Nach zwei erholsamen Tagen in Wien – mit insgesamt schönem Wetter – musste es heute wieder nach Hause gehen. Nachdem wir von Wiener Neustadt nach Wien nur eine Stunde gebraucht hatten, was wohl das Kürzeste ist, was geht, haben wir heute das andere Extrem erwischt. Der RailJet fährt nur jede Stunde und ist uns um drei Minuten vor der Nase weggefahren, also haben wir die S-Bahn genommen (war immer noch schneller als zu warten). Damit dauert es vom Praterstern ziemlich genau 1:30 h – also Hotel-Flugplatz insgesamt 2:00 h. Beim nächsten Mal muss man also besser die Zeiten mit dem Zug planen…
In Wiener Neustadt war dann kräftiger, böiger Wind – schräg zur Piste und der insgesamt kräftige Wind sollte vorhergesagt bis nach München anhalten. Natürlich kam der auch aus Westen, also würden wir heute etwas länger brauchen.
Wir sind dann in Wiener Neustadt nach Westen gestartet und gleich auf direktem Kurs in Richtung Linz gestiegen. Es waren viele Schauer unterwegs, laut Radar gleich schon einige über Wien, daher haben wir uns den großen Umweg durch die Wiener Kontrollzone auch gespart. Über den Wiener Hausbergen war es dem Wind entsprechend ziemlich turbulent, so war ich froh, als der Luftraumdeckel von Wien vorbei war, etwas höher steigen zu können. Wir waren heute VFR unterwegs, obwohl das Wetter grenzwertig war, allerdings war die Nullgradgrenze bei ca. 5000 ft und wir hätten in mindestens 6000 ft durch die Wolken gemusst. Da fehlt mir momentan noch etwas Schlechtwetter-Training und -Erfahrung.
Vor Linz mussten wir dann wieder tiefer runtersinken, um unter den Wolken zu bleiben. Dort war ein großes Regengebiet und Linz hatte Regen, 4000 m Sicht gemeldet. Das ist ja auch VFR zwar nicht schön aber legal. Wir sind dann also durch den Regen durch – die vielen Fliegen am Flieger sind immerhin ganz gut abgegangen. Wir waren im Funk auch auf Linz Radar und es meldete sich dann ein Trainingsflug, der wegen Icing unbedingt auf 5000 ft oder tiefer sinken wollte. D.h. VFR zu fliegen war wohl doch gar nicht so verkehrt.
Nach dem ausgedehnten Linzer Regengebiet gab es dann noch zwei Schauer, durch die wir durch mussten bevor wir nach München kamen. Dort war noch Oktoberfest und damit die TFR / RMZ noch aktiv. Das klappt mit “Police Info” aber sehr gut, der freundliche Polizist am Funk hat uns per Radar Vectors gleich noch ganz knapp an der Münchener Kontrollzone vorbei auf recht direktem Weg nach Augsburg gelotst. Beim Hinflug hatten wir auf der 121,500 noch eine Airspace Violation mitbekommen, da war mal sowas zu hören wie “D-EXXX this is Police Info on guard, if you read contact us immediately on 122,800”.
Über Augsburg stand dann bei der Landung natürlich genau auch einer der Schauer, so dass der Flieger im Endanflug nochmal gescheit gewaschen wurde. Wir haben dann erstmal den schlimmsten Regen vor dem Aussteigen abgewartet und sind dann dem Schauer hinterher nach Hause gefahren. Das ist so ein bisschen der Nachteil der DA40 als Tiefdecker – man wird beim Aussteigen nass, wenn es regnet.