Heute ging es von Stuttgart aus mit Jörg nach Portoroz. Wir wollten schon länger mal einen Ausflug mit der DA42 machen und es sollte auch irgendwo hin gehen, wo wir beide noch nicht waren. Warum als nicht mal schnell auf ein Eis (oder Cevapcici) an die Adria?
Am Morgen haben wir uns in Stuttgart am Flughafen getroffen und sind von dort aus IFR in Richtung Portoroz aufgebrochen. Auf der 07 ging es raus und dann direkt nach Osten hoch auf zunächst FL100. Das Wetter war sehr schön, bei besten Sichten ging es dann über Augsburg und München nach Salzburg und von dort weiter nach Süden in Richtung Klagenfurt / Ljubljana. IFR muss man ziemlich nach Osten ausweichen, da dort ja die Berge etwas flacher sind und man daher in FL 120 drüber kommt (VFR würde es natürlich deutlich tiefer gehen, aber IFR muss ja jederzeit Hindernisfreiheit sein). So ging es dann bis nach Slovenien, dort mussten wir dann wieder nach Westen in Richtung Portoroz. Recht bald waren wir dann bei Portorz Approach und sollten die STAR abfliegen. Allerdings gehen alle IFR-Approaches immer auf die Piste 15 – warum war mir nicht so klar, aber es ist halt so. Heute war allerdings die 33 in Betrieb und der Lotse hat dann recht bald gefragt, ob wir „able visual approach“ sind. Das habe ich mal bejaht und wir sind direkt in Richtung Platz gesunken. Allerdings hatte ich die ganze Zeit den Platz nicht in Sicht, Jörg hatte ihn dann zum Glück irgendwann gefunden und mir beim „Suchen“ geholfen. Wenn man dann so dorthin kommt, wird auch klar, warum es auf die 33 keinen IFR-Anflug gibt – das ist schlicht zu hügelig. Man muss schon mit der DA42 recht sportlichen Geländefolgeflug machen, damit man da gut runterkommt.
Nach der Landung ging es dann mit dem Mietwagen von App2Drive nach Piran. Das ist sehr schön gelegen und hat eine nette Altstadt. Dort kann man gut Essen oder auch mal die Beine in die Adria hängen. In Portoroz gibt es viele Hotels direkt am Strand, da könnte man sicherlich auch mal gut übernachten.
Aber wir wollten ja „nur“ einen Tagesausflug machen, also ging es nach Cevapcici, einem Stadtbummel und einem Eis wieder zurück zum Flugplatz und von dort in Richtung Augsburg. Der Start war auch auf der 33 – was für IFR die richtige Startrichtung ist, aufgrund des Geländes gibt es einen visual track zurück über den Platz, wenn man auf der 15 starten würde. Die Departure ist dann recht interessant, aufgrund der Lage schraubt man sich über dem Platz in die Höhe bevor es dann weiter geht. Wir sind dann wieder auf FL 120 hoch und in Richtung Klagenfurt. Über den Bergen standen dann einige TCUs rum, um welche wir herumnavigiert sind, bzw. wollten. Das hätte uns dann aber in einen Bereich geführt, bei dem die Mindesthöhe 15000 ft ist – ohne Sauerstoff blöd. Also mussten wir durch einen TCU durchrumpeln. Da waren dann auch -2°C drinnen, aber die Zeit war zu kurz, als dass wir Eis ansetzen konnten. Es ging dann wieder in Richtung Salzburg und der Salzburger Lotse hat uns eine großzügige Abkürzung in Richtung München gegeben und es ging dann in den Sinkflug in Richtung Augsburg. Dort sind wir noch kurz das ILS runtergerutscht und damit ging ein sehr schöner Tag zu Ende.
Alles in allem war die Flugsicherung in Slovenien und auch auf dem Rückweg in Italien sehr kooperativ und professionell. Auch der Platz in Portoroz ist absolut zu empfehlen. Leider war natürlich – wie üblich – kein anderes deutsches Flugzeug am Platz. Ich glaub, irgendwann fang ich doch mal an, Pilotenreisen zu organisieren…