Nach zwei schönen Tagen in Kopenhagen sollte es heute ein Stück in Richtung Heimat gehen. Wir hatten erst überlegt, noch einen Tag in Hamburg zu bleiben, aber angesichts der Hotelpreise wegen irgendeiner Messe und der Tatsache, dass ich noch nie Sylt war, haben wir uns dafür entschieden.
Das Wetter war eigentlich bis auf einige Schauer gut vorhergesagt, allerdings in Sylt sehr windig. Wir sind dann erstmal ruhig in Roskilde gestartet und unserer geplanten Route gefolgt. Diese sollte immer der Autobahn folgen, die in einer großen Brücke zur Insel auf der Odense liegt (Fünen) führt. Dann sollte es über Skrydstrup nach Sylt gehen. Das war mehr oder weniger der direkte Weg über so wenig Wasser wie möglich.
Über Fünen war das Wetter dann überraschenderweise sehr schlecht. Dort standen etliche Schauer und tiefe Wolken. Wir sind dann erstmal an einer recht hellen Stelle dort reingesunken, man konnte aber sehen, dass es immer tiefer bewölkt und eher noch schlechter wird. Ich habe dann den Lotsen mal gebeten auf dem Wetterradar zu schauen und er meinte dann, dass wir besser südlich das Gebiet umfliegen sollen. Also haben wir umgedreht und sind immer an der “Kante” vom schlechten Wetter lang nach Süden geflogen (und vorher natürlich wieder gestiegen). An einer Stelle etwa auf Höhe von Aero, wo es etwas heller aussah, sind wir dann noch durch einen Schauer durchgeflogen und waren dann erstmal wieder im Sonnenschein bei wenig Wolken unterwegs.
Die Landschaft dort war recht schön, ich habe mal gelesen, die Gegend wird “dänische Südsee” genannt und es gibt dort tatsächlich viele kleine Inselchen und flaches Wasser. Ganz nett anzuschauen. Wir sind dann wieder auf direktem Kurs in Richtung Sylt gegangen, über Sönderborg – kurz vor Flensburg – stand dann aber die nächste Regenwand im Weg. Also sind wir auch um dieser wieder drumrumgeflogen und mussten ein ganzen Stück nach Süden und relativ tief fliegen. Ich habe da immer mein Limit was heißt, tiefer als 1000 ft über Grund gehe ich nicht ansonsten wird bedingungslos umgekehrt. Das konnten wir aber immer einhalten, mussten aber so in 1100-1200 ft “Windradslalom” machen. Es wurde dann in Richtung Sylt auch erstmal noch immer dunkler, so dass ich nicht sicher war, ob wir hinkommen würden. Wir konnten dann aber die ATIS abhören und Sylt versprach FEW021, d.h. da sollte es leicht bewölkt sein. Hieß aber auch, wenn wir auf direktem Kurs dorthin fliegen, dann wird es sicher besser werden.
So war es dann auch. Etwa 25 NM vor Sylt war das Ende vom schlechten Wetter erreicht und es war schlagartig wieder wolkenlos bis heiter. Es ging dann von Niebüll aus (dort werden scheinbar die Autos für den Autozug verladen) immer den Bahngleisen entlang und dann den Hindenburgdamm entlang in Richtung Sylt. Dort war recht lebhafter Wind mit 18 kt aus 270°. Wir wollten auf der 24 landen, sprich das würde die erste Landung in der D-ELDS mit “richtigem” Seitenwind (immerhin 9 kt Seitenwindkomponente). Die DA40 ist mit 20 kt Seitenwind demonstriert (die Cessna nur mit 15 kt) und ich hatte gelesen sie sei weitgehend unempfindlich gegen Seitenwind. Ist sie auch tatsächlich. Die Landung auf die 24 war zwar ziemlich turbulent im Endteil aber von den 9 kt Seitenwind habe ich eigentlich gar nichts gemerkt. Einmal auf die Centerline ausgerichtet und wie üblich mit Leistung zur Schwelle hingeflogen ist die DA40 wirklich extrem seitenwindstabil. Kein Vergleich zur 172er Cessna.
Danach ging es dann in unser Quartier, heute eine Ferienwohnung deren Besitzerin von der plötzlichen Buchung etwas überrascht war. Die Wohnung ist dafür sehr schön und dann ging es noch an den Strand mit der tosenden Nordsee. Die 18 kt am Strand sind für das Wasser scheinbar schon durchaus viel, so hoch wie die Wellen waren.