Die 100-Stunden-Kontrolle ist fertig, also konnten wir die GIGA heute wieder aus Egelsbach abholen. Zu Beanstanden gab es nichts, nur die Feldreparatur in Oslo war nicht ganz perfekt, man musste immer auf der rechten Bremse etwas mehr bremsen als links. Das ließ sich im Freien auf dem Vorfeld „mit ohne Messgerät“ nicht besser hinbekommen.
Der Flug nach Hause war heute bei schönem Wetter mit etwas Sightseeing, wir sind daher erstmal entlang der A3 in Richtung Würzburg geflogen, quasi IFR – I follow roads 😉. Von dort ging es dann der A7 entlang in Richtung Augsburg. Dort sind wir dann ruhig gelandet.
Dieses Jahr ist die GIGA schon ganz schön viel unterwegs gewesen, jedenfalls ist eine 100h-Kontrolle fällig, weswegen wir heute nach Egelsbach mussten.
Das Wetter hätte theoretisch gar nicht so schlecht sein sollen, also sind wir VFR los geflogen. On top ging es dann auch ein ganzes Stück, aber kurz hinter der Schwäbische Alb waren die Wolken dann arg aufgetürmt, so dass wir da nicht mehr drüber gekommen wären. Also haben wir das wie üblich anwesende Loch vom Dienst genommen, um drunter zu sinken. Das hat uns zwar etwas in die falsche Richtung geführt, aber es ging schon.
Unten drunter ging es dann wieder – durch einige kleine Schauer – in Richtung Egelsbach, wo wir letztlich entspannt angekommen sind.
Nach ein paar Tagen in Danzig sollte es heute wieder nach Hause gehen. Danzig und auch die Gegend ist echt schön, da kann man es einige Zeit aushalten, auch wenn man nicht jeden Tag am Strand sein will. Für Strandgänger gibt es da trotzdem einige Flecken, wo man auch ganz ohne andere Leute am Strand entlang wandern kann.
Wir hatten für Mittag einen Flugplan aufgegeben. Das Wetter war etwas merkwürdig. Meine Vorhersage sagte ziemlich schlechtes Wetter auf der Strecke bis Bautzen voraus, die METARs und TAFs aus Polen sprachen alle dagegen. OK, formal gilt ja das TAF…
Erstmal mussten wir aber weg kommen. Wir hatten angelassen und ließen gerade den Motor warm laufen als ein wild gestikulierender Marshaller uns bedeutete, wir sollten doch den Tower anfunken. Dort war ein unfreundlicher Lotse, der meinte, wir hätten gar keinen Flugplan und sollten sofort wieder den Motor abstellen?!? Ich hatte zwar dem Flugplan schon diverse Delay-Messages hinterher geschickt, aber nichts gecancelled, also müsste ein Anruf bei der DFS da Klarheit bringen. Die freundliche Dame vom AIS hat mir dann das Computer-Log vorgelesen: Flugplan empfangen, weitergeleitet an polnische Flugsicherung, Delay-Messages… weitergeleitet… alles in bester Ordnung. Ich möge doch mal bei der polnischen Flugsicherung anrufen. Gesagt, getan. Die freundliche Dame dort konnte dann auch nichts feststellen und meinte dann nur: “ach… Danzig… ja, in Ordnung, ich ruf gleich mal beim Tower an”. Fünf Minuten später war dann der Flugplan doch da und wir durften losfliegen,
Der Flug bis Bautzen war… nun ja… interessant. Meine Vorhersage hat gestimmt, was mich auf der einen Seite freut. Andererseits bedeutete das, man hätte besser IFR fliegen sollen. Die Untergrenzen waren wirklich teilweise arg niedrig und die Sicht auch nicht gerade berauschend, der Regen war zum Flieger-Waschen ja mal ganz praktisch. Immerhin war ja klar, das in West-Polen das miserable Wetter vorbei sein würde und wir einen recht angenehmen Flug haben sollten.
