Heute ging es von Paderborn/Lippstadt wieder nach Hause. Kurz nach dem Aufstehen kam leider erstmal der Nebel über den Flugplatz gezogen, der war aber dank der Sonne relativ schnell wieder weg. Es blieb aber bei 4000 m Sicht in der Umgebung.
Wir wollten erstmal tanken und mussten eine halbe Ewigkeit auf den Tankwagen warten, obwohl kein einziges anderes Flugzeug zu betanken war. Das nervt immer etwas und spricht nicht unbedingt für den Flugplatz… Nachdem wir endlich fertig waren und losfliegen wollten, sprang dann der Motor nicht an – Batterie zu schwach. Also nochmal zurück zum Tower. Ich hatte mich schon auf nochmal 30 min warten eingestellt, aber AOG (aircraft on ground) ist scheinbar auch in Paderborn schlimm: Der Ground-Power-Wagen war schneller da, als ich zurück am Flugzeug war. Und wir haben auch gleich noch was gelernt: Airbus und Boeing haben auch die gleichen Stecker. Also kurz angesteckt, Checkliste für “Starting engine with external power” abgearbeitet und die Sache war erledigt.
Danach ging es dann auf der 06 los, bei immer noch 4000 m Sicht nicht unbedingt ein optisches Vergnügen und es gab natürlich auch eine der seltenen “Special VFR”-Freigaben. Und auch hier bewies Paderborn/Lippstadt Kreativität: “climb not above 2000 ft, leave control zone via SIERRA” war die Freigabe. Kurzer Blick auf die Karte: Richtung SIERRA hat uns die Energiewende ein paar Windmühlen beschert. Hindernishöhe: 1953 ft. Ich hab dann die Abflugroute eigenmächtig etwas geändert, 47 ft Hindernisfreiheit sind mir einfach zu knapp…
Danach sind wir dann auf 4500 ft gestiegen, um oberhalb der Inversion zu sein. Die Sicht in unsere Richtung nach schräg unten war damit praktisch null, zur Seite links und rechts ging es halbwegs. Auf der Strecke wurde es nach Süden auch etwas besser, über der Rhön dann sogar von der Sicht her ganz gut, dafür war es ab ca. der Wasserkuppe arg bockig. Auch Höhenänderungen haben daran nichts geändert, ich habe dann später im Wetterbericht gesehen, dass auch mäßig Turbulenz bis FL 70 vorhergesagt war. Kann ich bestätigen…
Wir haben dann beschlossen, in Nürnberg erstmal Pause vom gehoppel zu machen und dort was zu essen. Also ging es nach Nürnberg, allerdings nicht ganz direkt sondern das letzte Stück dem Main und der Regnitz folgend, da es dort über dem Tal nicht ganz so hoppelig war. In Nürnberg war der Wind variabel mit 6 kt, das versprach also auch einen bockigen Anflug. Tatsächlich war dann 010/09kt, also 9 kt Seitenwind. Zum üben ganz nett. Die Landung war sehr ruhig und nach einem lecker “all you can eat” Pasta-Buffet im Terminal ging es dann noch das letzte Stück mit direktem Kurs in Richtung Augsburg.
Die Turbulenzen wurden dann, je mehr man nach Süden kam, auch immer schwächer. In Augsburg war aber wieder der recht kräftige Ostwind, heute mit 14 kt genau auf der Bahn. Wir sind daher wieder sehr ruhig gelandet und konnten gleich bei BRAVO abrollen (je mehr Wind, umso kürzer ist ja die Landerollstrecke), was sicher 2 min an Taxi-Zeit spart.
Alles in allem ein schöner (Vor-)Frühlingsausflug mit diesmal gleich 5 angeflogenen, bislang unbekannten Plätzen.