Heute gingen die paar Tage an der Müritz zu Ende. Insgesamt war es ganz schön, etwas bedauerlich ist, dass es zwar im Süden der Müritz ein paar größere Ferienparks und eben den Flugplatz gibt, dort touristisch aber nicht sonderlich viel los ist. Man kann zwar im Nationalpark wandern und radfahren oder sich an den Strand legen, aber sonst nicht viel machen. In und um Waren – was am Norden der Müritz liegt – ist allerdings deutlich mehr los. Wir hatten zum Glück den App2Drive genommen, also konnten wir problemlos dorthin fahren, ohne Auto wäre man aber etwas aufgeschmissen (außer man mag es, immer im gleichen Ort zu sein).
Eigentlich hätte ich nach Neubrandenburg fliegen wollen – zum Tanken und weil der auf meiner Verkehrsflughafenliste noch fehlt. In Rechlin gibt es nur AvGas. Danach dann weiter nach Rostock und dort noch einen Tag bleiben. Der Wetterbericht hatte sich aber wieder mal geirrt und es war am Morgen sogar noch komplett zugezogen und ganz Norddeutschland unter einer Hochnebeldecke. Wir haben also noch etwas Kleines unternommen und gewartet, bis der Hochnebel sich auflöst und sind dann losgeflogen. Auf dem Satellitenbild konnte man sehen, dass sich die Suppe von Süden her auflöst. Ob es in Rostock überhaupt frei würde, war angesichts der METAR-Historie von gestern aber eher fraglich. Also wollten wir nach Hause.
Nach dem Start wollten wir erst noch in Waren ein paar Fotos machen, von den Sachen, die wir angeschaut hatten, das ging aber schon nicht, da dort noch Hochnebel war. Damit war klar, dass auch Neubrandenburg sicher noch unter den Wolken ist. Kurz reingefunkt und der Flugleiter bestätigte das. Damit war das erledigt und wir sind gleich zur geplanten Pause und zum Tanken nach Chemnitz/Jahnsdorf geflogen. Bis südlich von Berlin waren wir bei starkem Dunst immer über Wolken (laut Bericht hätte es wolkenlos sein sollen). Die wurden dann immer höher und da wir unbedingt tanken mussten, wollte ich nicht riskieren, dass wir in Chemnitz nicht runterkommen, weil es dort auch zugezogen ist. Also sind wir dann runter und im Dunst und bei Thermik bis nach Chemnitz gehoppelt. Dort war ich noch nicht, daher wollte ich auch mal in meiner Geburtsstadt gelandet sein.
Apropros Tanken: Bei Langen Information war, gleich nachdem wir losgeflogen sind, Einer, der dort ernsthaft gefragt hat, wo er denn jetzt tanken könne, er hätte so langsam kein Benzin mehr. Das war eine 172er Cessna aus Würzburg und wollte weiter nach Rügen. Der Lotse hat ihm dann Kyritz empfohlen, was er dann gerade noch so erreichen würde nach eigener Aussage. Das sind so Momente, da fragt man sich ob das Ernst sein kann. Merkwürdige Flugplanung. Irgendwie kann ich gar nicht verstehen, dass bei unerwartetem Gegenwind plötzlich der Sprit nicht reicht, zumal bei der Strecke – soviel Orkan kann gar nicht sein, außer der Tank war schon beim Start zu leer. Immerhin war die Frage bei FIS ja besser, als auf dem Acker zu Enden. Und vielleicht ist dem Kollegen dann in Kyritz auch aufgefallen, dass Rügen wegen Hochnebel eh nicht gehen würde. Ok, Wetterbriefing – falls überhaupt – mit dem GAFOR gemacht – der war blau für Nachmittag. Stimmte halt leider nicht, was jedes METAR und Satellitenbild leicht gezeigt hat.
Nach der Mittagspause in Chemnitz ging es nach einer Sightseeingrunde dann auf einem Z-Flugplan nach Augsburg. Das Wetter war nach Süden hin deutlich besser, so folgte ein entspannter IFR-Flug nach Augsburg, wo es dann gleich noch das verdiente ALB gab, bevor es nach der schönen Woche wieder nach Hause ging.