Eigentlich wollte ich hier zwei volle Tage fliegen gehen, wir hatten Lake Tahoe und evtl. Catalina geplant – aber leider ist das Wetter dieses Jahr so schlecht, das hier alles überschwemmt ist und umgestürzte Bäume und Schlamm die Strassen blockieren.
Heute sollte das Wetter wenigstens etwas brauchbar werden, also wollte ich nochmal eine Runde drehen. Allerdings war es auch wieder bedeckt und schon zum Teil regnerisch. Wir haben dann beschlossen, erstmal zu starten und in der Platzrunde zu sehen, wie es so aussieht. Gesagt – getan – ging es mit flotten 20 kt Wind in Palo Alto los und sah gar nicht so schlecht aus. Also haben wir uns für eine Bay tour einen Squawk geholt, konnten dann aber nicht in San Francisco durch den Airspace B, weil dort heute die Pisten anders als sonst aktiv waren (aufgrund des Windes). So ging es erstmal über die Bay nach Oakland und von dort wollten wir dann immer der Küste entlang nach San Francisco. Hinter Oakland wurde es dann allerdings sehr schlecht, der Regen immer stärker und die Sicht immer weniger. Etwa bei San Quentin hatten wir dann nur noch etwa 3-4 km Sicht und haben dann beschlossen, das wir besser umkehren.
So ging es dann annähernd den gleichen Weg wieder zurück, hinter Oakland sogar mit halbwegs gutem Wetter. Die Landung in Palo Alto war dann auch ganz ruhig. So haben wir zwar nicht viel Sightseeing gemacht, aber zum einen noch ein bisschen Funk geübt und ich konnte auch mein neues Lightspeed Tango Headset testen, welches ich bestellt hatte (da mein altes Headset ja geklaut wurde). Für das erste Mal macht das einen guten Eindruck, die ANR ist noch besser als bei meinem BeyerDynamic und Headset ohne Kabel ist durchaus nett.
Zum zweiten Mal bin ich auf der RSA Conference in San Francisco und zum zweiten Mal will ich die Gelegenheit auch zum Fliegen nutzen. Daher bin ich wieder in den West Valley Flying Club zurückgekehrt und habe mit Max Trescott ein paar Termine ausgemacht.
Heute – zur Einstimmung – wollte ich eine Bay tour machen, also einfach mal ein bisschen in der und um die Bucht von San Francisco rumfliegen. Dummerweise wurde gestern mein Mietwagen aufgebrochen und Teile von meinem Fliegerzeug geklaut – so war ich und ein Kollege heute etwas blank im Flying Club. Max hat uns freundlicherweise zwei Lightspeed-Headsets geliehen, da konnte ich gleich mal ausprobieren, ob mir das taugt.
Es ging dann in Palo Alto ruhig los, heute in einer Diamond DA40NG von 2016 – also dem neuesten Modell mit AustroEngine-Motor. Leider ist der Eindruck etwas zwiegespalten: die 30 PS mehr vom Motor merkt man überdeutlich gegenüber unserem Thielert-Motor, der Motor an sich und auch der Flieger sind auch sehr schön, aber: Diamond hat dem Flieger zwei völlig nutzlose Sonnenblenden spendiert und dafür scheinbar eine Art Dämmung am Dach angebaut. D.h. ca. 3 cm weniger Kopffreiheit und damit für mich eine einzige Katastrophe. Ich weiß nicht, wie ich in der Kiste sitzen soll: Kopf schräg halten ist unangenehm, Kopf einziehen geht auch nicht so recht.
Abgesehen von der unbequemen Sitzhaltung war der Flug sehr schön: es ging zunächst den Highway 101 entlang, an San Carlos vorbei und durch den Airspace B von San Francisco International (quasi direkt neben dem Platz vorbei) nach San Francisco. Nach einer Runde über der Stadt und um Alcatraz herum ging es zur Golden Gate Bridge und dann zum Golden Gate Park, danach dann weiter zu Muir Woods (ein Tal, wo viele Mammutbäume stehen – leider kann man die von oben aber gar nicht so richtig schön sehen) und dann zum Lake Berryessa. Der war letztes Jahr auf dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren, heuer nach den vielen Regenfällen aber wieder gut gefüllt und am überlaufen. Von dort wollten wir dann wieder zurück, aber Max meinte, wir könnten doch kurz noch wo landen, Rio Vista wäre ein kleiner Platz, der am Weg liegt. Also sind wir kurz dort hin geflogen und gelandet.
Nach der kurzen Pause ging es auf direktem Weg nach Palo Alto, wo zunächst Oakland am Weg liegt. Dort ist auch einiger Verkehr, man kann aber einfach den Platz kreuzen, obwohl unter einem auf zwei Pisten Airliner starten und landen. In Deutschland völlig unvorstellbar. Danach sind wir dann ruhig in Palo Alto gelandet.
Alles in allem ein sehr schöner Flug mit vielen schönen Impressionen von der Landschaft hier. Diesmal ging es sogar mit dem “Einhören” in den Funk halbwegs. Bis auf einige sehr schnell gesprochene Sachen und ein paar Visual Reporting Points, die ich einfach noch nicht kenne, habe ich alles soweit hinbekommen.
Aller guten Dinge sind drei – das gilt natürlich auch beim Fliegen und daher bin ich heute nochmal in Palo Alto geflogen. Nachdem wir beim letzten Mal die großzügig erweiterte Bay Tour gemacht hatten, die uns in Richtung Norden führte, sollte es heute mal nach Süden gehen.
