Nachdem es dieses Jahr aufgrund des Wetters nicht zur CeBIT geklappt hatte, wollte ich dann wenigstens mal die HannoverMesse ansehen. Eigentlich sollte es gestern bereits nach Hannover gehen, aber das April-Wetter ist im Moment schwer vorhersehbar und gestern war es im Süden sehr schlecht.
Also haben wir den Flug auf heute verschoben und auf Besserung gehofft. Bei uns im Süden war es schon am morgen sehr schön, im Norden grundsätzlich auch brauchbares Wetter, wenn nur zwischendrin der Thüringer Wald / Rhön nicht wäre… Dort gab es aufliegende Wolken und zum Teil noch Rest-Regenschauer. Zum Glück gibt es aber östlich noch die A9, die etwas niedriger als der Rest ist. Wir sind dann also aufgebrochen um mal nachzusehen, ob man dort durchkommt und schlimmstenfalls wieder umzukehren.
Der Start in Augsburg war ruhig, das erste Stück bei schönstem Alpenblick (hinter uns) auch noch recht ruhig. Wir sind dann östlich an der Nürnberger Kontrollzone vorbei geflogen, wo es schon stärker bewölkt war und auch schon leichte Thermik eingesetzt hatte. Die Untergrenzen waren dort geschätzt so um die 2500-3000 ft, also perfektes Wetter. Nördlich von Bayreuth bis ca. Jena/Gera hatte ich den schwierigen Teil erwartet, und dort war er dann auch. Die Wolken wurden dichter und die Untergrenzen waren in Hof, wo wir durch die Kontrollzone geflogen sind, nur noch so um die 1000-1300 ft. Entsprechend die Terrainwarnung vom G1000 links und rechts (wo es gebirgig wird) auch gelb. Ein ganzes Stück vor Jena wurde es dann aber wieder besser, zwar bedeckt, aber wir konnten bequem in 3000 ft über Grund weiter fliegen.
Wir sind dann bis nach Magdeburg/Cochstedt geflogen und von dort direkt nach Hannover, um so den Harz zu umfliegen, der auch in Wolken war, was man recht schön sehen konnte, da die Fernsicht eigentlich ganz gut war. Im Norden war es dann schon recht windig und leicht bockig, so dass ich wieder mal ganz froh war, den Autopiloten vom G1000 zu haben.
Den Anflug auf Hannover kannte ich ja schon, der ist recht leicht, obwohl man den Flughafen eigentlich erst recht spät erkennt. Im Anflug waren wir dann parallel zu einem Lufthansa Airbus unterwegs, der auch landen wollte (auf der 27L) und dessen Weg wir zur 27C kreuzen mussten. Vom Lotsen vielleicht lieb gemeint aber etwas ungeschickt sollten wir erst noch entlang der Autobahn fliegen und dann selbstständig hinter der LH kreuzen. Leichter gesagt als getan, wenn der Airbus mit so 130-140 kt reinkommt und wir mit 100 kt unterwegs sind… Da wäre mir ein Vollkreis lieber gewesen, noch dazu wo die LH schon gemosert hatte, da wär was auf dem TCAS. Der Lotse hat es dann auch erkannt und uns mit Radar Vectors weitergeholfen. Nachdem die LH unten war, hat sich der Pilot dann nochmal beim Lotsen beschwert, er hätte ihm eher eine Information über den VFR-Traffic geben sollen, nicht erst nachdem er sagt, sein TCAS hätte angesprungen. Naja… wenn er richtig zugehört hätte im Funk, hätte er auch die Traffic-Warnung für ihn gehört, die der Lotse ihm schon 20 sec. vor seiner TCAS-Panik gegeben hatte… Manche von diesen Verkehrspiloten verstehe ich nicht, mitdenken ist scheinbar nicht ihr Ding. Die logische Denkkette sollte doch sein: TCAS-Warnung => fliegender Blechkasten mit Batterie => in Kontrollzone ungewöhnlich => mal aus dem Fenster schauen was das ist => aha, ein mit seinen Strobes blitzender Kackstuhl.
Anyway, die Landung war auch so noch interessant… Wind 220/11 kt (also 9.5 kt Seitenwind) und dann noch eine ungünstig in den Weg (knapp neben das Endteil zur 27C) gestellte Halle sorgen für spannende Luftverwirbelungen kurz vor dem Aufsetzen. Und die wieder sorgen dafür dass es uns mal so 30 m nach rechts versetzt, und das wo die Bahn nur 23 m breit ist… Gut dass die Bahn eine versetzte Schwelle hat, sonst hätten wir es nicht mehr rechtzeitig zurück auf die Centerline geschafft und hätten noch eine Platzrunde extra gebraucht.
Im Nachhinein war der Schlenker am Schluß aber ganz gut, so gab es auch wieder mal eine etwas anspruchsvollere Landung auf kurzer Bahn.