Heute bot sich die Gelegenheit, mal etwas Besonderes zu machen: die erste Stunde multi-engine (also mehrmotorig) und das Ganze kombiniert mit einem ganz neuen Flugzeug, was noch gar nicht richtig auf dem Markt ist: der Diamond DA62. Die DA62 ist quasi die Vergrößerung der DA42 mit 7 Sitzen und zwei AustroEngine-Motoren mit jeweils 180 PS. Es waren einige Interessenten da und jeder konnte die DA62 Probe fliegen. So hatte ich gleich zwei Mal Premiere: das erste Mal hinten in einem Flieger mitgeflogen (macht man als Pilot ja normalerweise nicht) und anschließend dann selber zum ersten Mal multi-engine geflogen.
Als ich geflogen bin, waren wir dann zu viert unterwegs und fast vollgetankt – also auch relativ schwer, aber der Reihe nach.
Schon das Anlassen ist bei den AustroEngine-Motoren ein Genuß, die werden langsam immer schneller und starten dann irgendwann. Das ist schon was anderes, als unser Technify-Motor in der D-ELDS, der eigentlich gar nie so richtig anspringen mag. Nach dem Anlassen sind wir dann zum Rollhalt gerollt und dann gestartet. 2 x 180 PS haben dabei natürlich deutlich mehr Power als 1 x 135 PS in der D-ELDS. Obwohl die DA62 erst bei 75 kt abhebt, braucht sie gefühlt nur halb so viel Rollstrecke wie die DA40. Wir sind dann über LIMA rausgeflogen und dann etwas rumgeturnt – ein paar Steilkurven, Stallübungen… was man halt so macht. Der mitfliegende Fluglehrer meinte dann “schau mal: das hast Du mit Deiner DA40 noch nicht gemacht” und schwupps war der linke Motor aus. Man muss dann ordentlich ins Pedal treten, um den Flieger gerade zu stellen, aber ich hatte mir das immer schlimmer vorgestellt. Bei der DA62 kann man den Krafteinsatz im Bein sogar komplett wegtrimmen. Da bin ich später bei der DA42 mal gespannt, ob das da auch so ist. Nachdem wir ein Weilchen einmotorig geflogen waren, haben wir den Motor wieder angestellt. Wir waren langsam genug, das er per “windmilling” sogar von selber wieder angesprungen ist, als wir den Master-Schalter wieder eingeschaltet hatten.
Die ganze Zeit war die Maschine übrigens ziemlich leicht und sportlich zu steuern – obwohl wir ja recht schwer waren.
Wir haben dann noch das Wetterradar ausprobiert – was dank einiger herumstehender Schauer auch was sinnvolles anzeigen konnte. Das ist schon auch eine feine Sache.
Danach ging es auch schon wieder zurück nach Augsburg, wo wir sehr ruhig gelandet sind.
Insgesamt ist die DA62 schon ein Traum-Flieger. Recht schnell, super Ausstattung, gut verarbeitet, viel Platz und Zuladung, baby-leicht zu fliegen. Nur sprengen die 1,4 Mio. Euro, die dafür aufgerufen werden, leider leicht mein Budget… naja was nicht ist, kann ja noch werden.
Auf jeden Fall macht multi-engine fliegen auch absolut Spaß und Lust auf mehr. Wenn alles gut läuft, gibts in der Richtung noch dieses Jahr Neuigkeiten zu vermelden 🙂