Heute sind wir zu unserem größeren Ausflug nach Hamburg aufgebrochen. Eigentlich sollte es erst morgen losgehen, aber angesichts des vorhergesagten schlechten Wetters, sind wir bereits heute losgeflogen. Allerdings nicht nach Hamburg, sondern nach Bremen. Dort war ich erstens noch nie und zweitens kann ja somit der dortige Verkehrsflughafen in meine Liste als “abgearbeitet” markiert werden 🙂
Wir sind am frühen Nachmittag mit der D-ECHK – der anderen neuen Maschine mit dem G1000-Cockpit – in Augsburg losgeflogen. Der Start war einfach und ruhig, kurz nach dem Abheben war dann leichte Thermik zu spüren, so dass wir gleich über die Cumuli auf FL 55 gestiegen sind. Dort war es auch entsprechend ruhig.
Unterwegs ist mir dann auch deutlich aufgefallen das der “Reise”-Propeller mit größerer Steigung in der D-ETTP tatsächlich viel bringt: Die D-ECHK hat den scheinbar nicht und schafft deswegen gerade mal um die 100-105 KIAS (was bei FL 75 heute zwar auch um die 115-120 KTAS waren, aber trotzdem). Dank günstigem Rückenwind, haben wir insgesamt aber trotzdem nur 2:30 h gebraucht.
Wir sind dann wegen der Wolken und auch dem Airspace C von Nürnberg auf FL 65 und dann FL 75 gestiegen und hatten so einen ruhigen Flug und ob der relativ großen Löcher trotzdem eine gute Aussicht. Über der Rhön mussten wir dann auf FL 85 und sogar kurz auf FL 90 steigen, um noch über den Wolken bleiben zu können. D0rt habe ich dann auch eine unangenehme Seite vom GFC700-Autopiloten kennengelernt: Es war ja der erste wirklich große Ausflug mit dem G1000, so dass ich quasi die “Langzeitbenutzung” vom AP noch nicht testen konnte. Irgendwann meinte der dann, er müsste uns mal in den Himmel gucken lassen. Das macht er ziemlich clever – er stellt schön langsam die Trimmung immer mehr auf schwanzlastig. Dadurch sinkt natürlich die Geschwindigkeit immer mehr ab. Bei 80 KIAS hab ich den Spaß beendet, keine Ahnung wie es weitergegangen wäre und ich wollte das auch nicht ausprobieren.
Kurz vor Kassel waren dann die Wolken so hoch aufgetürmt, dass wir auch in FL 90 nicht mehr drübergekommen sind. Also haben wir ein großes Loch gesucht und sind druntergesunken. Dank abschirmender noch höherer Bewölkung war auch dort unten keine Thermik mehr, so dass es dann in FL 65 ruhig weiterging.
In Hannover mussten wir allerdings weiter sinken, da dort ein Schauer im Weg stand und wir so den Airspace C von Hannover in 4000 ft unterfliegen mussten (ansonsten wäre es direkt in den Schauer gegangen). Dort war es aber mittlerweile auch sehr ruhig.
Ca. 10 min vor der Bremer Kontrollzone meinte dann auch noch mein Navi das es jetzt keine Karte mehr hat… ich dachte nur: “Sehr schön wieder mal einen unbekannten Pflichtmeldepunkt mit der Papierkarte suchen zu müssen.” Da hat man nun 4 GPSse im Flugzeug und kann noch nicht mal einen Meldepunkt damit finden: Das G1000 kann es gar nicht (Garmin-Logik), das eingebaute Thinknav T7 hat keinen Empfang und mein mitgebrachtes Backup hängt sich gerade wenn man es braucht auf. Zum Glück half ein Reboot die Karte wiederzufinden…
Der Anflug auf Bremen ist dann sehr einfach, die Platzrunde vom zweiten Pflichtmeldepunkt aus für einen Verkehrsflughafen richtig schön knackig-kurz. Die Landung war bei leichtem Wind auch schön ruhig – wir müssen zwar 3-4x Landegebühren zahlen weil wir wie ein Hase gehoppelt sind, aber naja…