Heute musste ich nach Aachen. Von München aus eine ganz schön weite Reise, mit dem Auto bestenfalls 6 Stunden, mit der Bahn auch, mit der Linie bis nach Köln und dann im Mietwagen effektiv auch 6 Stunden. Mit der GIGA um 7:00 Uhr zu Hause losgefahren und um 11:30 am Ziel angekommen – also 4:30 Stunden und auf dem Rückweg natürlich noch besser, da wir fliegen wenn wir mit dem Termin fertig sind und keinen Fahrplan haben. Das ist also so eine schöne Strecke, wo die General Aviation ihre ganzen Vorteile ausspielen kann.
Das Wetter war heute auch bestens, wir sind kurz nach 8:00 Uhr ruhig gestartet. In Augsburg war sogar noch etwas Hochnebel. Der Flug war ruhig und halbwegs direkt zum Ziel, obwohl man ja eigentlich über Frankfurt bzw. durch den Frankfurter Luftraum fliegen müsste, was die DFS nicht erlaubt. Wir sind heute südlich und dicht vorbeigelotst worden, so dass es faktisch kein Umweg war. Der Fluplan von und nach Maastricht-Aachen war da schon eher ein Problem – eine schöne Übung für alle Autorouter-Abhängigen: geht nicht, es kommt gar keine Route raus. Ich mache das eigentlich immer von Hand, selbst da war es nicht einfach, da scheinbar die STARs und SIDs aus dem deutschen Luftraum kommend alle nicht verfügbar sind. Als wir dann dem Ziel näher kamen war auch fast klar, warum das dort so komisch ist: hinter Frankfurt-Hahn ist schon Brüssel Control zuständig und die sind scheinbar nicht so flexibel wie die DFS. Wir wurden jedenfalls in Reiseflughöhe über der belgisch-niederländischen Grenze bei Beek Approach abgeliefert. Im Prinzip hätten wir schon viel tiefer sein können. So mussten wir recht schnell sinken, der Lotse von Maastricht hat das aber ziemlich effektiv gemacht. Die Landung war dann ruhig, in Maastricht ist nicht viel los. Scheinbar hauptsächlich Frachtverkehr. Linienmaschinen waren gar keine da, dafür Emirates-Frachter.
Laut AIP besteht in Maastricht Handlingzwang, JetCenter oder KLM sind die beiden Handler. Laut NOTAM ist das JetCenter durch Air Service Liege ersetzt und man sollte sich vorher unbedingt anmelden. Die persönliche Erfahrung lehrt: das sollte man nicht so eng sehen, man kann es ja erstmal so probieren. Das wurde hier wieder bestätigt: das JetCenter gibt es nicht mehr und wo Air Service Liege ist, wissen die Götter. Der Follow-Me-Fahrer meinte jedenfalls, wir sollten ihm mal für die Landegebühren ein Formular ausfüllen und es käme dann eine Rechnung. Er lässt uns durch das verlassene JetCenter raus und wenn wir zurück wollen, sollten wir ihn auf dem Handy anrufen.
Wie versprochen hat uns der Fahrer am Nachmittag nach meinem Anruf wieder rein gelassen und wir konnten wieder losfliegen. Mittlerweile war es in ganz Süddeutschland zugezogen, das Cross Section versprach, dass wir in FL 100 frei von Wolken sein müssten. Gleich nach dem Abflug gab es von Brüssel die Freigabe auf FL 240 zu steigen – etwas hoch für die GIGA. “Unable – maximum level is 100” ist dann die richtige Antwort im Funk und so sind wir also auf 10000 ft gestiegen. Dort waren wir tatsächlich knapp über den Wolken. Es ging dann also so dahin bis nach Hause, etwa querab Stuttgart wurde es dann etwas bockig, dort drehte der Wind von West auf Süd. Dann ging es zum Landeanflug nach Augsburg, wo mittlerweile die Piste 25 in Betrieb war. Also sind wir dort noch das ILS runtergerutscht und dann ging es das letzte Stück mit dem Auto nach Hause. Lustigerweise waren wir den ganzen Flug nur ein paar Minuten tatsächlich in IMC. Sowohl beim Steigflug als auch beim Anflug auf Augsburg waren jeweils Löcher in die Wolkendecke eingebaut, durch die wir durchgeflogen sind.