Das neue Jahr hat begonnen und da muss natürlich als Erstes geprüft werden, ob die GIGA noch flugfähig ist. Daher ging es heute vorsorglich mit zwei Piloten auf eine kleine IFR-Runde. So konnte jeweils immer einer fliegen und einer genießen (bzw. den Funk erledigen).
Das Wetter in Augsburg war nicht besonders gut, bedeckt in 700 ft bei 6000 m Sicht, aber das war nur Hochnebel. Ideales IFR-Wetter also, es ist immer wieder faszinierend, wenn man bei so einer grauen Suppe startet und dann nach 2 min aus den Wolken rauskommt und in schönstem Sonnenschein ist. In Augsburg wollte eine Pilotin (“1 Person und zwei Kinder” laut Funk) bei dem Wetter VFR losfliegen. Nach der Funkkommunikation mit dem Lotsen “get-there-itis” vom Feinsten. Der Lotse hat aber in wirklich gutem Ton – sehr freundlich aber trotzdem bestimmt – ihr das ausgeredet. Das fand ich echt gut, denn das sind so die Fälle, die sonst vielleicht in der BFU-Statistik enden. Noch immer verstehe ich in dem Zusammenhang nicht richtig, warum nicht mehr Piloten IFR machen. Mit CB-IR liegen die Hürden ja jetzt wirklich nicht mehr hoch und bei dem Wetter heute mit vielleicht 2 min in IMC ist die Schwierigkeit auch nicht hoch. Und man kommt eben sicher weg (und ggf. auch wieder zurück).
Das erste Leg ging dann nach Nürnberg. Kurz hinter der Donau waren es auch völlig wolkenlos, so dass es ein schöner Genußflug wurde. Die Landung in Nürnberg war entspannt, wegen dem aktuellen Corona-Irrsinn ist ja eh kein Verkehr. Dort haben wir dann nur kurz die Plätze getauscht und ich bin das nächste Leg geflogen – von Nürnberg nach Eggenfelden. Die Landung dort war auch ganz entspannt, einige Flieger vom örtlichen Club waren immerhin unterwegs. Wir haben auch dort nur kurz die Landegebühren gezahlt und wieder Plätze getauscht.
Dann sollte es nach Memmingen gehen. Dort war dann wieder Hochnebel angesagt, die Suppe hatte sich den ganzen Tag südlich der Donau nicht aufgelöst. Da die Sonne schon relativ tief stand, ergab sich ein wirklich schönes abendliches Rot über dem Hochnebel mit schönem Blick auf die Alpen. Angesichts des Wetters haben wir uns dann entschlossen, in Memmingen doch keinen Pilotenwechsel zu machen, sondern “nur” Touch-and-Go, was mit dem Radar-Lotsen auch schnell ausgehandelt war. So gab es dann einen schönen GPS-Übungsanflug bei noch komfortablen 900 ft Wolkenuntergrenze auf Memmingen und dann noch schnell den kurzen Hüpfer nach Augsburg, wo das Wetter ähnlich war. Gerade bei solchen Flügen ist es wirklich praktisch, wenn zwei Piloten im Flugzeug sind. Das mag man als VFR-Pilot nicht so glauben, aber die Arbeitsbelastung ist schon ordentlich – wenn die Landung sichergestellt ist, mal schnell das FMS auf das nächste Leg programmieren, Squawk wechseln, funken und nebenbei noch fliegen. Das alles in mäßigem Wetter.
Damit ist das Fliegerjahr eröffnet. Mal schauen wann wir auch wieder mal weiter weg fliegen können. Ich kann es kaum erwarten…