Eigentlich wollte ich schon am 02. Januar gleich für ein paar Tage wegfliegen, bevor die GIGA nächste Woche für einige Zeit in die Werkstatt kommt, um zum einen das Traffic-Warnsystem einbauen zu lassen und zum anderen die erste 100 h-Kontrolle zu erledigen. Aber ein schönes Orkan-Tief hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Also ging es am einzigen brauchbaren Tag seit Neujahr nur auf einen Tagesausflug. Wir haben uns dieses Mal Speyer ausgesucht. Dort war ich noch nicht und es ist auch das Technikmuseum Speyer in der Nähe vom Flugplatz, was auch ganz interessant sein sollte.
In Augsburg und laut Wetterbericht eigentlich in ganz Süddeutschland sollte dank Föhn bestes Wetter sein. War auch in Augsburg, allerdings waren schon an der Donau tiefe Wolken, die sich in Richtung Schwäbische Alb immer mehr verdichtet haben. Das METAR von Mannheim sagte leichter Regen und bedeckt bei 4000 ft über Grund, also mussten diese tiefen Wolken ja vorher mal aufhören. Wir sind also erstmal gemütlich bei 4500 ft dahin geflogen, etwa querab Schwäbisch Hall begann dann allerdings auf einmal eine Schichtwolkendecke bei ungefähr 4300 ft, die dichten niedrigen Wolken war noch darunter. Da das ja evtl. der Overcast von Mannheim sein könnte, sind wir drunter gesunken (wir waren VFR unterwegs) und dann bei etwa 3500 ft weiter in Richtung Speyer. Tatsächlich wurden etwa ab dem Neckar auch die niedrigen Wolken weniger. Insgesamt waren diese verschiedenen Schichten sehr schön anzusehen. In Speyer war dann nur noch der Overcast aus dem es leicht regnete und man konnte schon am Horizont die Sonne rauskommen sehen. Die Landung war ruhig und danach sind wir dann ins Technikmuseum gelaufen, was offenbar kein normaler Mensch tut, denn weder war in Speyer noch ein anderes Flugzeug noch gibt es einen Fussweg vom Flugplatz zum Museum. Ok, das mit den Flugzeugen ist nachvollziehbar, denn existierende Wolken plus leichter Regen ist gleich unfliegbar, kennt man ja…
Das Technikmuseum war ganz nett, mir kommt es so vor als ob dort einfach alles gesammelt wird was a) alt ist und b) sich bewegen kann oder konnte. So ein richtiger roter Faden findet sich nicht, aber die Exponate sind hübsch hergerichtet und der Mix der Sammlung hat einen gewissen Charme. Das IMAX-Kuppelkino war natürlich auch nicht schlecht. Auf jeden Fall werden wir im Frühjahr nochmal kommen, wenn wir mehr Zeit zum anschauen haben und es abends länger hell ist.
Für den Rückflug hatte ich immer das Wetter beobachtet, angesichts von nur 1 Grad Spread in Augsburg und den niedrigen Wolken an der Donau war natürlich die Gefahr groß, dass sich dort sehr schnell Nebel bildet. Tatsächlich war das METAR auch von FEW015 auf SCT015 schlechter geworden und das SCT hatten wir von oben die ganze Zeit gesehen – da waren keine Löcher drin wo ein Flugzeug legal durchpasst. Also bin ich gleich IFR heim geflogen. In Speyer hatte sich die Bewölkung auch verdichtet und war abgesunken, aber man konnte noch bequem VFR wegfliegen. Es gab gleich am Platz vom Flugleiter noch den Squak-Code und die Radar-Frequenz so dass man zügig nach dem Abheben den IFR-Pickup machen kann. Wir sind dann also durch die Wolkendecke durchgestiegen und sehr ruhig in 6000 ft wieder in Richtung Augsburg geflogen. Fast die ganze Zeit war die Wolkendecke unter uns geschlossen.
In Augsburg sind wir dann den RNAV-GPS-Approach auf die Piste 07 geflogen und ruhig gelandet. Es war mittlerweile dunkel, so dass das auch gleich die erste Nachtlandung in 2018 war. Beim Italiener in Gersthofen waren wir danach noch essen und als wir ca. eine Stunde später dort rauskamen war schon Nebel und das METAR meldete noch 1000 m Sichtweite. Also hatten wir das Wetter heute perfekt ausgenutzt. Ein schöner erster Flug für 2018 und sogar die GIGA hat scheinbar keine traumatischen Erinnerungen an Speyer, war sie doch dort (noch als D-GOAL) in 2007 verunglückt.