Der Corona-Irrsinn hat ein bisschen nachgelassen, da geht auch mal eine etwas größere Runde. Nur das Wetter will dieses Jahr nicht so recht, ein stabiles Hoch ist nicht in Sicht, bislang ist der Sommer eher von täglichen Schauern und Gewittern geprägt. Das macht auch IFR nicht so richtig Spaß, daher ist es mit der Planbarkeit für einen Wochenausflug gerade eher schwierig. Aber nachdem das Wetter sowieso meistens besser wird, als vorhergesagt, ging es heute trotz eher mäßiger Vorhersage los. Geplant war eine Runde in den Norden, erst nach Rostock, dann weiter nach Rotterdam und dann in 5 Tagen wieder zurück.
Also ging es heute am vormittag los, wir wollten VFR fliegen, um ein bisschen Sightseeing zu machen. Bis auf das Stück zwischen Nürnberg und Hof war das Wetter auch ganz gut. Das war schon öfters so auf dieser Strecke, zwischen Nürnberg bis kurz hinter Hof würde es spannend werden, aber entlang der A9 müsste es eigentlich gehen.
Wir sind dann also losgeflogen und tatsächlich wurden die Untergrenzen in der Nürnberger Kontrollzone schon niedriger, so dass wir auf 3000 ft sinken mussten. Es hieß also, sich bis Hof durchschlagen, denn danach waren die Meldungen deutlich besser. Wir sind also immer in etwa der A9 gefolgt, das Wetter war nicht gerade berauschend aber machbar. In Hof mussten wir dann durch die Kontrollzone fliegen (umfliegen oder drüber wäre gar nicht gegangen). Man konnte dort aber schon sehen, dass es dahinter deutlich aufklaren würde. Tatsächlich war es dann relativ bald klar und fast wolkenlos, so dass wir ruhig dahin fliegen konnten.
Etwa querab von Berlin begann dann eine niedrige Wolkendecke, über der wir aber geblieben sind. Das letzte Metar von Rostock hatten wir immer, so dass ich wusste, dort würden keine Wolken mehr sein. In Rostock war nicht besonders viel los, also habe ich den Lotsen gefragt, ob wir nicht einen PAR-Approach fliegen können. Nach kurzer Rückfrage meinte er dann, das sei kein Problem und wie viele Approaches es denn werden sollen. Ich habe dann mal zwei gesagt…
Der letzte PAR-Approach ist schon eine Weile her, also wollte ich mal sehen, ob das immer noch gut klappt. Wir wurden recht bald zu Laage Radar geschickt, wo uns der Lotse die Radar-Platzrunde hat fliegen lassen (also Radar-vectored). Im Dog-Leg wird man dann an Precision übergeben und dann wird man “runtergequatscht”. Die Genauigkeit ist dabei immer wieder erstaunlich. Am Missed Approach Point haben wir dann nach dem ersten Anflug den Go Around gemacht und es ging wieder in die Radarplatzrunde. Dann ging es zum zweiten Anflug und wir sind danach ruhig gelandet.
Am Rostocker Flughafen ist das Terminal aktuell zum Impfzentrum umgebaut. Linienverkehr findet scheinbar keiner statt. Schade eigentlich.
Ein Taxi stand aber da – der Fahrer war gerade beim impfen wie er uns erzählt hat. Er hat uns dann aber trotzdem mit in die Stadt genommen. Dort gab es nach dem Abendessen im Hotel dann noch den wohlverdienten After Landing Cocktail.