Eigentlich wollten wir nochmal ein ganzen Wochenende wegfliegen und einen der vielen Weihnachtsmärkte in Deutschland besuchen, aber der Nebel hat uns wieder fest im Griff.
Zwar nicht ganz so schlimm wie in den letzen Wochen, aber Augsburg und alles nördlich davon und auch der Bodenseeraum waren wieder betroffen, also nichts mit Wochenendausflug.
Aber heute war es dann doch überall schön (außer am Bodensee und entlang der östlichen Donau), so sind wir nochmal zu einem Ausflug zum Kaffeetrinken nach Nürnberg aufgebrochen.
Der Start in Augsburg auf der Piste 25 war ganz ruhig, es waren nur 3 kt Wind. Kaum etwas hochgestiegen ist mir dann gleich aufgefallen, dass man einen ziemlichen Vorhaltewinkel braucht, um LIMA anfliegen zu können. Tatsächlich waren dann in 3000 ft Höhe beachtliche 32 kt Wind aus nordwestlicher Richtung (am Boden eben Wind aus Süden mit 3 kt). Und es waren in dieser Höhe auch 13 °C (am Boden -4 °C !!!). So eine ausgeprägte Inversion mit so krassen Temperaturdifferenzen habe ich bislang noch nicht erlebt. In Nürnberg hing dann auch eine entsprechende Wetterwarnung des DWD aus.
Die Inversion ist also diesmal extrem bodennah, was den Vorteil hat, dass man kaum in der Luft auch schon durch ist und darüber ist und dann die übliche extrem gute Fernsicht genießen kann. Von Augsburg bis Nürnberg hielt entsprechend der Alpenblick. Einfach traumhaft.
Wir sind dann erstmal in Richtung Ingolstadt geflogen, nördlich der Kontrollzone von Neuburg. Dort war heute sogar die Luftwaffe aktiv und hat mit Eurofightern Formationsflug geübt. Wir waren daher wieder für Verkehrsinformationen auf der Frequenz von Donau Radar, wo es heute nicht nur guten Service gab, sondern auch was zu hören und zu sehen, was man so nicht alle Tage erlebt: Die Eurofighter waren mehr oder weniger direkt über uns und werden ja auch von Donau Radar gelotst. Also konnten wir sehr schön mitbekommen, wie zuerst alle Radar Vectors von denen schön abgeflogen wurden und dann wurden auch noch Split und Rejoin in der Formation geübt (also Auflösen der 2er-Formation und dann Sich-wieder-formieren). Sehr schön zu beobachten…
Dann ging es der A9 entlang nach Nürnberg, wo wir auf der 10 hätten landen sollen (Wind 110 / 6 kt). Auch dort war oben der Wind fast aus der entgegengesetzten Richtung mit 18 kt. Letztes Mal habe ich mich ja über den Lotsen beklagen müssen, der uns so ewig hatte warten lassen. Hat gewirkt 😉 … Heute war die Lotsin super. Wir sollten von FOXTROTT in den rechten Gegenanflug zur 10, es kam auch noch eine Air France rein: Ob wir nicht einen Direktanflug auf die 28 machen könnten / wollen? Na klar… 6 kt Rückenwind auf 2500 m Landebahn sind kein Faktor. Dafür haben wir locker 6-7 min gespart. Die Landung war entsprechend ziemlich lang, aber sehr ruhig.
Nach einem Kaffee ging es wieder zurück. Der Start war wieder angenehm ruhig, im Funk konnte ich mal wieder Psychologie üben: Die Lotsin gibt uns erst FOXTROTT als Abflugstrecke, dann gibt sie bei der Startfreigabe für SIERRA frei und ich lese FOXTROTT zurück. Nach einer halben Minute ist mir das dann sogar noch aufgefallen und ich habe nochmal nachgefragt. Fand sie scheinbar ganz nett und meinte dann, sie hätte sich schon beschwert wenn es falsch gewesen wäre…
Dann ging es mit sagenhaftem Alpenpanorama den Weg wieder zurück und wir sind in Augsburg gelandet. Die Landung war zwar nicht so butterweich wie in Nürnberg, aber trotzdem ganz in Ordnung.