Die 100-Stunden-Kontrolle ist fertig, also konnten wir die GIGA heute wieder aus Egelsbach abholen. Zu Beanstanden gab es nichts, nur die Feldreparatur in Oslo war nicht ganz perfekt, man musste immer auf der rechten Bremse etwas mehr bremsen als links. Das ließ sich im Freien auf dem Vorfeld „mit ohne Messgerät“ nicht besser hinbekommen.
Der Flug nach Hause war heute bei schönem Wetter mit etwas Sightseeing, wir sind daher erstmal entlang der A3 in Richtung Würzburg geflogen, quasi IFR – I follow roads 😉. Von dort ging es dann der A7 entlang in Richtung Augsburg. Dort sind wir dann ruhig gelandet.
Dieses Jahr ist die GIGA schon ganz schön viel unterwegs gewesen, jedenfalls ist eine 100h-Kontrolle fällig, weswegen wir heute nach Egelsbach mussten.
Das Wetter hätte theoretisch gar nicht so schlecht sein sollen, also sind wir VFR los geflogen. On top ging es dann auch ein ganzes Stück, aber kurz hinter der Schwäbische Alb waren die Wolken dann arg aufgetürmt, so dass wir da nicht mehr drüber gekommen wären. Also haben wir das wie üblich anwesende Loch vom Dienst genommen, um drunter zu sinken. Das hat uns zwar etwas in die falsche Richtung geführt, aber es ging schon.
Unten drunter ging es dann wieder – durch einige kleine Schauer – in Richtung Egelsbach, wo wir letztlich entspannt angekommen sind.
Gestern waren wir im Hessenpark – vor zwei Jahren hatten die ein schönes Kinderprogramm, heute nicht, aber es war auch trotzdem ganz schön dort. In der Fussgängerzone von Mainz war auch schon weitgehend alles auf “Normal” – die Läden sind offen und Außengastronomie auch. Also eigentlich alles wie immer, außer dass man natürlich für die Außengastro einen tagesaktuellen Corona-Test braucht. In Rheinland-Pfalz ist das ganz gut gelöst, da kann man einfach einen Selbsttest im Beisein vom Kellner machen, der den dann auch noch auf so einem Formular bestätigt. Das gilt dann 24 Stunden lang.
Für heute war dann die Frage, wo es weiter hingeht. Das Wetter für die nächsten Tage ist nicht so gut vorhergesagt, es soll ab übermorgen immer schon ab vormittags und relativ großräumig gewittern. Wir müssen aber spätestens am Samstag nach Hause, da nächste Woche wieder Schule ist. Etwas schweren Herzens haben wir uns dann entschieden, wieder zurück nach Augsburg zu fliegen und von dort mit dem Auto noch einen kleinen Ausflug nach Ulm zu machen.
Am frühen nachmittag haben wir also die GIGA abgeholt, ohne ARC, weil der Prüfer im Urlaub ist. Da werde ich nächste Woche zum Prüfer fliegen, bis zum 8.6. gilt es ja noch. Dann ging es IFR nach Augsburg. In Egelsbach war eine Schlange beim Abflug, vor uns waren noch fünf andere Maschinen. Der Flugleiter hätte uns anscheinend vor denen rausgelassen, aber wir standen leider knapp hinter dem Rollweg, wo wir hätten zur Piste abbiegen können und hinter uns waren auch noch andere Flugzeuge. Irgendwann waren wir dann auch an der Reihe und sind in Richtung Osten abgeflogen, der IFR-Pickup geht in Egelsbach immer recht schnell und man kann aus der Thermik hochsteigen, wo es ruhiger ist.
Bei Radar war auch einiges an Verkehr für den bzw. vom Frankfurter Flughafen. Kurz nach unserem Pickup hat sich dann ein Airliner mit einem technischen Problem gemeldet. Der war gerade gestartet, wollte aber wieder umkehren und vorher wenigstens 45 min lang noch Treibstoff verbrennen. Das war insofern interessant, als dass der Lotse dann erstmal den ganzen Verkehr in seinem Sektor umsortiert hat. Einige anfliegende Flugzeuge wurden gleich ins Holding geschickt, andere bekamen einen anderen Wegpunkt, wir bekamen ein “Stop climb”. Im anderen Sektor konnten wir dann weiter steigen und konnten dann auch bald direkt in Richtung Walda fliegen.
