Es ist wieder mal ILA in Berlin und dieses Mal wollte ich auch wieder mal hin. Nachdem in Schönefeld Slot-Pflicht und alles kompliziert ist, wollten wir nach Schönhagen fliegen. Der Flugplatz kooperiert mit der ILA.
Der GAFOR für Süddeutschland war am Morgen rot / orange, weil es etwas Bodennebel gab. Wir sind aber trotzdem gleich früh losgeflogen und es war – außer über der Donau – nirgends irgendeine Sichteinschränkung. Manchmal frage ich mich dann schon, wie der GAFOR gemacht wird…
Da wir einfach nur schnell nach Schönhagen wollten, sind wir in Augsburg gestartet und kurz nach dem Pflichtmeldepunkt habe ich dann einfach AP (Autopilot) – ALT / NAV gemacht mit einem “Direct to” Schönhagen. Sprich: Lieber Autopilot, flieg mal nach Schönhagen. Das Ergebnis sieht man im Track, schöner hätte man den Strich nicht in die Karte malen können 🙂
Bis ungefähr Plauen war der Flug sehr ruhig und schön, allerdings gab es schon nach Norden zunehmenden Wind. Ab dort war es aber sehr bockig durch den immer stärker werdenden, böigen Wind, den wir schräg von hinten hatten mit z.T. 35-40 kt. Wir sind dann so gesunken, dass wir etwa 2000 ft über Grund waren, wo es auch etwas ruhiger wurde. Leipzig hatte in der ATIS auch eine Windwarnung vor böigem Wind. Laut Radio waren das die Reste eines Hurrikans über Florida. Bei der Gelegenheit haben wir auch eine blöde Seite vom G1000 kennengelernt: Schon beim Abflug war die Tankanzeige vom rechten Tank kaputt (rotes X). An sich ja nicht schlimm, es gibt ja noch den Fuel flow und ich weiß auch wieviel ich getankt habe. Durch die Turbulenzen hat sich allerdings das rote X dann immer wieder in ein “0 Gallonen” verwandelt und dann wieder in das rote X. Jedesmal “Gong” und eine “Low Fuel R” Caution. Das Spielchen bekommt man auch nicht weg, es gibt keine Möglichkeit, ein System “abzuschalten”. Also hat es bis Schönhagen gefühlt 100 x gegongt…
Die Landung war für den Wind ganz in Ordnung, am Boden waren 18 kt mit 10-20° von der Seite, aber im Queranflug und Final hatten wir flotte 27-30 kt. So ein Wetter gibt immer irgendwie einen blöden Anflug.
Am Boden haben wir dann schnell abgestellt und den perfekten Service in Anspruch genommen: Vom Flieger abgeholt mit dem Follow me, zum Flugplatzgebäude. Dort gibts die ILA-Eintrittskarten und einen Shuttle-Service der alle 15 min fährt. 12:03 Landezeit – 12:55 waren wir auf der ILA. Super.
Die ILA war dieses Mal deutlich besser organisiert und das Gelände schöner als beim letzten Mal. Dieses Mal war schon die Südbahn vom neuen Flughafen für die ILA in Betrieb (vielleicht ganz gut, dass der noch nicht geöffnet ist) und die Taxiways / Deicing-Area werden als Ausstellungsfläche benutzt. Es gab viel zu sehen, sowohl am Boden als auch in der Luft, wobei die militärischen Flieger etwas in der Überzahl waren. Bei den Flugvorführungen fand ich den Eurocopter Tiger und den Eurofighter als Highlights, aber auch der Airbus A320 war toll – auch mit dem kann man Spaß haben… Insgesamt waren mehr Flugzeuge als beim letzten Mal auch zum innen Anschauen zugänglich, das ist auch sehr gut gewesen.
Lediglich am Abend war ein wenig Chaos, man müsste eigentlich mit dem Pendelbus von der ILA zum S-Bahnhof fahren. Wenn alle auf einmal gehen wollen wird es mit den Bussen halt sehr schnell eng. Im Gegensatz zum letzten Mal waren zwar viele Busse da, aber der Ansturm lässt sich so trotzdem nicht so recht bewältigen. Wir haben uns dann einfach ein Taxi gegönnt, da waren jede Menge da.
Alles in allem ein ganz interessanter Flug und ein schöner Tag auf der ILA. Beim nächsten Mal werde ich bestimmt wieder hochfliegen und auch wieder den Service von Schönhagen in Anspruch nehmen. Und: In 2 Jahren ist ja der neue Flughafen vermutlich immer noch nicht fertig, also gibt es wieder ein tolles Messegelände…