Die ganze Woche ist jetzt schon schönes Wetter, jetzt muss ich das auch endlich wieder mal zum Fliegen nutzen. Nachdem der geplante Flug zur CeBIT nach Hannover einer ausgeprägten Warmfront zum Opfer gefallen war, konnte ich heute auch nicht den ganzen Tag nutzen. Also ging es wieder mal nach Nürnberg. Im Moment pendle ich irgendwie zwischen Nürnberg und Friedrichshafen hin und her… das liegt aber daran, dass uns das Wetter immer einen Strich durch die ganzen geplanten größeren Runden gemacht hat. Naja, das Jahr ist noch lang und die Planung auch.
Eigentlich hatte ich die D-EMUT gebucht weil die D-ECHK für einen mehrtägigen Ausflug blockiert war. Der wurde dann kurzfristig wegen Nebel abgesagt, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann (ok, in Augsburg war wahrscheinlich Bodennebel bis 9:30 Uhr und die Sicht danach auch nicht die geforderten 150 km Mindestsichtweite), aber für uns war es gut, dadurch konnte ich kurzfristig “auf Glas” umbuchen. Das war praktisch, da ich noch mehr Glas mitgebracht hatte, was ich auf dem Flug mal ausprobieren wollte, sprich: Ich habe ein neues Flieger-Navi besorgt. Das G1000 kann ja leider keine VFR-Karten anzeigen und kennt ja noch nicht einmal Pflichtmeldepunkte und das zusätzlich eingebaute ThinkNav T7 ist permanent kaputt, also bin ich ja, wie in den anderen Fliegern, ein bisschen auf eigene Technik angewiesen. Ich benutze die ganze Zeit schon Sky-Map und bin damit eigentlich rundum zufrieden was die Software angeht, nur ist mein Medion GoPal halt etwas in die Jahre gekommen. Daher habe ich ein Android-Tablet besorgt, genauer ein Odys Space, welches für sagenhafte 145 € bei Amazon sogar UMTS an Bord hat. Ein paar Tage habe ich es zu Hause schon ausprobiert und bin mit Android nicht so richtig zufrieden, wahrscheinlich von iPad und iPhone verwöhnt, also zum Surfen ist es keine Alternative, aber als Flieger-Navi schon. Mit 7″ ist es angenehm groß, das Display sehr gut abzulesen und für die eigentlich nicht so tolle Hardwareausstattung ist es angenehm schnell. Andersrum habe ich das iPad auch schonmal im Flieger probiert und fand es nicht so prickelnd, das GPS ist einfach nur schlecht, befestigen kann man es nicht richtig und als Kniebrett mag ich es eigentlich nicht haben. Das JeppFD ist zwar ganz nett, aber ich fliege ja VFR und da hätte ich halt schon gerne eine ICAO (oder wegen mir auch Jeppesen VFR)-Karte.
Also habe ich das neue Teil mal im Flieger “angesaugt” und wir sind losgeflogen. Der Flug war relativ ruhig, ein wenig Thermik war durch die kräftige Frühlingssonne schon zu spüren. Die Sicht war allerdings Richtung Nürnberg nicht ganz so berauschend, zwischen Altmühltal und Allersberg waren vielleicht so 20-25 km Sicht, in Richtung Sonne gefühlt nur so 10 km. Da war also viel Wasser in der Luft. Trotzdem war es ein schöner Flug, wir haben mal Audi angeguckt und einen ICE zwischen Ingolstadt und Nürnberg verfolgt. Ich bin gemütlich nur so um die 100 kt geflogen und wir waren genau so schnell wie der ICE. Ich dachte immer der kann so 250-270 km/h fahren…
Die Landung in Nürnberg war dann trotz etwas böigem Seitenwind mit 9 kt einfach und ruhig. Wir haben dann einen Kaffee getrunken und sind dann wieder zurück geflogen mit einem sehr schönen Sonnenuntergang. Zwischen Nürnberg und Altmühl hatte es auch noch weiter zugezogen und dort waren vielleicht noch 8-9 km Sicht, aber über der Inversion halt ein sehr schönes Abendrot. Die Landung in Augsburg war auch sehr ruhig, die Thermik war ja eh schon zusammengebrochen, also war es ja eh ruhig wie auf Schienen.
Und das Android-Tablet? Das hat seinen ersten Einsatz gut gemeistert. In Nürnberg war zwar im Anflug die Karte mal weg (wegen “Out of memory”), das ließ sich aber am Boden dann leicht beheben indem ich mal alle Programme beendet habe, die ich so im Laufe der Zeit ausprobiert hatte. Unterwegs konnte man es auch sehr leicht bedienen und der Akku war auch bei voller Display-Helligkeit in den 2 Stunden wo es angeschaltet war gerade von 99 auf 78 % gesunken. Alles in allem also auf jeden Fall keine Fehlinvestition.