Nach 6 Wochen Abstinenz von realer Fliegerei ging es heute wieder mal zu einem IFR-Training. Bei uns hat der Herbst Einzug gehalten und damit die Nebel-Saison, was für IFR natürlich ganz gut ist, da wir dann Landungen bei schlechten Bedingungen üben können.
Heute sollte es nur eine kleine Runde gehen, ich habe dafür Ingolstadt/Manching ausgesucht. In Augsburg war das Wetter ganz gut, aber in Ingolstadt versprach das METAR heute 500 R25/750 FG – sprich gemessene Pistensichtweite 750 m, Sicht 500 m, Nebel. Genau die Bedingungen, bei denen eine IFR-Landung gerade noch legal ist.
Wir sind in Augsburg dann ruhig gestartet, haben unsere Departure abgeflogen und dann etwas Airwork gemacht. Wie immer mit Steilkurven und Stallübungen, das Ganze mit +/-50 ft Höhenänderung. Das klappt mittlerweile dann auch richtig gut. Danach gab es dann noch 2 “virtuelle” NDB-Approaches auf BESNI International. Wir nehmen dazu einfach einen IFR-Fix – heute mal BESNI – und legen einen typischen NDB-Approach drüber, das G1000 kann ja jeden beliebigen Fix wie ein ADF anzeigen, so dass wir das sehr gut so machen können. Es wird dann einfach bis zu einem gedachten Minimum geflogen und dann ein typischer Missed Approach.
Danach ging es dann weiter nach Ingolstadt. Man konnte von oben – in schönstem Sonnenschein – schon gut sehen das unten eine geschlossene Nebeldecke lag, die auch nicht sehr hoch sein würde. Es ging dann also die Standard-Procedure das ILS runter, erst bei 200 ft über dem Minimum waren wir in den Wolken. Schon ein komisches Gefühl, wenn man aus dem schönsten Wetter in diese Suppe reinsinken muss, wohl wissend das nach unten auch nicht mehr viel Spielraum ist. Am Minimum war dann auch nur das Approach Lighting System in Sicht, die Sichtweite viel zu wenig, als das man die Landebahn hätte sehen können. Aber das ist ja in Ordnung, Lampen in Sicht ist ausreichend um weiter zu fliegen. Kurz später sind wir dann auch schon aufgesetzt, einmal durch die Nebeldecke durch, war die Sicht dann am Boden gefühlt gar nicht mal so schlecht. Obwohl man eigentlich nicht viel macht, ist so ein Wetter doch irgendwie anstrengend.
Danach ging es nach einem wohlverdienten Kaffee auch gleich wieder zurück. Mittlerweile war der Nebel auch fast schon aufgelöst und man hätte auch VFR zurück fliegen können. Der kurze Hüpfer nach Augsburg ist aber auch recht anstrengend, da man praktisch schon während der Departure-Route das Approach-Briefing und -Setup von Augsburg machen muss, da die Departure am IAF von Augsburg endet. Dort sind wir dann noch das ILS runter gerutscht und dann wieder ganz ruhig gelandet.
Das Wetter war also heute ganz gut für “Low IFR” üben. Hoffen wir, dass wir beim nächsten Mal wieder Glück haben. Dann geht es wieder nach Innsbruck, dort müssen wir für die Prüfung noch ein bisschen üben.