Die Gewitter waren gestern Abend schon wieder weg und der Himmel wieder wolkenlos, so sollte es auch heute den ganzen Tag bleiben, also konnten wir wie geplant weiter nach Lyon.
Gegen Mittag ging es in Beziers los und unsere Route sollte gleich weg vom Meer auf mehr oder weniger direktem Kurs nach Lyon führen – somit über das Zentralmassiv, was ja als Mittelgebirge in Zentralfrankreich (daher auch der Name) steht. Ein Stück hinter Beziers wird es dann auch langsam hügelig und damit gab es auch ganz gute Thermik, im FLARM und auch so konnte man etliche Segelflieger sehen. Wir sind dann eine Weile so dahin geflogen, irgendwann war dann sogar eine der vielen Restricted-Areas aktiv, man bekommt aber auf Wunsch vom INFO (also FIS)-Lotsen eine Frequenz (in dem Fall von der Armée de l’air) und kann dann den Durchflug selber koordinieren. Sehr nett und völlig unkompliziert – kurz reingefunkt und die Route durchgegeben, dann gleich eine Freigabe bekommen. Blöd an der Sache war nur, dass ausgerechnet in der Restricted Area heftige Turbulenzen begannen und ich statt nach Norden weiterzufliegen lieber in Richtung Montellimar ins Rhone-Tal abbiegen wollte, wo sicherlich weniger Turbulenzen sein würden. Aber auch das war kein großes Problem, sobald wir aus der Restricted Area draussen waren, hat sich der Military-Lotse verabschiedet. Im Rhone-Tal war es dann auch angenehm ruhig zu fliegen.
Es ging dann immer der Rhone folgend eben bis nach Lyon, wo wir in Lyon-Bron landen wollten, was der GA-Flugplatz für die Gegend ist. Am VFR-Meldepunkt angekommen meinte der Lotse dann “next report the tower”, was mich etwas verwirrt hat, kamen wir doch von Süden und es war die Piste 34 aktiv, also müssten wir ja theoretisch in Richtung Final fliegen, zumal im Funk die ganze Zeit nichts los war. Ich habe dann nochmal “for clarification” gefragt, ob der Lotse will, dass wir “join the pattern via the overhead” sollen. Das wollte er dann tatsächlich – hätte er besser mal so sagen sollen, dann hätte ich es auch gleich kapiert was er will. Wir sollten also über den Platz fliegen (“via the overhead”) und dann von dort aus in den rechten Gegenanflug zur 34 (“join the pattern”). Dann macht natürlich auch “report the tower” wieder Sinn. In Deutschland am kontrollierten Platz ist das total unüblich, aber in Grossbritannien wird z.B. auch so geflogen.
Die Landung war dann sehr ruhig, wir haben gleich noch getankt und sind dann mit dem Taxi ins Hotel mitten in der Innenstadt gefahren. Danach noch etwas Sightseeing und das wohlverdiente ALB…