Gestern haben wir den Flieger dank der Hilfe von Aircrafttech aus Empuribrava wieder fit bekommen. Mit dem alten Anlasser, da ein Austausch auf dem Vorfeld von Sabadell nur im äußersten Notfall sinnvoll gewesen wäre (den Flieger in den Hangar einer befreundeten Werft bringen ging aufgrund der spanischen Bürokratie nicht, Kühlmittel und Öl ablassen und den halben Motor zerlegen ist mitten auf dem Vorfeld aber auch ziemlich uncool). Den neuen Anlasser haben wir jetzt jedenfalls als Ersatzteil dabei (man weiß ja nie…).
Es ging mittags in Sabadell ruhig los, die etwas merkwürdige Bezahlung der Landegebühren war schon geübt und getankt hatte ich gestern schon, als klar war, das wir heute wegkommen würden. Wir sind dann zunächst in Richtung Girona geflogen, haben dort die TMA durchquert und sind dann über Figueres, wo wir vorgestern noch das Salvador-Dali-Museum angesehen hatten, geflogen in Richtung Frankreich. Über den Pyrenäen braute sich schon etwas zusammen, im Stormscope (und auch optisch) war aber noch alles ruhig.
Die Pyrenäen gehen im Prinzip bis ins Mittelmeer und markieren auch ganz offensichtlich die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Da ich zu faul war, etwas höher zu steigen, sind wir dann an der flachsten Stelle, an der auch die Autobahn nach Frankreich geht, über die Ausläufer der Berge geflogen. Der französische Lotse schickte uns dann allerdings sogleich zur Küste, weil dort die veröffentlichte VFR-Route entlang geht und man sonst einige Kontrollzonen durchfliegen müsste, abgesehen davon ist die Landschaft in der Gegend ohnehin etwas eintönig und die Küste eindeutig der schönste Abschnitt.
Heute sollte es eigentlich nach Lyon gehen, wir hatten geplant, in Béziers Pause zu machen und dort was zu essen und danach weiterzufliegen. Der Wetterbericht hatte für den späten Nachmittag / Abend Gewitter versprochen und so habe ich aus dem Flieger mal METARs gecheckt: das würde mit Lyon wohl nichts, auf dem ganzen Weg alles voll mit Gewitter und selbst Bezier hatte schon “TEMPO 1200 +TSRA BKN030CB” im METAR stehen. Ein kleines Stück weiter konnte man dann auch die zugehörigen CBs schon schön sehen und das StormScope war für unsere geplante Richtung voll mit Blitzen. Wir sind dann ruhig in Beziers gelandet und haben beschlossen, dort eine Nacht zu bleiben, es würde ja auch IFR nicht mehr weitergehen.
Ein Hotel war schnell gefunden und Dank der Tatsache, das zufällig kurz nach uns eine RyanAir reinkam, waren auch die Mietwagenschalter offen, so dass wir schnell ein kleines Auto gemietet haben und noch ein bisschen rumfahren konnten. Auf dem Weg zum Hotel ging dann auf der Landstrasse nichts mehr, so stark war der Regen.