Die 200h-Kontrolle und das WAAS-Upgrade sind fertig, also konnten wir heute die GIGA wieder in Egelsbach abholen. Es ging also zunächst mit dem Mietwagen dort hin und wir sind gegen Mittag angekommen. Das Wetter war zwar an sich ganz gut, aber von Westen her sollte es ab Mittag labil werden und sogar Gewitter waren angesagt – je früher wir wegkommen würden, umso besser wäre es also.
Tatsächlich war der Abflug dann wettermäßig eine Just-in-Time-Produktion: kurz hinter dem Platz war es dunkel und zugezogen und ein Schauer im Anmarsch. Das METAR von Frankfurt zur Abflugzeit meldete sogar “FEW045CB … TEMPO SHRA” (also Cumulonimbus-Wolken und Schauer). Nachdem wir ja in Richtung Osten unterwegs waren, dachte ich, wir wären deutlich schneller als das Wetter. Das war aber etwas geirrt, denn die Wolken schossen überall hoch. Wir waren IFR unterwegs, wieder nach Giebelstadt, schließlich wollte ich gleich das neue WAAS-GPS mal ausprobieren. Zum Glück waren wir immer ganz knapp unter bzw. nur wenige Fuss in den Wolken, was uns einiges an Turbulenz erspart haben dürfte – trotzdem war es ziemlich bockig. Rechts neben uns war dann also Giebelstadt und ein dicker Schauer auch schon neben dem Platz in Sicht, IFR ist dort die Platzrunde aber echt groß und dauert entsprechend.
Der Anflug ist dann dort “nur” ein LNAV-Approach, also ohne veröffentlichte Höhenführung. Trotzdem hat das WAAS-G1000 dann einen “advisory glideslope”, d.h. es zeigt einen “empfohlenen” Gleitpfad an, den man auch mit dem Autopiloten runterfliegen kann. Das ist natürlich sehr nett und funktionierte auch sehr gut. Bei der Landung war es noch trocken, aber als ich zum Bezahlen der Landegebühren ausgestiegen bin, fing es leicht zu regnen an. Ich war dann nicht schnell genug und als ich wieder im Flieger saß, fing es mächtig zu schütten an. Also habe ich erstmal den Flugplan verschoben und wir haben den Regenguss abgewartet. So wird das Flugzeug auch mal sauber…
Nachdem der Schauer vorbei war, kam schon der nächste hinterher. Da würde aber der Start genau zwischen rein passen und laut Radar war südlich von uns auch nichts mehr los. Wir sind dann also zügig gestartet und der Lotse hat uns noch vor dem Schauer in Richtung Dinkelsbühl abdrehen lassen. Es war dann nur noch ein kleinerer TCU über uns (also etwas bockig) und danach war es dann wieder ganz gutes Wetter bis nach Augsburg.
Dort war die Piste 25 in Betrieb, also eigentlich das ILS, aber ich wollte heute natürlich den RNP(GPS)-Anflug haben. Der ist LPV (das steht für “Localizer Performance with Vertical Guidance”) und das ist das genaueste was es an GPS-Anflug gibt. Letztlich ist aber im G1000 kein Unterschied erkennbar – es gibt auch einen Glideslope. Evtl. ist so ein gelber Strich neben dem Glideslope der Unterschied – im Handbuch steht allerdings nicht, was der gelbe Strich genau bedeutet.
Wir sind also den Approach runtergeflogen und das fühlt sich nicht anders an, als ein ILS. Das ist im Vergleich zu den GPS-Anflügen vorher (also ohne WAAS) schon sehr schön. Dort gibt es dann nämlich ab dem FAF (Final Approach Fix) gar keine Höhenführung mehr. Und gerade bei schlechtem Wetter ist Höhenführung natürlich sehr schön. Bislang bin ich den Anflug auf die Piste 07 in Augsburg zum Beispiel im Herbst immer nicht so gerne geflogen.