wird dadurch immer schneller.
Die Landung in Friedrichshafen war dann auch sehr ruhig und sanft, ich muss mich nur noch etwas dran gewöhnen, dass die DA40 mit Leistung bis zur Schwelle hingeflogen werden will und nicht so richtig ausschwebt. Mehr so: hinfliegen mit Leistung, dann kurz vor dem Boden das Gas raus, auf den “Ready-to-land-indicator” (Überziehwarnung) warten, kurz ziehen und plopp landet man super weich und sanft.
Nach einer kurzen Pause ging es gleich wieder zurück, da bei Ulm schon laut Wetterradar die ersten Gewitter losgegangen waren. Wir sind dann gleich über NOVEMBER raus und mit direktem Kurs in Richtung Augsburg. So konnte man auch das Stormscope mal in Aktion sehen: Ist schon ganz nett, wenn man auf der Karte im G1000 die Blitzeinschläge sehen kann – sprich wenn man schon sehr weit vorher weiß, ob und was einen am Ziel erwartet und wo evtl. ein paar Gewitterzellen rumstehen. Ok, XM Weather wär noch besser, vielleicht erfindet man sowas ja in Europa auch irgendwann noch… aber so ist es auch ganz nett.
Die Landung war dann wieder sehr sanft. Beim Tanken dann auch Freude: 2 Stunden geflogen, genau 40 Liter Jet-A1 (Kerosin) verbraucht.