8 Stunden muss ich bis zur IFR-Prüfung noch “wegfliegen”. Heute wollten wir schonmal etwas für die Prüfung trainieren und sind daher mal nach Innsbruck und Salzburg geflogen. Das Wetter war auch heute wieder fast zu gut, zwar waren einige Stückchen in IMC, aber im Großen und Ganzen war das Wetter (leider) ganz gut.
Wir sind am Morgen nach Innsbruck aufgebrochen, nach einem ruhigen Start ging es die Departure entlang und gleich zu Anfang gab es heute schon die Clearance auf FL 100 zu steigen, recht bald auch mit einem Direct nach Rattenberg NDB (dort geht der Anflug auf Innsbruck los). Auf dem Weg nach oben lag zwar eine Schichtwolkendecke, aber die war von der Sonne schon ganz schön abgetrocknet und vielleicht noch 500 ft dick. Das reicht aber immerhin, dass das Wetter von unten gar nicht gut aussieht. Obendrüber war dann bester Alpenblick und in den Bergen selber waren die Wolken dann auch weg. So war der Anflug auf Innsbruck zwar recht anspruchsvoll, aber wettertechnisch überhaupt kein Problem. In Innsbruck angekommen, haben wir nur schnell bezahlt und sind dann gleich nach Salzburg aufgebrochen. Es ging also die Rattenberg-Initial-Departure wieder raus und mit einem Direct gleich zum Salzburg VOR. Dort war der Anflug immerhin länger in IMC, immer wieder durch einige aufgetürmte Cumuli hindurch, in denen es auch etwas bockig war. Das waren so Reste von dem Nebel in der Früh. Die Wolken waren aber letztlich ziemlich hoch, so dass der größte Teil vom ILS nach Salzburg auch wieder frei von Wolken war.
In Salzburg haben wir dann vor dem Hangar 7 geparkt und im Hangar 7 gegessen. Das war ein sehr schönes Erlebnis und die Anreise zum Hangar 7 mit dem eigenen Flieger ist natürlich ziemlich dekadent und wird von den Besuchern beäugt und fotografiert. Für alle Piloten unter den Blog-Lesern: Einfach so kann man nicht dort hin, aber ein freundlicher Anruf beim Hangar 7 macht es möglich…
Nachdem wir uns bei lecker Spare Ribs gestärkt hatten und noch etwas getankt haben, ging es wieder nach Hause. Kurz nach dem Start gab es schon ein Direct MA001, etwas ungewöhnlich, da das ein Wegpunkt auf dem GPS-Anflug nach Augsburg ist. Wir sind dann also gemütlich in FL80 nach Augsburg geflogen, einmal quer durch den Münchner Airspace C und relativ direkt über den Münchner Flughafen – ich liebe IFR…
Auf dem Anflug konnte man dann mal Wetter in Aktion erleben. Die absinkenden Untergrenzen einer aufziehenden Warmfront konnte man heute plastisch erleben. In Salzburg waren die Wolken noch sehr hoch über uns, kurz hinter dem Münchner Airport waren wir dann in IMC. Leider mussten wir aber recht bald wieder sinken, so dass die IMC-Phase auch nicht allzu lang war. Danach ging es dann noch das ILS von Augsburg runter, wo wir ruhig wieder gelandet sind.
Alles in allem war es also ein schöner Ausflug und trotzdem Training. Was mir heute so aufgefallen ist: nach den etwas über 30 Stunden IFR fliegt das Flugzeug mittlerweile praktisch alleine das ILS / Localizer runter. Am Anfang hat man da ja Schwierigkeiten, die Nadeln – besonders am Ende – zentriert zu halten, weil man den kleinsten Abweichungen hinterher fliegt. Aber mittlerweile habe ich den Eindruck, dass ich gar nicht mehr viel mache und die Nadel einfach von selber in der Mitte bleibt. Das nennt man wohl “Lernkurve”. Auf jeden Fall meinte mein Lehrer, es gäbe überhaupt nichts mehr auszusetzen und ich müsste jetzt langsam mal die Prüfung machen. Mal sehen, ob ich das dieses Jahr noch schaffe…