Jetzt war die GIGA nur einmal geflogen nachdem ich sie wieder nach Augsburg zurückgebracht hatte und prompt kaputt gegangen: in Landshut stand sie “auf einen Kaffee” und schon war die Batterie kaputt. Mit Fremdstrom drehen zwar die Anlasser durch, aber der Motor geht dann wieder aus – darüber haben wir uns jetzt fast zwei Wochen den Kopf zerbrochen, denn das ist laut dem Schaltplan eigentlich nicht möglich. Lapidarer Kommentar von der Werft war: Batterie ausgewechselt, Standlauf durchgeführt – die Alternators waren aus. Die waren jedoch nur aus, damit beim Start mit Fremdstrom nicht so viel Strom gezogen wird… ein Rätsel…
Ich habe mich dann heute mal nach Landshut fahren lassen und wollte dann die GIGA wieder nach Augsburg bringen. Nachdem das Wetter aber heute so schön ist, wollten wir auch noch den lange geplanten und versprochenen Nachtflug machen. Ich habe dann in aller Ruhe die Motoren warmlaufen lassen und einige Tests gemacht mit Master Switch auf aus, Alternators aus, wieder an usw. – die Motoren liefen die ganze Zeit, egal was man geschaltet hat. Das war schonmal beruhigend.
Nach dem Abheben habe ich in Erinnerung an den Speyer-Unfall auch erstmal das Fahrwerk draussen gelassen und in der Platzrunde erst eingefahren, als ich mir sicher war, im Gleitflug den Flugplatz wieder zu erreichen. Es lief aber alles und so bin ich nach Augsburg geflogen, wo meine beiden Mädels mit dem Auto schneller waren, als ich mit dem Flieger.
Nach etwas Wartezeit auf den Sonnenuntergang sind wir dann kurz vor Sonnenuntergang in Richtung Salzburg losgeflogen. Das führt ja zwangsläufig genau über München, das im Dunkeln besonders interessant sein würde. Unterwegs meinte dann die FIS-Lotsin, dass sie jetzt nach Hause geht und die Frequenz schließt. Bis auf zwei andere Flieger war eh nichts mehr los. Dann hat sie uns die Radar-Frequenz gegeben, auf die wir wechseln sollten. Die konnte man aber nicht eindrehen am G1000… da hat jemand auf 25 kHZ-Kanalabstand umgestellt. Ich weiss auch wer: das G1000-Update neulich. Da waren nämlich alle Einstellungen weg, nur das mit dem Kanalabstand war halt bislang nicht aufgefallen.
Zu dem Thema gibt es in einschlägigen Social-Media-Kanälen ohnehin gerade ein paar lustige “mimimi”-Diskussionen, weil doch da jetzt gerade viele Plätze neue Frequenzen bekommen und das teilweise “rückwirkend” zum 01.01.2018. Viel Gerede um nichts – leider ist in bislang keiner Diskussion die ich belustigt verfolgt habe, bislang aufgefallen, dass die Frequenzen gar nicht neu sind, sondern immer noch die gleichen Frequenzen aber mit 8.33 kHz-Raster. Kommt also jemand mit der “alten” Frequenz geflogen, passiert erstmal nichts, ausser das er theoretisch zwei neue 8.33er Kanäle stört. Daher macht es auch nichts, dass die Umstellungen auf der Frequenzzuteilung rückwirkend sind. Falls es jemanden interessiert: hier und hier (Teil 2, Teil 3) gibt es eine gute Erklärung der Hintergründe (besser was Verstehen als am gefährlichen Facebook-Halbwissen beteiligen).
Wir sind jedenfalls nach der G1000-Umstellung auf 8.33 mit Radar-Begleitung weitergeflogen und dann in der mittlerweile vollständigen Dunkelheit in Salzburg gelandet. Dort gab es nur schnell günstiges Jet-A1 und einen Krapfen vom Flughafen und dann ging es auch schon wieder zurück. Wie schon letztens bei meinem Nachtflug von Innsbruck festgestellt, sind die Berge nachts ganz schön dunkel und ein Terrain-Warning-System ist gar nicht schlecht. Über den Chiemsee ging es dann wieder in Richtung München, wo wir noch eine Runde um die Innenstadt gedreht haben. München ist nachts natürlich wie erwartet sehr schön und eine ausgiebige Runde ein Muss.
Danach ging es dann nach Augsburg weiter, wo wir wieder ruhig gelandet sind. Alles in allem ein schöner Sightseeing-Flug.