Nur wegen dem BFR fliegen ist natürlich extrem langweilig und vorgestern konnten wir das BFR nicht mit einer Runde über der Bay Area kombinieren, da der Vizepräsident gerade in San Francisco war und dadurch dort eine TFR (Temporary flight restriction).
Also ging es heute nochmal los. Bei bestem Wetter sind wir zu einer “Bay tour” aufgebrochen. Interessanterweise wissen alle Lotsen was gemeint ist, wenn man eine “Bay tour” macht – eine Runde um die Bay eben. Und dabei geht es auch durch den Airspace B von San Francisco International Airport, sonst würde so eine Tour ja nicht gehen. Ich liebe amerikanischen Pragmatismus.
Wir sind also in Palo Alto aufgebrochen und zunächst immer dem Freeway 101 gefolgt, der immer relativ nah an der Küste entlang bis direkt nach San Francisco führt. Irgendwann wird man dann an San Francisco Tower übergeben und bekommt auch gleich seine Freigabe “cleared into the Bravo, follow 101”. Das ist (neben einem Squwak-Code) im Prinzip alles. Die 101 führt dann direkt neben dem Flughafen entlang und man kann schön beobachten, wie die 4 Pisten optimal ausgelastet werden.
Danach ging es dann weiter in Richtung Downtown San Francisco und wir haben dort über der Stadt und dann über dem Wasser ein paar Runden gedreht, um die Stadt, Alcatraz sowie die Golden Gate Bridge in aller Ruhe anzuschauen. Sehr beeindruckend und “scenic” wie der Amerikaner sagen würde.
Max fragte dann, ob ich jetzt der Bucht folgend wieder zurück wollte. Aber es waren erst 45 Minuten vergangen und ich hatte viel Zeit – also habe ich gesagt, wir könnten ja mal zum Napa Valley fliegen. Gesagt – getan sind wir erst nach Napa und dann das Napa Valley hinauf geflogen. Auch das ist landschaftlich sehr schön. Max meinte dann, gar nicht viel weiter wäre Clear Lake – ein sehr schön gelegener See – und wenn ich Lust hätte, könnten wir ja den auch noch anschauen. Also sind wir vom Napa Valley über den Berg “gehopst” und dann das Stück zum Clear Lake geflogen und haben diesen umrundet. Auch das war landschaftlich sehr schön. Danach ging es dann weiter zum Lake Berryessa und dann in die riesige Ebene des Sacramento Valley. Von dort hätte man dann auch wieder zurück fliegen können, aber ich hatte noch nicht genug und so sind wir noch ein Stück zu den gut sichtbaren, schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada hingeflogen. Das führte direkt über Sacramento, dann weiter zum Folsom Lake, über die Fly-Inn-Community von Cameron Airpark. Wir haben dann beschlossen, von dort nach Palo Alto zurück zu fliegen. Dann ging es also weiter in Richtung Stockton. In dieser Gegend ist das Sacramento Valley wirklich riesig groß und totales Flachland.
Palo Alto findet man von dort aus auch ganz einfach: immer auf den weithin sichtbaren Mount Diablo zu halten und dann links dran vorbei. Dort liegt dann auch Livermore in einem sehr schön gelegenen grünen Tal. Von oben sieht man dann dort auch, dass das Lawrence Livermore Laboratory auch ziemlich groß ist.
Wenn man dieses Tal hinter sich lässt, ist man auch schon wieder in der Bay Area.
Im Anflug auf Palo Alto waren wir dann die Nummer 6 bei auch noch 4 Starts. Dort ist wirklich richtig was los. Wir mussten dann den Anflug bis über das Moffet “Google” Airfield verlängern, dadurch konnten wir die Anlagen von NASA Ames Research Center ganz gut sehen und den dort befindlichen riesigen Wind-Tunnel.
Wir sind dann nach einer “etwas erweiterten” Bay Tour mit 3:30 h Flugzeit sehr ruhig in Palo Alto gelandet. Fazit: Jeder der hier ist und selber fliegt, sollte das unbedingt machen. Sehr schöne Landschaft und viel zu sehen und entdecken.