Nach einer Nacht im sehr schönen Waldorf Astoria Resort in Naples ging es heute wieder zurück nach St. Augustine. Wir haben erst in Ruhe ausgeschlafen und sind dann gegen Mittag in Naples abgeflogen.
Das Wetter war noch sehr schön und so haben wir einen schönen Sightseeing-Flug unternommen. Zunächst sind wir noch Floridas Westküste gefolgt, über Fort Myers bis etwa nach Venice. Die Küste auf dieser Seite von Florida ist auch recht schön anzusehen, obwohl dort insgesamt weniger Strand ist, als auf der Ostküste. Dann ging es auf direktem Kurs in Richtung Lakeland, was etwa in der Mitte zwischen Tampa (an der Westküste) und Orlando liegt. So konnten wir frei vom Tampa Airspace B bleiben.
Beim nächsten Mal in den USA werde ich jedenfalls mit einem Fluglehrer mal ein Airspace B Crossing üben, genauso wie einige andere Sachen, die einem beim rumfliegen erst auffallen und wo man dann nicht so genau weiß, wie man damit umgehen muss. Es gibt hier z.B. viele Restricted Areas, die per NOTAM aktiviert werden. Nur wo bekommt man das NOTAM her… in Foreflight auf dem iPad hab ich das jedenfalls nicht entdeckt. Dann gibt es noch etliche MOAs (Military Operations Areas), wo auch nicht so ganz klar ist, wie die “funktionieren”. Aber dazu kommen wir ja wieder 😉
In der Mitte von Florida, bei Lakeland war es jedenfalls wieder extrem ländlich und später gab es auch einige eher hässliche Industriegebiete. Dort wird laut Internet wohl Phosphat abgebaut und augenscheinlich ist das nicht die sauberste Industrie. Von dort ging es dann weiter, nach Orlando. Wir sind dann, soweit erlaubt, um Disney World drumrumgeflogen und haben dann Kurs Richtung St. Augustine genommen.
Man konnte dann schon sehen, dass sich an der Ostküste ordentlich was an schlechtem Wetter zusammenbraut. Dort war es finster wie Nacht. Dummerweise mussten wir uns auch noch zwischen einer Restricted Area und dem schlechten Wetter durchquetschen. Wir sind also schnapp-ab an der Grenze der Restricted Area nach Norden geflogen, was aber dann doch recht nah an dem sich zusammenbrauenden Wetter war. Das war dann eher unangenehm, denn dort war es sehr turbulent, mit Updrafts (also extremen Aufwinden) dass wir stellenweise mit dem Motor im Leerlauf und mit der Nase ca. 15 Grad nach unten geflogen sind und trotzdem die Höhe kaum halten konnten. Zusätzlich war noch extrem böiger Wind mit bis zu 30 kt von der Seite. Selbst näher am Boden (wir sind dann stellenweise bloss noch in 8-900 ft geflogen) war es noch ziemlich bockig. Ich habe erst noch überlegt, ob wir bei einem nahegelegenen Flugplatz landen sollen und das Wetter abwarten, aber je näher wir nach St. Augustine kamen, umso heller wurde es wieder.
Wir sind dann also diesmal von Westen kommend nach St. Augustine geflogen, wo uns 12 kt Wind aus Nord-Ost erwarteten. Aktive Landebahn war dann die 13. Warum dort drei Landebahnen sind, wenn man selbst bei recht starkem Wind nicht im Wind landen kann, sondern eine Seitenwindlandung machen muss, wissen die Götter. Die Piste 06 wäre jedenfalls halbwegs “im Wind” gewesen… Naja, so konnten wir wieder mal eine Seitenwindlandung üben und wie schon die letzten Male hat es auch dieses Mal wieder sehr gut geklappt und wir sind ganz ruhig gelandet.
Im Nachhinein war es auch gut, dass Wetter nicht irgendwo anders abzuwarten, denn bis zum späten Nachmittag hatte sich das Ganze zu einem großen Unwetter über fast ganz Florida ausgebreitet und in den Nachrichten im Fernsehen wurde auch von allerlei Schäden berichtet.