Heute ging es zum Abschluss unseres USA-Urlaubs nochmal mit dem Flieger weg. Wir wollten ursprünglich nochmal nach Key West, haben das aber abgesagt, weil die Sandfliegen Beatrix so zerstochen haben… Daher ging es heute quasi zu einer Florida-Umrundung in 2 Tagen.
Wir sind gegen mittag in St. Augustine mit Ziel Naples aufgebrochen. Bei ruhigem Wetter ging es heute mal auf der 31 raus und dann mit einer Linkskurve auf südlichen Kurs und gleich hoch auf 5500 ft, um über den Wolken und über dem Airspace C von Daytona zu sein. Wir sind dann immer der Küste nach Süden gefolgt. Nachdem ich ja alleine (nur mit Darren als Fluglehrer) beim NASA Shuttle Landing Facility war, haben wir das heute nochmal mit Familie nachgeholt. Es ging dabei wieder auf die Piste 15 (als quasi auf dem Weg) und wir hatten auch wieder gute 25 NM Final. Diesmal konnten wir allerdings nicht tiefer als 500 ft über Grund sinken, da Arbeiter auf der Piste waren. Dennoch war es wieder ein Erlebnis, diese riesige Landebahn mit so einem langen Final anzufliegen.
Danach sollte es dann eigentlich nach Fort Pierce zum Essen gehen, aber da Sophie erst kurz nach dem Low Approach eingeschlafen war, haben wir uns entschlossen, ohne Zwischenlandung nach Naples weiter zu fliegen. Wir haben dann kurz versucht, wieder über die Wolken zu kommen, aber die waren überall so hoch, dass es keinen Sinn gemacht hätte, zumal tiefer die Aussicht ja auch besser ist. Ausserdem ist es hier unter den Wolken auch nicht besonders bockig (nur bislang immer in der Gegend um Titusville / Palm Beach). Also sind wir wieder runtergesunken, haben Fort Pierce links liegen lassen und direkten Kurs auf Lake Okechoobee genommen. Das ist ein großer Binnensee in der Mitte von Florida. Wie man von oben sehen kann, extrem ländlich. Dort gibt es nur noch Farmen und wenige Orte. Das sieht also mit Sicherheit kein Tourist groß…
Von oben ist es aber sehr interessant anzuschauen. Plantagen ohne Ende, den Büschen nach zu urteilen vermutlich alles Orangen oder Grapefruit. Südlich von Lake Okechoobee werden dann andere Sachen angebaut. Laut Internet eher Gemüse und ähnliches. Aber auch hier sind die Plantagen riesig groß. Da könnten sich die deutschen Bauern mit ihren Mini-Parzellen mal eine Scheibe abschneiden hinsichtlich Effektivität.
Noch weiter südlich kommen dann die Everglades, dieser riesige Sumpf, der von etwa Miami bis zur Südküste von Florida reicht. Soweit man schauen kann gibt es hier nur noch Mangroven-ähnlichen Bewuchs und Unmengen an Wasserlöchern. Die Alligatoren kann man von oben allerdings nicht sehen… Eine Notlandung in dem Gebiet wäre wohl auch eher unpraktisch. Es gibt aber ein paar Straßen, eine davon ist die “Alligator Alley” Interstate 75, die von Miami einfach schnurgerade durch die Everglades bis nach Naples führt. Und alle Sichtflieger fliegen dort auch lang, schließlich ist die Interstate als Notlandebahn alle mal noch besser als eins der Sumpflöcher. Kaum hatten wir die I-75 jedenfalls erreicht, kamen auch schon 3 Flieger entgegen.
Wir sind dann auch der I-75 gefolgt, die einen direkt bis zum Flughafen von Naples führt. Etwa 10 min vor der Landung stand dann auch etwas rechts ein kleines Gewitter und wir sind sehr ruhig in Naples gelandet. Dann habe ich ein Hotel gebucht und in der Zwischenzeit (etwa 30 min) hat es so zugezogen, dass ein schweres Gewitter über dem Flughafen und Naples stand. Also auch heute wieder Mal eine “Just-in-time-Landung”.