Über Dinkelsbühl war dann auf einmal ein ELT auf der Notfrequenz zu hören. Nachdem das ein, zwei Minuten an war und somit eher kein Test habe ich das dem Lotsen gesagt, der sich auch gleich für die Info bedankt hat. Merkwürdigerweise hat uns das ELT aber bis fast nach Augsburg “begleitet”. Immer wieder mal gut, mal weniger gut im Funk zu hören. Eigentlich kann das nicht sein, denn so groß kann die Reichweite gar nicht sein – außer das ELT fliegt auch. Wenn man sein zweites Funkgerät (so man denn eins hat) wie es sich gehört auf der 121.5 hörbereit hat, dann müsste man das eigentlich sofort merken…
Wir hatten dann für Augsburg die ATIS abgehört und es sollte zur Piste 25 gehen. Mit dem Lotsen war auch schon ein ILS-Anflug auf die Piste 25 verabredet als der sich etwa bei Donauwörth gemeldet hat und meinte es sei jetzt die Piste 07 aktiv. Also dann halt der RNP-Anflug. Ein bisschen verwirrend war dann, dass es eine neue ATIS mit der gleichen Uhrzeit und bis auf die aktive Piste und Kennung gleichen Daten wie die vorhergehende gab. Wenigstens die Uhrzeit könnte man ja auch noch ändern.
Nach der Landung ging es dann jedenfalls mit dem Auto nach Ulm, wo das Hotel heute den ersten Tag wieder offen hat und die Restaurants auch. Hier gleich auch noch mit Innengastronomie, was ganz gut war, denn die Innenstadt war regelrecht überfüllt mit Leuten, die endlich wieder mal außer Haus essen gehen wollten. Und unser bestätigter Selbsttest aus dem Restaurant von gestern Abend in Mainz wurde auch akzeptiert. Jetzt bin ich gespannt, ob es Wettermäßig eine gute Entscheidung war…
Jetzt sind die Pfingstferien in den meisten Bundesländern wieder vorbei – nur in Bayern und Baden-Württemberg nicht. Und der Corona-Irrsinn gilt immer noch – bis gestern. Denn heute macht in Hessen die (Außen-)Gastronomie wieder auf und in Rheinland-Pfalz die Hotels für touristische Zwecke (damit der Quark leicht verständlich ist, gibt es natürlich immer noch Landkreis-spezifische Regeln). Zum Glück sind wir als Flieger-Urlauber ja immer mehr oder weniger ungeplant unterwegs. Daher war dann schnell die Idee geboren: wir fliegen erstmal nach Egelsbach, wo evtl. gleich das ARC (Airworthiness Review Certificate = Jahresnachprüfung vom Flieger = sowas wie TÜV) von der GIGA gemacht werden kann und dann schauen wir mal weiter. Die letzten Wochen und auch diese Woche war nur das Wetter sehr labil vorhergesagt – das könnte evtl. noch ein Problem werden.
Heute war es aber sehr schön und so ging es am frühen Nachmittag auf einen Genußflug nach Egelsbach. Die Sichten waren nicht berauschend, aber trotzdem gut, es war allerdings etwas Thermik. Also sind wir etwas höher gestiegen, um über dem Cumuluskondensationsniveau zu sein, wo es dann wie auf Schienen ist. Etwa bei Schwäbisch Hall sind wir etwas mehr in Richtung Westen abgedreht, denn in Egelsbach würde die Piste 08 aktiv sein und angesichts der Lage von Egelsbach kommt man dann mal besser das Rheintal hochgeflogen, um die Delta-Anflugstrecke zu nehmen. Der Sinkflug muss dann ganz gut geplant sein, denn da ist irgendwann nicht nur der Luftraum-C-Deckel von Frankfurt im Weg, sondern vorher auch noch der Odenwald. Dort war es dann in Bodennähe doch ganz schön bockig.
