Heute ging es gleich wieder zum fliegen, wieder IFR-Training. Gestern und heute sind wir gleich früh um sieben schon in Augsburg weggeflogen, da schafft man es ganz gut, zwei-drei Stunden zu trainieren und dann trotzdem Mittags im Büro zu sein (sprich: ein halber Tag Urlaub und man kann zwei gute Sessions schaffen).
Es sollte eigentlich nach Niederstetten gehen, wo wir extra lange ILSe fliegen wollten. Leider gab es dann heute plötzlich ein NOTAM wo den Niederstettenern eingefallen war, dass ihr Radar außer Betrieb ist – toll. Also kurz nach 5 Uhr beim Wachleiter von der Flugsicherung angerufen und dort erfahren, dass IFR-Anflüge nach Niederstetten heute eher nichts werden. Wir wollten aber eh nach Schwäbisch Hall, weil in Niederstetten ja pausen-technisch ja so gar nichts los ist, also habe ich dann schnell ein neuen Flugplan nach Schwäbisch Hall aufgegeben. Da muss man auch sagen: Übung macht den Meister, die meisten Hobby-Piloten haben ja eine ausgeprägte Aversion gegen Flugpläne, aber im Prinzip ist das in wenigen Sekunden erledigt. Es wird halt in der Ausbildung vernachlässigt.
Es ging dann also in Augsburg los und dann nach Schwäbisch Hall. Dort haben wir drei Anflüge geflogen, heute 2x ILS, einmal mit Geschwindigkeitsänderungen und einmal als Langsamflugtraining mit lediglich 60 kt und immer mal wieder pfeifender Strömungsabrisswarnung. Die haben wieder beide recht gut geklappt, so langsam habe ich da den Bogen raus. Der dritte Anflug war dann ein GPS-Approach. Da fliegt man den ganzen Anflug mit GPS-Unterstützung, hat aber keine Höhenführung. Da müssen wir noch ein bisschen üben, ich hab da noch so ein bisschen das Problem, dass es mit einer kontinuierlichen Sinkrate nicht ganz klappt. Man prüft im Prinzip jede Meile, ob die Höhe noch passt und ich mache da bisweilen eine Art Step-down-Approach draus, sprich erst zu viel sinken und dann muss ich noch die Höhe etwas halten bis zum nächsten Check-Punkt. Geht zwar grundsätzlich auch, ist aber natürlich nicht ganz optimal. Naja, es sind ja erst 17 von den 40 Pflichtstunden für das IFR abgeflogen – es bleibt also noch einige Zeit.
Was mir heute auch wieder aufgefallen ist: So IFR-Landungen auf Info-Plätzen (sprich ohne Kontrollzone) sind schon nett und zeigen den doch massiven “Professionalitäts-Unterschied” zwischen VFR und IFR (ich weiß, das wirkt jetzt vermutlich etwas arrogant, stimmt aber). Das geht bei der Landung schon los – da kommt man dann auf ein 10 NM-Final gesetzt rein mit einem “fully established ILS” und bekommt auch anständigen Funk zurück – sowas wie “next report 6 NM final” oder heute mal die Frage, wie gross denn die Groundspeed sei (vermutlich weil wir so langsam waren). Beim Start dann so ähnlich, erstmal ist “request startup” schon äußerst ungewöhnlich und spätestens bei “clearance available” – “ready to copy” hakt’s dann bei den meisten anderen “Verkehrsteilnehmern”. Mir gefällt das aber, das wertet zum einen den Flugleiter auf (auch wenn er keine Freigaben gibt, ist er mir doch eine große Hilfe) und erhöht aus meiner Sicht so auch die Sicherheit. Leider ist das halt wohl für manche Piloten irgendwie zu hoch oder zu viel oder beides. Da kann ich nur empfehlen: Macht alle IFR…
Naja, zurück ging es dann bei schlechter werdendem Wetter fast die ganze Zeit in Wolken. Auch mal nicht schlecht. Jetzt müsste nur noch mal so richtiges Mistwetter mit Regen und so sein – vielleicht beim nächsten Mal. Die Landung in Augsburg war jedenfalls wieder ganz gut (auch ein ILS).
Track (Heute hat das GPS nur sehr ungenau aufgezeichnet)