Heute ging es zum nächsten IFR-Training. Heute wollten wir mal nach Friedrichshafen und anschließend nach Mengen (Hohentengen). Es ging auch gleich wieder in der früh um 07:00 Uhr los – quasi als Erster in Augsburg. Nach Friedrichshafen ist auch wieder flugplanungstechnisch so eine schwachsinnige Strecke. Im Flugplan muss man erstmal nach Maisach VOR (also halbe Strecke von Augsburg Richtung München), dann querab Ammersee und dann nach Kempten fliegen. Tatsächlich sind wir erst ein Stück die Abflugstrecke nach Maisach VOR geflogen und haben aber recht bald erst ein “direct Kempten” und dann auch bald “direct ERSUT” bekommen. ERSUT ist der Final Approach Fix von Friedrichshafen, ab dort beginnt der Sinkflug auf dem ILS.
So konnten wir wieder ein extrem langes ILS üben. Dann wollten wir noch ein ILS und anschließend einen GPS-Approach machen. Kaum waren wir das ILS runtergerutscht und haben “Going around” gemeldet, sagt der Lotse wir sollten doch eine VFR-Platzrunde fliegen – ?!?!… Es war dann schnell klar, dass er einen Airliner rauslassen wollte, aber das war schon ein ziemliches Non-Standard-Verfahren. IFR auf einer VFR-Platzrunde, noch dazu mit einem IFR-Transponder-Code… merkwürdig. Da wären wir mit Radar-Vektoren viel schneller aus dem Weg gewesen (kann man am Track unten ganz gut erkennen: der Towerlotse schickt uns eine Platzrunde rum, anschließend setzt uns der Radarlotse von Zurich Arrival viel enger per Radarvektoren auf das zweite ILS). Anyway, die ILSe haben wieder sehr gut funktioniert. Ich glaube, ich habe den Bogen da jetzt raus.
Der dritte Anflug war dann ein Standard-RNAV-GPS-Approach. Also ein Anflug nur nach GPS, wo man per Tabelle sinkt (und keine Höhenführung hat). Hat auch diesmal ganz gut geklappt. Man muss hier etwas “laufen lassen” und nicht der Tabelle hinterher- oder vorneweg-fliegen.
Danach gab es erstmal ein kleines zweites Frühstück bevor es nach Mengen weiterging. Obwohl Mengen nicht weit weg ist, wollte uns der Lotse auf 9000 ft steigen lassen – quasi eine ballistische Flugbahn… Soweit kam es dann doch nicht, das hätten wir gar nicht geschafft. Zum Glück waren dort schon ein paar Cumuli, so dass wenigstens der Anfang von dem dortigen GPS-Anflug in Wolken war. Der Anflug selber ist dort recht sportlich, man muss ziemlich schnell ziemlich viel Höhe vernichten. Das ging aber auch ganz gut. Zweimal haben wir das geübt. Der Flugleiter war auch sehr nett und professionell und hat sich gefreut, dass er soviel IFR-Verkehr hat – hinter uns waren zwei Schweizer, die das gleiche wie wir geflogen waren.
Leider hat das Restaurant am Platz montags Ruhetag, so dass es ohne Essen wieder nach Hause ging. Es hatten sich schon einige Schauer gebildet, die gerade am Abregnen waren. Wir haben uns dann Radar-Vektoren so geben lassen, dass wir genau mitten durch fliegen mussten. Zum einen um die ganzen Fliegen mal vom Flieger abzuwaschen und natürlich auch zum üben. Danach sollte es eigentlich direkt nach Augsburg gehen, aber nachdem die Bundeswehr heute fleissig Dienst hatte und wir erst bei Laupheim und dann bei Lechfeld Radar waren, haben wir dort mal gefragt, ob wir nicht einen PAR-Anflug in Lechfeld machen könnten. Das ging dann sogar und so sind wir dort noch einen PAR geflogen – so wie ich neulich in Fritzlar üben konnte. Die Übung von Fritzlar war noch im Kopf – so ging der Anflug ziemlich flüssig und gut.
Danach dann ging es zurück nach Augsburg, wo wir ruhig und hungrig gelandet sind.