Wir sind dann also die Rheinebene hochgehoppelt und in Egelsbach war richtig viel los. Scheinbar wollen alle wieder mal raus. Vor uns waren zwei Diamond Dimonas (das sind quasi die ganz kleinen Geschwister von der DA42) und in der Platzrunde waren auch noch ein paar Flieger unterwegs. Ich habe dann so langsam gemacht, wie es bei uns ging und versucht auch optisch die ganzen gemeldeten Flieger zu finden. Das hat aber nicht so ganz geklappt, vor allem, wenn dann in Egelsbach noch jeweils Maschinen in der Nord- und Südplatzrunde gleichzeitig sind. Ich hatte dann irgendwann die zwei Maschinen im Blick, die noch vor uns landen wollten, eine auf Gras und eine auf der Asphaltpiste. Nachdem ich nicht genau wusste, welche Maschine auf welche Piste geht und mir der Abstand zur Hinterherfliegenden zu knapp war, sind wir gleich früh durchgestartet und lieber noch eine Platzrunde geflogen. Safety first. Das hat dann die Lage komplett entschärft, so dass wir ohne weiteren anderen Verkehr landen konnten.
Nachdem wir uns dann den App2Drive-Mietwagen geholt und die GIGA bei Diamond abgeliefert hatten, ging es zum Rodizio am Egelsbacher Flugplatz. Der hat heute den ersten Tag wieder offen und das müssen wir natürlich gleich für After Landing Cocktail und -Essen nutzen. Praktischerweise ist der Corona-Test gleich im Preis enthalten, den haben wir dann später zum Einchecken im Hilton in Mainz noch mal gebraucht. In Hessen sind die Hotels nämlich noch geschlossen, aber jenseits des Rheins, in Rheinland-Pfalz, da ist wieder offen.
Die 200h-Kontrolle und das WAAS-Upgrade sind fertig, also konnten wir heute die GIGA wieder in Egelsbach abholen. Es ging also zunächst mit dem Mietwagen dort hin und wir sind gegen Mittag angekommen. Das Wetter war zwar an sich ganz gut, aber von Westen her sollte es ab Mittag labil werden und sogar Gewitter waren angesagt – je früher wir wegkommen würden, umso besser wäre es also.
Tatsächlich war der Abflug dann wettermäßig eine Just-in-Time-Produktion: kurz hinter dem Platz war es dunkel und zugezogen und ein Schauer im Anmarsch. Das METAR von Frankfurt zur Abflugzeit meldete sogar “FEW045CB … TEMPO SHRA” (also Cumulonimbus-Wolken und Schauer). Nachdem wir ja in Richtung Osten unterwegs waren, dachte ich, wir wären deutlich schneller als das Wetter. Das war aber etwas geirrt, denn die Wolken schossen überall hoch. Wir waren IFR unterwegs, wieder nach Giebelstadt, schließlich wollte ich gleich das neue WAAS-GPS mal ausprobieren. Zum Glück waren wir immer ganz knapp unter bzw. nur wenige Fuss in den Wolken, was uns einiges an Turbulenz erspart haben dürfte – trotzdem war es ziemlich bockig. Rechts neben uns war dann also Giebelstadt und ein dicker Schauer auch schon neben dem Platz in Sicht, IFR ist dort die Platzrunde aber echt groß und dauert entsprechend.
Der Anflug ist dann dort “nur” ein LNAV-Approach, also ohne veröffentlichte Höhenführung. Trotzdem hat das WAAS-G1000 dann einen “advisory glideslope”, d.h. es zeigt einen “empfohlenen” Gleitpfad an, den man auch mit dem Autopiloten runterfliegen kann. Das ist natürlich sehr nett und funktionierte auch sehr gut. Bei der Landung war es noch trocken, aber als ich zum Bezahlen der Landegebühren ausgestiegen bin, fing es leicht zu regnen an. Ich war dann nicht schnell genug und als ich wieder im Flieger saß, fing es mächtig zu schütten an. Also habe ich erstmal den Flugplan verschoben und wir haben den Regenguss abgewartet. So wird das Flugzeug auch mal sauber…
Nachdem der Schauer vorbei war, kam schon der nächste hinterher. Da würde aber der Start genau zwischen rein passen und laut Radar war südlich von uns auch nichts mehr los. Wir sind dann also zügig gestartet und der Lotse hat uns noch vor dem Schauer in Richtung Dinkelsbühl abdrehen lassen. Es war dann nur noch ein kleinerer TCU über uns (also etwas bockig) und danach war es dann wieder ganz gutes Wetter bis nach Augsburg.
