Ab heute sind Faschingsferien und ein paar Tage will ich dann auch mal Urlaub machen. Wir hatten nichts genaues geplant, da das Wetter ja immer noch etwas ungewiss ist zur aktuellen Jahreszeit und haben uns heute kurzfristig entschlossen, nach Hamburg zu fliegen.
Es war der erste IFR-Flug auf längerer Strecke und mit Familie. Wir sind mittags in Augsburg losgeflogen, in fast ganz Deutschland war schönes Wetter, nur in Hamburg sollte es bedeckt sein. Also war ein relativ ruhiger Flug zu erwarten. In der Luft war heute so einiges los, auch IFR. Wir sind zunächst eine Weile Runway Heading geflogen (“on request of Radar”), also nicht die Abflugstrecke. Es gab dann aber relativ bald ein “direct UPALA”, da wäre kurz vor Nürnberg und dann etwa beim Altmühltal ein direct zu einem Wegpunkt querab Braunschweig. Also ruhiger Flug.
Wir sind dann so dahin geflogen, kurz vor Nürnberg haben wir dann aber plötzlich ein ELT im Funk gehört (die 121.5 ist ja immer gerastet und aktiv). Kurz also ATC informiert, der Lotse wollte dann von ein paar Airlinern in der Gegend auch wissen, ob sie das ELT hören, was diese bestätigt haben. Ich nehme mal an, daraufhin wurden ein paar SAR-Maßnahmen eingeleitet. Hoffentlich war es nur ein versehentlich ausgelöstes ELT…
Es ging dann immer ruhig weiter, IFR enroute ist schön entspannt, kein Airpace C/D der im Weg steht. Man fliegt einfach seine Strecke ab. Kurz hinter Wolfsburg war es dann bedeckt unter uns. Die Wolken schienen aber nicht allzu dick zu sein, man konnte jedenfalls immer mal durch sehen auf den Boden. Im Airspace C von Hamburg hat uns der Lotse dann runter geholt und sinken lassen. Eigentlich war die Piste 15 aktiv (obwohl der Wind aus 210 kam mit 15 kt), sprich wir hatten ein “expect ILS approach runway 15”. Das wär allerdings einiges an Umweg gewesen, da wir hätten über Hamburg fliegen und dann wieder umdrehen müssen. Der Lotse hat dann irgendwann gemeint, zur Beschleunigung unserer Landung könnte er uns einen Visual Approach auf die Piste 23 anbieten und er würde uns dann kurz vorher unter die Wolken holen. Das war natürlich sehr nett und ich habe gleich angenommen. Wir sind dann relativ “continuous” gesunken – durch die Wolken durch und mussten melden, wenn wir clear of clouds sind und den Platz in Sicht haben. Erst danach wurden wir für den Visual approach gecleared. Wir sind dann angenehm ruhig auf der Piste 23 gelandet.
Insgesamt haben wir nur 2:45 h Flugzeit gebraucht. Das wäre definitiv VFR nicht so schnell gegangen. Da wären die Lufträume von Nürnberg, Erfurt und später Hamburg im Weg gewesen. In FL70 hatten wir auch fast durchweg um die 120 kt ground speed. Macht also Lust auf mehr…
Danach haben wir noch ein schönes Hotel gesucht und gefunden und dort gab es im benachbarten Steakhouse noch lecker Abendessen und ein paar ALBs.