Nachdem wir uns gestern in Dresden körperlich ertüchtigt haben und auf der Bastei waren (497 Stufen oder 195 Höhenmeter den Kinderwagen hochgetragen, runtergerollt ist er dann auf der anderen Seite vom Berg von selbst), ging es heute zum nächsten Ziel.
Eigentlich war Kopenhagen geplant, aber dort war gestern schon den ganzen Tag Nebel und heute auch wieder. Also haben wir auf Barth umdisponiert und sind dann am Ende nach Heringsdorf auf der Insel Usedom geflogen.
Gegen Mittag ging es in Dresden los, wir haben erst noch ein Regen- und Gewittergebiet vorbeiziehen lassen, welches in Richtung Nordosten über Dresden weg gezogen ist und uns somit den direkten Weg im Osten von Berlin vorbei an die Ostsee versperrt hat. Wir sind daher erstmal der Elbe gefolgt in Richtung Wittenberg, das Ganze bei schönem, fast wolkenlosen Wetter. Auf Höhe von Holzdorf sah man dann aber viele Cumulus-Wolken und auch einige TCU bzw. CB stehen, die da aus den Wolken rausragten. Daher haben wir uns dann entschlossen, etwas höher zu steigen, um über den Wolken zu sein und die TCU/CB somit gut sehen zu können. So ging es bis kurz vor Airspace C südlich von Berlin in 4500 ft dahin. Wenn wir in der Höhe den Berliner Luftraum umflogen hätten, wären wir aber direkt in ein Gebiet mit vielen CBs geflogen. Also habe ich bei Bremen Information mal gefragt, ob wir nicht den Airspace C von Berlin queren können. Die Lotsin hat das schnell koordiniert und es ging. Wir waren allerdings zu tief und sind dann kurz nach der Übergabe an Bremen Radar auf FL 65 freigegeben worden. Also sind wir noch hochgestiegen und dann mit Nordkurs weitergeflogen. Das war natürlich sehr angenehm, weil zum einen kurz und zum anderen sehr ruhig. Berlin und Umgebung ist aus der Höhe auch recht nett anzuschauen, das erlebt man ja nicht so oft. Etwa auf Höhe von Berlin Tegel, was man auch sehr gut sehen konnte, wurden wir dann an Berlin Arrival übergeben. Von dort waren es auch nur noch um die 10 min und wir waren aus Airspace C wieder draußen.
Wir sind dann noch eine Weile in der Höhe weitergeflogen. Irgendwie entsteht bei mir immer so ein Gefühl, dass man mit einer kleinen Nußschale in großer Einsamkeit unterwegs ist, wenn man mit der Cessna so vergleichsweise hoch fliegt und unten drunter recht viele Wolken sind, so dass man nach vorn im Wesentlichen nur noch Wolken sieht. Wie auch immer, man konnte ab Berlin schon eine Gewitterlinie sehen, die schon bei Start im Radar zu sehen war, und zwar westlich von Rostock. Wir haben uns dann immer östlich der Linie gehalten, was uns eher in Richtung polnische Grenze gebracht hat, also nicht wirklich dorthin wo wir wollten. Die Wolken wurden dann auch immer dichter, so dass wir so ca. 25 min vor Barth unter die Wolken gesunken sind. Das war im Prinzip eine schlechte Idee, denn dort war es mächtig bockig von der labilen Luftmasse.
Wir haben dann also nördlich von Neubrandenburg versucht, in Richtung Nordwesten, also nach Barth zu fliegen, aber dort wurde es immer bockiger und dunkler. Bei 2000 ft gab es auch wieder Internet und somit ein neues Radarbild und das zeigte dann, dass wir direkt in Richtung der Gewitterlinie fliegen. Also ganz schlechte Idee… Kurze Entscheidung: Wir nehmen eines unser Alternates, also Heringsdorf. Bis dorthin waren es noch 5 min bis zum Pflichtmeldepunkt.
In Heringsdorf war es auch schon recht bockig und ein böiger Wind mit 10 kt genau von der Seite. Also mal wieder gute Gelegenheit zum Seitenwindlandung üben und wieder mal recht unspektakulär. Die Landung war also recht ruhig und wir haben dann auch gleich ein Hotel in Ahlbeck gefunden.