Heute war also der zweite Tage des AOPA-Trainings. Gleiches Problem wie gestern: es gibt wieder die Slots, dummerweise gehe ich erst zum Briefing, danach ist in der Zeit, wo ich fliege (ich teile mir ja den Lehrer) wieder kein Slot frei. Also werden wir es wieder wie gestern machen und einfach im Flugplan anfordern. Trotzdem ist diese Organisation nur sehr suboptimal.
Immerhin konnte ich mir die Zeit bis zum Fliegen am frühen Nachmittag besser vertreiben, denn heute konnte man den Tiger-Simulator besichtigen und danach gab es noch Vorträge von der Deutschen Flugsicherung. Der Simulator war sehr interessant, dort gibt es zwei Full Flight Simulatoren (also bewegliche) für den Tiger (das ist ja der Kampfhubschrauber von der Bundeswehr). Die Vorträge von der DFS waren auch gut gemacht, besonders der eine Vortrag zum Thema “Gefangen in den Wolken” war sehr mahnend und anschaulich. Es ging um die Tatsache, dass dem Sichtflugpiloten nach Einflug in Wolken statistisch noch 187 Sekunden zum Leben bleiben, weil er eben Instrumentenflug nicht beherrscht. Ich hätte am Ende nur noch darauf hingewiesen, dass man genau wegen diesem Problem ja vielleicht mal über eine IFR-Ausbildung (oder jetzt neu gibt es ja auch ein Enroute-IFR) nachdenken sollte. Der andere Vortrag war für mich nichts neues, da ging es um Durchflug durch freigabepflichtige Lufträume. Der Vortrag war auch sehr gut und anschaulich, jedoch alleine die Tatsache, dass die DFS solche Vorträge überhaupt anbietet macht mich nachdenklich. Der Durchflug durch eine Kontrollzone ist aus meiner Sicht so grundlegendes Handwerkszeug, dass das einfach jeder Pilot können muss.
Danach ging es dann wieder zum Fliegen. Heute sind wir IFR nach Erfurt geflogen. Wieder hatte ich beim Aufgeben des Flugplans den Eindruck, wir sind die Einzigen, die IFR fliegen. Die Flugplanaufgabe war wieder mal so ein spassiges Thema, der Computer in Brüssel (IFPS) hat eine lustige Route nach Erfurt generiert, die uns erstmal bis nach Coburg geführt hätte. Zum Glück fliegt man diesen Unsinn ja nicht…
Es ging dann also ruhig in Fritzlar raus und noch auf der Abflugstrecke gab es erst einen Shortcut zu einem unserer Wegpunkte im Flugplan und dann auch bald ein “direct Erfurt”. Dort haben wir wieder drei Anflüge gemacht, zweimal ILS und einmal einen VOR-Anflug. Das war für mich neu, hat aber auch relativ gut geklappt.
Nach keinem Kaffee (weil in Erfurt einfach nichts geöffnet hat) ging es dann gleich wieder zurück nach Fritzlar und wir haben dort wieder drei PAR-Anflüge gemacht. Heute auch wieder einen als Non-Gyro-Approach. Obwohl es ja eigentlich den Slot-Plan gibt, waren wir allerdings zuletzt das einzige Flugzeug, was überhaupt noch geflogen ist. Und das, obwohl es erst kurz vor 18:00 Uhr war.
Die Abschlußlandung war dann etwas holprig, es waren in Fritzlar 11 kt Seitenwind und schnell von der Decision Altitude nach dem Anflug (sprich von dort, wo man wieder aus dem Fenster guckt) noch die richtige Schräglage für eine Seitenwindlandung erfliegen hat nicht so ganz geklappt. Das muss ich mal nochmal üben wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Insgesamt war es also wieder lehrreich. Nachdem mein Fluglehrer morgen nicht dabei sein kann, werde ich mal sehen, was ich da noch mache. Eigentlich will ich nicht mit einem neuen Lehrer fliegen, der vielleicht dann auch noch nur VFR kann. Außerdem bin ich nach heute wieder drei Stunden im Flieger auch etwas geschafft. Wenn man das Training optimal nutzt und eben nicht als “Vereinsausflug”, dann machen zwei Tage schon richtig müde und sind auch fast ausreichend.