Dort war die Piste 25 in Betrieb, also eigentlich das ILS, aber ich wollte heute natürlich den RNP(GPS)-Anflug haben. Der ist LPV (das steht für “Localizer Performance with Vertical Guidance”) und das ist das genaueste was es an GPS-Anflug gibt. Letztlich ist aber im G1000 kein Unterschied erkennbar – es gibt auch einen Glideslope. Evtl. ist so ein gelber Strich neben dem Glideslope der Unterschied – im Handbuch steht allerdings nicht, was der gelbe Strich genau bedeutet.
Wir sind also den Approach runtergeflogen und das fühlt sich nicht anders an, als ein ILS. Das ist im Vergleich zu den GPS-Anflügen vorher (also ohne WAAS) schon sehr schön. Dort gibt es dann nämlich ab dem FAF (Final Approach Fix) gar keine Höhenführung mehr. Und gerade bei schlechtem Wetter ist Höhenführung natürlich sehr schön. Bislang bin ich den Anflug auf die Piste 07 in Augsburg zum Beispiel im Herbst immer nicht so gerne geflogen.
Einmal im Jahr wenigstens muss die GIGA in die Werft – und zwar mindestens einmal im Jahr zur 200h-Kontrolle. Die Flieger sind halt auch nicht für Corona gemacht und sollten eigentlich mehr als 200 Stunden im Jahr bewegt werden, was wir bislang eigentlich auch immer in der Haltergemeinschaft hinbekommen haben. Dank Corona letztes Jahr eben nicht.
Also ging es heute auf den Weg zu Diamond in Egelsbach. Wir waren heute wieder mit 2 Piloten unterwegs, d.h. es müssen natürlich auch zwei Legs geflogen werden, damit jeder mal dran war. Wir hatten uns dazu Giebelstadt als Zwischenstation ausgedacht, da wir dort noch nicht waren und das auch ein IFR-Platz ist. Also ging es am Morgen in Augsburg los, ich war als Erster dran und hatte das Glück, dass auch das Wetter nicht sonderlich gut war, und somit eine Zeit lang “echtes” IFR anstand. Bald nach dem Start ging es also in die Wolken rein, immer bei knapp um den Gefrierpunkt rum durch Nieselregen – Eis war aber keins drin. Erst etwa querab von Schwäbisch-Hall waren die Wolken mehr oder weniger schlagartig zu Ende. Es stand dort nur noch ein kleiner Schauer durch den wir durchgerumpelt sind – drinnen war irgendwas wie Graupel dem Klang nach zu urteilen. Und danach war es dann wolkenlos. Manchmal ist das Wetter schon komisch…
Es ging also nach Giebelstadt weiter und dort dann den GPS-Anflug runter. Dort haben wir kurz die Plätze getauscht und den Wachleiter von Frankfurt angerufen, ob man nicht einen ILS-Approach auf Frankfurt machen könnte. Angesichts des momentan geringen Verkehrs sollte das schon gehen meinte er. Also ging es zunächst mal die normale Abflugstrecke von Giebelstadt aus raus und dann haben wir den Lotsen nach dem Approach gefragt, den dieser auch gleich zusagte. Es war dann doch einiger Verkehr und wir sollten high-speed fliegen, damit wir gut in den Verkehrsfluss passen. Zum Glück geht das mit der DA42 ja ziemlich gut wenn es sein muss.
Der Lotse hat uns also auf das ILS von Frankfurt gesetzt und es ging dann runter auf die Piste 25L. Dort zu einem Low Approach, über der Schwelle IFR gecancelled, noch die Piste ein Stück entlang und dann links in Richtung LIMA. Nachdem Egelsbach vom Frankfurter Flughafen in ballistischer Flugbahn zu erreichen ist, wird es dann erfahrungsgemäß immer etwas hektisch. Da ist es wirklich gut, wenn zwei Piloten im Flieger sind. So auch heute: da in Egelsbach logischerweise ja auch in Richtung Westen gelandet wird, muss man in Frankfurt zügig rumdrehen nach Osten, nach LIMA fliegen und dann gleich in die Nordplatzrunde von Egelsbach um wieder umzudrehen um in Richtung Westen zu landen.
Nach der Landung haben wir dann den Flieger bei Diamond abgeliefert, wo wir erfahren haben, dass zufällig zwei GIA63W auch da sind, die für uns bestimmt sind. D.h. die GIGA bekommt jetzt ein WAAS-taugliches GPS, womit wir dann alle Arten von GPS-Anflügen mit vertikaler Führung (sprich “Glideslope”) fliegen können. Das wird bestimmt toll.