Eigentlich sollte es schon vor zwei Tagen wieder zurück nach Hause gehen, aber leider spielte das Wetter nicht mit. Vorgestern mit 18G32 kt Wind, vorhergesagten starken Turbulenzen und auch Regen, gestern dann mit etwas weniger Wind dafür aber so tiefen Untergrenzen und schlechter Sicht das es auch nicht ging.
Da ich heute und morgen eh geschäftliche Termine in Berlin habe, bin ich dann halt nach Berlin geflogen – bzw. da Schönefeld oder Tegel eh nicht sinnvoll sind – diesmal nach Strausberg.
Das Wetter war auch nicht besonders toll, die Untergrenzen ca. bei 1400 ft vorhergesagt mit Schauern bzw. gebietsweise Regen, aber es hilft ja nichts…
In Hamburg habe ich dann so lange gewartet, bis alle METARs bzw. SYNOPs von unterwegs halbwegs gut waren. Nachdem an dem Tag offensichtlich eh kein normaler Mensch fliegt, haben mich die Lotsen auch ganz professionell abgewickelt, ich konnte gleich auf der Bahn starten, die eigentlich gerade zum Landen benutzt wurde, die aber die kürzere Abflugstrecke zum Pflichtmeldepunkt hatte. Da ziemlich viel Verkehr war, gings auch gleich mit einem Sofortstart raus (“Keep it rolling…”).
Es ging dann immer der Elbe entlang in Richtung Berlin, dabei standen ziemlich viele Schauer bzw. Regengebiete im Weg rum, denen ich immer – so gut es ging – ausgewichen bin. Das führte dann etwas nach Süden, da in Richtung Norden scheinbar noch Dauerregen war, aber egal.
Im Funk war es wie erwartet ruhig, kein Mensch unterwegs bei dem Wetter. Bzw. fast keiner, zwei haben sich doch gemeldet, einer hörbar unsicher und angespannt in einer 152er der nach Verkehrs- und Wetterinformationen gefragt hat, und nach Barth wollte. Da habe ich mir nur gedacht, dass das ein armer Kerl sein muss, der hat ja vermutlich Avionik-technisch nix brauchbares für diese Bedingungen – da lobe ich mir das G1000 und bin immer mehr der Meinung das ich große Ausflüge in Zukunft nur noch mit den G1000-Fliegern machen werde. Es war ja schon etwas anstrengend, immer auf die Höhe zu achten, da die Wolken so tief waren, dann noch draußen den besten Weg ohne starken Regen suchen, nicht zu sehr vom Ziel-Kurs abzukommen und nebenbei ja auch noch das Flugzeug fliegen. Mit dem G1000 war das alles ziemlich entspannt, der AP nimmt einem schonmal das Fliegen ab, so dass genügend Zeit für Karte und rausschauen bleibt und nebenher passt die Terrain-Warnung noch auf, das man keinen Masten in der Karte übersehen hat oder im Eifer des Gefechts auf hügeliges Gelände zufliegt wo die Wolken vielleicht aufliegen.
Kurz vor Berlin wurde das Wetter dann auch – wie vorhergesagt – etwas besser, so dass das letzte Stück doch noch mit relativ schöner Aussicht war.
Strausberg war dann einfach zu finden, die Platzrunde auch einfach zu fliegen und die Landung entsprechend sanft und ruhig. Der Platz ist sehr nett, die Leute auch, ich bekam gleich im Funk noch einen Hangar-Platz angeboten. Dann später bekam ich ganz selbstverständlich auch noch ein S-Bahn-Ticket und man hat mich zum Bahnhof gefahren (obwohl es eigentlich nur 7 min Fussweg sind). Die S-Bahn fährt alle 40 min. Ergo: Viel besser als Schönhagen, und im Prinzip nur 10 Flugminuten mehr.