Noch knapp 5 Stunden bis zur Prüfung… und heute haben wir die gleiche Strecke wiederholt, die ich beim allerersten IFR-Training im Februar geflogen war. Es ging erst nach Ingolstadt/Manching und anschließend nach Eggenfelden. Das Wetter war heute so ähnlich wie im Februar, in Augsburg war es etwas diesig am Morgen, in Ingolstadt war wieder “Low IFR”. Nur in Eggenfelden war es ganz schön.
Wir sind gleich am frühen Morgen in Augsburg aufgebrochen, haben die Departure wie üblich abgespult und dann auf dem Weg nach Manching etwas Airwork gemacht. Heute mal “partial panel” – was bei einem G1000 recht schwierig geht, weil entweder es ist an oder nicht. “Partial panel” hieß daher mal: es ist nicht an. Wir haben also das PFD zugeklebt und ich musste mit der Notinstrumentierung fliegen, Steig- und Sinkflugkurve, Steilkurven, Stalls. Wenn man das alles in IFR-Präzision machen soll und immer die volle Situational Awareness vom G1000 gewohnt ist, gar nicht so leicht. Vor allem deswegen, weil die Not-Instrumente nicht gerade ergonomisch angebracht sind, und der Kompass in der DA40 überhaupt nichts taugt – der bleibt einfach irgendwann hängen wenn man Steilkurven macht. Man muss halt ein bisschen nach “Sonnenstand” die Kurve ausleiten. Wobei Kurven größer 30 Grad Schräglage (bei IFR aka. Kunstflug) in der Praxis ja nicht vorkommen, beim Standard-Turn geht der Kompass halbwegs.
Danach kam dann also der Approach auf Manching. Dort war heute wieder richtig “Low IFR” – 400 m Sicht, 750 m RVR, keine vertical visibility (wegen Nebel). Und der Nebel war heute auch deutlich dicker als beim letzten Mal. Wir sind dann auf dem ILS also irgendwann in den Nebel eingetaucht und dann eine Weile weiter das ILS bis zum Minimum runtergeflogen. Das hatten wir extra etwas höher gelegt, in der Hoffnung das wir nichts sehen – wir wollten ohnehin einen Missed Approach fliegen. Aber am Minimum konnte man die Blitzlampen von der Pistenbefeuerung trotzdem sehen. Anyway, wie geplant ging es den Missed Approach wieder raus und anschließend zum zweiten Anflug. In der Zwischenzeit hatte der Nebel schon etwas vom Boden abgehoben (das geht immer erstaunlich schnell). Es waren dann 600 m Sicht, 1200 m RVR. Am Minimum war aber trotzdem nur die Pistenbefeuerung und noch nicht die Piste in Sicht – was ja ausreicht. Wir sind dann also ruhig gelandet, der Tower wollte heute auch Positionsreports auf den Rollwegen, da er uns wegen dem Nebel gar nicht sehen konnte.
Nach einem Kaffee ging es wieder raus. Der Nebel war mittlerweile in tiefen Stratus übergegangen, die Sicht am Boden also immerhin so passabel, dass sich ein Rettungshubschrauber “Special VFR” durch die Kontrollzone getraut hat. VFR mit Flächenflugzeug wäre aber nicht denkbar gewesen, bei 300 ft Ceiling.
Wir sind dann wieder gestartet in Richtung Eggenfelden, hinter uns ein Eurofighter und ein A400M – es war also richtig was geboten in Manching. Durch den Hochnebel waren wir dann relativ schnell wieder durch und in der Sonne. Über der bodennahen Inversion war dann – wie üblich – auch beste Fernsicht.
Es ging dann ruhig nach Eggenfelden. Dort sind wir dann den GPS-Approach geflogen, wobei das Wetter sehr schön war. Danach gab es beim Italiener am Platz lecker Mittag essen und dann ging es wieder in Richtung Augsburg.
Dort sind wir dann wieder das ILS runter gerutscht und ruhig gelandet – 2:45 h Flugzeit heute … noch genau 1:45 h bis zur Prüfung… das wird noch als Weihnachtsgeschenk.
Fazit heute: Low IFR muss ich noch ein bisschen üben aus meiner Sicht. Wenn man erstmal bodennah in IMC ist, dann könnte es noch etwas “smoother” gehen. Da ist für mich die Arbeitsbelastung noch ziemlich hoch. Mein Lehrer hat die Approaches in Manching aber trotzdem mit einer 1 bewertet, also waren die jetzt so schlecht nicht aus Beobachtersicht.