So war es dann auch, etwa 20 NM vor der Deutschen Grenze war relativ schlagartig schönes Wetter. Wie die Polen allerdings zu Ihren METARs gekommen sind, ist mir ein Rätsel. Vermutlich gewürfelt. Es ging an einigen der Plätze vorbei, und die Meldungen können unmöglich gestimmt haben (mindestens was Niederschlag und Untergrenzen angeht).
In Bautzen haben wir dann nochmal getankt und ein vorübergehendes Gewitter abgewartet, bevor es auf das letzte Stück nach Augsburg weiter ging. Das war ziemlich ruhig in gutem Wetter.
Alles in allem war das ein sehr schöner Sommerurlaub, ganz anders als geplant. Also so komplett anders. 1000 Meilen nach Norden statt nach Süden. Das macht es immer wieder spannend und trotzdem genießen wir diese Unabhängigkeit. Man muss sich sicherlich darauf auch einlassen, aber bislang wurden wir noch nie enttäuscht. Wieder haben wir übrigens keinen anderen deutschen Flieger im Ausland getroffen (abgesehen von Billund). Ein Jammer. Warum sich nur keiner raus traut. Ich verstehe das nicht. Wenn ich doch schon diese wirklich einmalige Möglichkeit habe mit einer Pilotenlizenz, warum fliege ich dann nur in Deutschland rum?
Ab heute haben wir Sommerurlaub. Geplant war, nach Sardinien, Sizilien und Malta zu fliegen. Allerdings ist das wegen Corona immer noch schwierig, die Mietwagenpreise crazy, Hotels auch ziemlich teuer und außerdem ist es da unten auch noch sehr heiss. Also war ich schon nicht ganz so sicher, habe aber trotzdem einen Fluplan nach Bastia (auf Korsika) aufgegeben und wir sind zum Flughafen gefahren.
Dort haben wir alles eingeladen, uns in den Flieger gesetzt und dann habe ich den Hauptschalter angeschaltet und außer einem Klick passierte – nichts. Die Batterie war leer. Ich habe dann schnell gesehen, dass jemand die Innenlampe vergessen hatte auszuschalten. Na toll… beim letzten Mal nach so einer Aktion war die Batterie kaputt. Aber mindestens kann man ja mal fremdstarten versuchen, wenn die Batterie tatsächlich kaputt ist, springt dann der zweite Motor nicht an, wenn man den Fremdstart nach Handbuch macht. Der sprang aber an, was schonmal gut war. Nicht so gut war, dass mittlerweile die ganze Po-Ebene voller Gewitter stand, das würde also nicht so lustig werden. Kurzerhand haben wir also umgeplant und die Richtung gewechselt: fliegen wir halt nach Billund statt Bastia, das fängt ja auch mit B an.
Nachdem ich aber ja keinen Flugplan hatte und wir auch nicht mehr warten wollten, ging es erstmal nach Bremen. Da waren auch einige Schauer auf der Strecke, aber evtl. würde man drüber kommen. So zumindest der Plan. Durch das Loch vom Dienst ging es also nach oben, auf FL95 und später dann mit Freigabe auch auf FL120, aber irgendwann war dann Schluss und eine TCU-Linie vor uns. Da würde es nur noch unten durch gehen – oder vielleicht in FL180, aber ohne Sauerstoff ist das natürlich blöd. Also ging es wieder runter und in Ameisenkniehöhe drunter durch. Die Höhe hatte den Vorteil, dass ich unterwegs schon den Flugplan von Bremen nach Billund aufgeben konnte, so konnten wir dort einen kurzen Tankstop machen.
In Bremen haben wir also schnell getankt und einen Bio-Break gemacht und dann ging es weiter nach Billund. Auch da auf dem Weg standen einige Schauer, man kam aber gut drumrum und so sind wir am späten Nachmittag dann dort gelandet. Der Mitarbeiter vom GAT meinte dann, ob wir uns bei der Polizei angemeldet hätten. Haben wir natürlich nicht… woher soll ich das wissen. Er meinte dann es gäbe ein NOTAM dafür, aber niemand würde es machen. Also hat er bei der Polizei angerufen und die meinten dann, es sei schon in Ordnung.
