Um die letzten IFR-Stunden vor der Prüfung an der Flugschule fliegen zu können, muss man dort – nachdem man 30 Stunden “wild” geflogen ist – einen Assessment-Flug durchführen, bei dem der Chef-Fluglehrer der Schule überprüft, wie weit man schon ist und wo es evtl. noch Lernbedarf gibt. Heute war es bei mir so weit.
Nachdem die D-ELDS gerade unterwegs ist und der Assessment-Flug sowieso in Innsbruck stattfindet, wollten wir einen Flieger von der Fly West dafür nehmen. Leider war heute morgen aber in Innsbruck der Föhn schon komplett “ausgebrochen” und für unsere geplante Flugzeit waren 20 in Böen 40 kt Wind vorhergesagt und schwere Turbulenz. Also wurde aus dem realen Flug leider nichts, aber man darf das Assessment auch in einem zugelassenen Simulator fliegen. Fly West hat einen zugelassenen Seneca-Simulator, ok, ist zwar eine 2-Mot und ein “Uhrenladen”, aber das würde ich schon hinbekommen.
Ich bin dann also nach Innsbruck gefahren und wir haben beschlossen, einen “Flug” von Innsbruck nach Augsburg zu machen. Damit es auch wirklich IFR ist, gab es in Innsbruck 1500 m Sichtweite und 200 ft Wolkenuntergrenze, in Augsburg waren die Wolken beim ersten Anflug bis unter das Minimum, danach klarte es aber plötzlich etwas auf 🙂 … oder anders gesagt, den Beamer für die Landschaftsprojektion hätte man sich auch sparen können, der hat eh nur grau angezeigt.
Letztlich ging es ja darum, ob ich den Instrumentenscan beherrsche, Funknavigation kann und selbständig auch einen Abflug und Anflug hinbekomme. Das hat alles gut funktioniert, ich war selber ganz überrascht, dass ich das auch ohne die Situational Awareness von einem G1000 nur mit einem “alten Uhrenladen” so gut hinbekomme. GPS und Autopilot waren für mich kaputt, also musste alles von Hand geflogen werden. Lief also alles sehr gut, lediglich die ILSe in Augsburg haben vom Glideslope her nicht so ganz gepasst (jedenfalls für meinen Perfektionismus), irgendwie eine konstante Sinkrate habe ich mit Gas / Prop-Verstellung nicht so ganz hinbekommen, der CFI fand es aber für das erste Mal auf einer 2-Mot richtig gut.
Am Ende: die 30 Stunden mit Lehrer werden voll anerkannt und jetzt muss ich noch 10 Stunden (mit meinem Flugzeug und dem gleichen Lehrer) an der Flugschule fliegen bis zur Prüfung.
Ach ja… wie ich beim zusammenzählen festgestellt habe: Heute war die 500. Flugstunde (Blockzeit). Nach 7 Jahren. Dann muss ich also so um die 70 h im Jahr fliegen… kommt mir gar nicht so viel vor 😉