Nach zwei sehr schönen Tagen in Key West sollte es heute wieder zurück nach St. Augustine gehen. Wir wollten zwischendurch noch einmal Station in Fort Lauderdale machen. Gestern hatte es in Key West bereits um 11 Uhr morgens gewittert und ab Miami nach Norden war es den ganzen Tag dicht. Heute sollte es laut Wetterbericht erst am nachmittag gewittern.
Wir sind trotzdem sicherheitshalber relativ früh losgeflogen und waren kurz nach 9 Uhr schon in der Luft. Die Keys entlang war es auch noch wolkenlos und später nur leicht bewölkt, so wollten wir eigentlich immer der Küstenlinie folgen und dann so auch bei Miami, Miami Beach und Fort Lauderdale vorbeikommen. Es sah dann aber schon kurz hinter Marathon nach auftürmenden Wolken aus, worauf ich nochmal Wetter gecheckt habe und Miami und Tamiami meldeten schon CB (Gewitterwolken) und Lightning (also Blitze) östlich und südöstlich vom Platz. Also nichts mit der Küstenlinie folgen…
Wir sind dann noch über den Keys hoch gestiegen auf 7500 ft und in Richtung Everglades nach Norden abgedreht. Dort konnte man mit etwas “rumturnen” noch zwischen den ganzen Wolken durchkommen. So konnten wir zwar den Strand nicht sehen, aber die ganze Weite der Everglades. Nördlich von Miami war dann auch ein großes Buschfeuer sehr schön zu sehen, was sich da so durch die Landschaft fraß. Nachdem wir beim Hinflug nach Key West ja ein Stück on-top geflogen waren und am Boden überall “Rauch” als Ursache für die sehr schlechten Sichten gemeldet war, wird das wohl die Ursache gewesen sein.
Es ging dann immer weiter Richtung Norden und etwa am Lake Okeechobee stand dann eine Wolkenwand im Weg, über die wir nicht mehr drüberkommen konnten. Wir sind dann erstmal in Richtung Küste abgedreht und auf der Höhe geblieben, das ging bis kurz vor Fort Pierce auch ganz gut, doch dort ging es dann auch nicht mehr weiter, so dass wir unter die Wolken sinken mussten.
Man konnte dann schon etliche Schauer sehen, die sich die ganze Küste nach Norden ausbreiteten. Leider hat die Maschine dieses Jahr kein XM Weather, also nix NexRAD-Radar-Bilder auf dem G1000. Zum Glück geht aber das AT&T-UMTS-Internet ja recht gut auch in der Luft, so dass ich das Radar-Overlay von Foreflight benutzen konnte. So sind wir recht ruhig um die Schauer drumrumgeflogen, immer an der Küste entlang. Weiter im Landesinneren waren auch schon einige Gewitter (laut Foreflight), so dass die Route im nachhin schon richtig war. Anfangs hatte ich noch überlegt, ob es falsch ist, zur Küste zu fliegen, wo doch Westwind war und deswegen die ganzen Gewitter aufs Meer rausgezogen sind. Zwischen Fort Pierce und Daytona war es also etwas bockig und man musste aufpassen, wo die Schauer rumstehen, danach war es wieder schön. Ab Jacksonville waren dann wieder Gewitter, aber so weit wollten wir ja gar nicht.
Wir sind dann in St. Augustine recht ruhig auf der 13 gelandet, bei knapp 10 kt Seitenwind. Die Umkehrkurve aus dem rechten Gegenanflug war heute recht knapp, so dass ich erst dachte, trotz voller Klappen würde die Piste evtl. nicht reichen, aber es hat gut funktioniert und wir sind ungefähr in der Pistenmitte abgerollt.
Alles in allem war das also ein sehr schöner Ausflug, wobei diese langen Nonstop-Flüge (nach Key West so 4 Stunden) nicht dazu beitragen, dass mein Verhältnis von Flugzeit zu Landungen im Flugbuch besser wird… irgendwann werden die Stunden mal die Anzahl der Landungen überschreiten… Streckenflieger halt…
Apropros Flugbuch: Wer mit der Linie nach Key West fliegt, wird sich über den seltsamen Flughafencode EYW wundern. Beim Piloten im Flugbuch kommt noch ein “K” für USA davor… “KEYW” steht also im Buch, nette Idee.