Spontan hatte ich aus Bremen noch den Mietwagen gebucht, das Mail, dass Autos nur auf Anfrage verfügbar sind, kam irgendwann während dem Flug. Dank Sixt Platin-Karte war aber trotz ausgebuchter Station doch noch ein Auto zu finden. Insgesamt war am Flughafen relativ viel los, anscheinend sorgen die (zum Glück) lockeren Corona-Bestimmungen in Dänemark dafür, dass viele Leute dorthin in Urlaub fahren.
Ein Hotel gab es jedenfalls wesentlich günstiger als in Sardinien, was will man mehr. Und die Kinder freuen sich schon auf das Lego-Land.
Gestern waren wir also im Ecomusee d’Alsace, wo extrem viele Störche sind. Schon deswegen ist das Museum immer mal wieder einen Besuch wert. Heute sollte es wieder nach Hause gehen.
Das Wetter war nicht besonders berauschend vorhergesagt, überall sollte es Schauer und Gewitter geben. Also ist IFR auch nicht so eine tolle Option mit der DA42. Eine Strecke sollte aber halbwegs fliegbar sein: von Bremgarten erstmal noch ein Stück nach Süden, dann an der Schweizer Grenze entlang zum Bodensee und von dort nach Hause.
Als wir in Bremgarten am Flugplatz angekommen waren, kam dort auch schon das erste Gewitter angezogen, wir mussten uns also etwas beeilen, um vorher noch wegzukommen. Laut Wetterradar standen das Rheintal hoch tatsächlich schon viele Schauer, aber die geplante Strecke sah – bis auf das allerletzte Stück von Memmingen nach Augsburg ganz gut aus.
Wir sind also wie geplant zum Bodensee geflogen, bei doch schönem Wetter und guter Aussicht. Nur links von uns – über dem Schwarzwald – war alles zugezogen. Bei Friedrichshafen mussten wir dann etwas tiefer runter um uns unter einem Schauer (oder dem was davon übrig war) durchzuquetschen. Danach ging es wieder, nur vor Memmingen war eine schwarze Wand. In Richtung Berge sah es aber gar nicht so schlecht aus und das Radarbild auf dem iPad versprach auch, dass man eigentlich durch ein Regen-Loch durchkommen müsste nach Augsburg. Wir sind dann also um die Kontrollzone herumgeflogen und hinter der Kontrollzone war dann tatsächlich auch ein Loch, links Schauer, rechts Schauer, wo wir genau durchgepasst haben. Eine Ryanair nach Memmingen wollte da auch durch, so hat heute das erste Mal mich der Radar-Lotse in der TMZ angesprochen (da gilt ja so ein Listening-Squwak-Verfahren). Hinter dieser dunklen Wand war es dann wieder ganz passabel und wir konnten ruhig in Augsburg landen.
Ende Juli läuft meine IR- und MEP-Berechtigung wieder ab, also muss bis dahin der übliche jährliche Checkflug erledigt werden. Heute ist die GIGA ohnehin auf einem Checkflug unterwegs, also habe ich mich spontan gestern Abend angeschlossen und heute auch gleich meinen Check gemacht.
Es ging auf das übliche Programm, also Airwork (Steilkurven, Stallübungen), ein Holding und zwei IFR-Anflüge. Im Vergleich zum letzten Jahr war das Wetter dieses Mal ganz gut. Der erste Anflug (ILS) war dann mit nur einem Motor und mit einem Single-Engine-Goaround. Ob das bei voll beladenem Flieger auch so funktionieren würde, bin ich mir immer nicht so ganz sicher. Aber mit zwei Leuten und ohne Gepäck geht es ganz gut. Danach gab es dann einen GPS-Anflug mit Touch and Go, eine VFR-Platzrunde und abschließend eine Single-Engine-Landung.
Damit sind jetzt die Ratings wieder für ein Jahr gültig.