Nach dem Checkout gestern ging es heute gleich auf Tour. Im letzten Jahr hatten wir Key West ausgelassen, also wollte ich dieses Jahr gerne dort hin. Angesichts des typischen Florida-Sommerwetters, also früh schön und dann ab nachmittags Gewitter, sind wir relativ früh in St. Augustine aufgebrochen.
Wir sind dort ruhig auf der Piste 31 gestartet, haben dann gleich nach Süden gedreht und erstmal direkten Kurs auf Kennedy Space Center und das Shuttle Landing Facility genommen. Es ging also über den Airspace C von Daytona immer der Küste entlang. Schon gute 35 NM weit konnte man schön das Vehicle Assembly Building und die Piste vom Shuttle Landing Facility sehen. Die schiere Größe beeindruckt immer wieder. Der Low Approach wurde wieder problemlos genehmigt und so hatten wir ein schönes 20 NM Final auf die Piste 15 dort. Nach dem Low Approach ging es einfach weiter nach Süden.
Nur die genaue Route war nicht so ganz klar. Beim Abflug hatte ich gesehen, dass in Miami gerade 800 m Sicht sind, in Fort Lauderdale auch. Interessanterweise war die Meldung “trockener Dunst, Rauch”. Was da wohl brennt? Weiß man nicht… Dort wäre also eigentlich kein durchkommen. Zum Glück geht hier das AT&T Mobilnetz auch im Flug perfekt, so dass man immer Internet hat. Wir haben also nochmal Wetter gecheckt und in Fort Lauderdale und an der Küste war es immer noch schlecht, dafür in Miami mittlerweile besser und in Timiami sogar richtig gut. Also sind wir direkten Kurs dorthin geflogen. Das führte dann etwas mehr in Landesinnere, zum Lake Okeechobee. In der Gegend ist die Landschaft leider etwas eintönig, soweit man sehen kann nur Orangenplantagen.
Dann ist da auch noch der Miami Airspace B im Weg. Wir haben im Funk mal reingehört und da ist es richtig beschäftigt. Eine Freigabe für einfach mal Nord nach Süd quer durch An/Abflugsektoren von diversen größeren Flughäfen also unwahrscheinlich. Nachdem die Wolken dort sowieso dichter wurden und es schließlich komplett bedeckt war, sind wir nach oben ausgewichen und wollten in 7500 ft den Airspace B überfliegen. Anfangs war das eine ganz gute Entscheidung, wir sind einige Zeit on top zwischen den Wolkenbergen rumgeturnt. Doch kurz vor dem Airspace B türmten sich dann schon die TCUs hoch, so dass es da für uns nicht mehr weiterging. Also haben wir im Loch vom Dienst den Abstieg gemacht und mussten eben unter dem Airspace B in 2000 ft fliegen. Dort war es dann natürlich etwas bockig und wir mussten einen kleinen Umweg über die Everglades fliegen.
Auch die Everglades sind eine arg eintönige Landschaft. Sieht von oben aus als ob da stellenweise alles trocken ist. Weiter ging es dann an Timiami vorbei zur US-1, das ist der Highway, der bis nach Key West führt. In dieser Gegend hat sich dann das Traffic Display wieder mal gelohnt, es war dort quasi voll von Verkehr. In Richtung Key Largo waren wir dann allerdings wieder alleine unterwegs. Wir sind also immer der US-1 gefolgt. Von Key Largo aus hatten wir noch 90 NM Luftlinie bis nach Key West. Wahnsinn. Also runde 200 km mit dem Auto. Und aus dem Auto sieht man ja eh nicht so viel, 2 h nur die gleiche Landschaft, wär nichts für mich. Gut das wir im Flugzeug sitzen.
Zu den Keys raus wird die Landschaft natürlich wieder interessant und durchaus schön. Von den Exuma Keys auf den Bahamas verwöhnt, muss man allerdings sagen, das die Florida Keys nicht mithalten können.
In Key West darf man dann den zivilen Flughafen nicht mit der unmittelbar benachbarten Navy Air Station verwechseln, auf der etliche Abfangjäger geparkt standen. Man muss dann auch den Airspace der Navy durchqueren und wird dann erst kurz vor der Landung an “Key West International” weitergereicht. Die Landung war ganz ruhig. Danach ging es dann in ein Waldorf Astoria Resort, was auch ganz nett ist. Zum Abendessen dann zur Sunset Celebration und in ein kubanisches Restaurant mit Livemusik, wo es auch ein paar ALC (after landing cocktails) gab. Hier muss man sagen: Landschaftlich sind die Bahamas schöner, aber so Nachtleben und überhaupt “Zivilisation” ist hier besser.