Wie vorhin schon erwähnt hat unser Incentive heute was mit Fliegerei zu tun – ein Simulatorflug mit dem A340. Nachdem ich der einzige unserer 11 Kollegen bin, der fliegerisch “vorbelastet” ist, konnte ich also heute mal den normalen Ablauf so eines Simulator-Events erleben. Im Januar hatten wir das Briefing ja mehr oder weniger weggelassen.
Das Briefing war interessant gemacht und in Sprache und Inhalt für den Laien – wie ich fand – genau richtig. Danach gab es eine Führung durch das Lufthansa Flight Training Center, wo nicht nur Piloten, sondern auch das Kabinenpersonal ausgebildet werden. Das ist schon sehr interessant, dass da jeder Handgriff – vom Öffnen der Tomatensaft-Packung bis zum Überreichen an den PAX – genau einstudiert wird. Es gibt neben den Emergency-Sims auch Kabinen-Mockups wo Kaffeekochen und -servieren gelernt und geübt wird.
Interessanter für mich sind da natürlich die Emergency-Sims, wo die Kabine bewegt und in Brand gesetzt werden kann, so dass alles so echt wie möglich ist. Die konnten wir leider nicht von innen anschauen, aber ich finde nochmal eine Möglichkeit, so ein Kabinentraining mitzumachen. Unser Instruktor war dabei auch ein richtiger Pilot (immer ehrliche Antworten geben): Frage: “Müssen dann die Stewardessen bei einer Evakuierung auch die Leute rausholen, die sitzen geblieben sind?” Antwort: “Meinen Sie wirklich das wir da jeden mitnehmen können?”
Danach gings dann in den Simulator. Diesmal ein A340-300. Bei so vielen Leuten gab es ein festgelegtes Programm: Jeder einen Start und 4-5 Landungen. Ich war in unserem Team als letzter dran und habe dem Instruktor auch gesagt es könne sein das ich das schon ein paar Mal gemacht habe. Die ersten beiden Landungen waren ziemlich einfach, die vorbereiteten Anflüge waren auf Frankfurt in vollständiger Landekonfiguration ca. auf dem 10 NM Final, so dass man im Prinzip gar nichts machen brauchte (mit 0 Wind) außer ein paar Mini-Korrekturen und halt Ausschweben. Damit es interessanter wird, habe ich dann Seitenwind bekommen. Angekündigt waren 15 kt, aber in Wirklichkeit (ich kann ja durchaus auch das MFD ablesen und hinterher hat es der Instruktor auch zugegeben) waren es so um die 20 kt sehr böig und variabel in der Richtung. Das halten der Centerline hat dann auch ganz gut geklappt aber beim ersten Mal sind wir mit hängender Fläche aufgesetzt und haben dadurch mit dem Triebwerk den Acker umgegraben… naja kommt vor… beim zweiten Mal ging es schon wesentlich besser. Die letzte Landung war dann bei Regen und schlechter Sicht, Wind aber genau auf der Bahn, also letztlich auch nicht das große Problem.
Im Nachgang hat es allen sehr gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Interessant auch, das fast alle gesagt haben, es war gar nicht so einfach die Bahn zu treffen. Das erinnert mich an meine ersten Flugstunden…