Max hat dazu vorgeschlagen, wir könnten ja nach San Luis Obispo fliegen und am besten immer an der Küste entlang dem Highway 1 folgen.
Wir sind also bei sehr schönem Wetter ruhig in Palo Alto gestartet und dann “über den Berg” an die Küste geflogen, wo heute auch richtig schönes Wetter war. Dann sind wir immer der Küste nach Süden gefolgt – über Monterey bis eben nach San Luis Obispo. Landschaftlich ist diese Gegend wirklich schön. Ab und an mal Strand, dann auch wieder wild zerklüftete Felsenküste und immer bergig. Ich hatte mir schon sagen lassen, der schönste Abschnitt vom Highway 1 sei von Santa Cruz nach Süden – also da wo wir heute entlang geflogen sind – und wahrscheinlich stimmt das auch. Wobei mir nicht so ganz klar ist, was man vom Auto aus da sehen soll außer rechts Wasser und links Berg. Aber gut… es gilt wieder mal dass man die wahre Schönheit einer Landschaft nur aus der Luft erkennt.
Nach 2 Stunden und gut 400 km Flug nach Süden waren wir dann in der Nähe von San Luis Obispo und Max meinte, wir könnten auf einem kleinen Platz direkt am Meer landen, anstatt auf den etwas größeren Platz in der Stadt zu landen. Der Platz heißt Oceano und liegt unmittelbar neben dem einzigen Strand in Kalifornien, an dem man mit dem Auto entlangfahren darf. Der Anflug war aufgrund eines drehenden, böigen Seitenwinds etwas holprig, die Landung aber trotz der Verhältnisse ganz in Ordnung. Am Boden haben wir dann festgestellt, dass man sich am Platz Fahrräder ausleihen kann – ganz originell: die stehen einfach in einer kleinen Hütte die mit einem Zahlenschloss verschlossen ist, der Code ist die UNICOM-Frequenz (also nur Piloten wissen es). Wir sind dann die ca. 1-2 km in den Ort geradelt und haben uns den Strand angesehen und einen Burger gegessen.
Danach ging es wieder zurück, schnell noch getankt an der Selbstbedienungs-Tankstelle und schon waren wir wieder in der Luft. Bemerkenswert: an dem Platz ist kein einziger Mensch. Der Rückflug führte dann die gleiche Strecke entlang, so konnte ich nochmal die schöne Landschaft genießen.
Nach dem letzten Berg konnte man schon in der Bay sehen, dass das Wetter (wie angesagt) schlechter wird. Entsprechend war es etwas bockig auf den letzten 10 min und auch in Palo Alto war unschöner böiger Seitenwind. So war die Landung auch dort etwas anspruchsvoll aber ganz in Ordnung.
Das war ein schöner Abschluss meiner San Francisco-Reise. Mit Max habe ich schon ausgemacht: beim nächsten Mal gehts mal nach Lake Tahoe oder Santa Catalina. Die Landschaft hier macht jedenfalls Lust auf mehr…
Nur wegen dem BFR fliegen ist natürlich extrem langweilig und vorgestern konnten wir das BFR nicht mit einer Runde über der Bay Area kombinieren, da der Vizepräsident gerade in San Francisco war und dadurch dort eine TFR (Temporary flight restriction).
Also ging es heute nochmal los. Bei bestem Wetter sind wir zu einer “Bay tour” aufgebrochen. Interessanterweise wissen alle Lotsen was gemeint ist, wenn man eine “Bay tour” macht – eine Runde um die Bay eben. Und dabei geht es auch durch den Airspace B von San Francisco International Airport, sonst würde so eine Tour ja nicht gehen. Ich liebe amerikanischen Pragmatismus.
Wir sind also in Palo Alto aufgebrochen und zunächst immer dem Freeway 101 gefolgt, der immer relativ nah an der Küste entlang bis direkt nach San Francisco führt. Irgendwann wird man dann an San Francisco Tower übergeben und bekommt auch gleich seine Freigabe “cleared into the Bravo, follow 101”. Das ist (neben einem Squwak-Code) im Prinzip alles. Die 101 führt dann direkt neben dem Flughafen entlang und man kann schön beobachten, wie die 4 Pisten optimal ausgelastet werden.
Danach ging es dann weiter in Richtung Downtown San Francisco und wir haben dort über der Stadt und dann über dem Wasser ein paar Runden gedreht, um die Stadt, Alcatraz sowie die Golden Gate Bridge in aller Ruhe anzuschauen. Sehr beeindruckend und “scenic” wie der Amerikaner sagen würde.
Max fragte dann, ob ich jetzt der Bucht folgend wieder zurück wollte. Aber es waren erst 45 Minuten vergangen und ich hatte viel Zeit – also habe ich gesagt, wir könnten ja mal zum Napa Valley fliegen. Gesagt – getan sind wir erst nach Napa und dann das Napa Valley hinauf geflogen. Auch das ist landschaftlich sehr schön. Max meinte dann, gar nicht viel weiter wäre Clear Lake – ein sehr schön gelegener See – und wenn ich Lust hätte, könnten wir ja den auch noch anschauen. Also sind wir vom Napa Valley über den Berg “gehopst” und dann das Stück zum Clear Lake geflogen und haben diesen umrundet. Auch das war landschaftlich sehr schön. Danach ging es dann weiter zum Lake Berryessa und dann in die riesige Ebene des Sacramento Valley. Von dort hätte man dann auch wieder zurück fliegen können, aber ich hatte noch nicht genug und so sind wir noch ein Stück zu den gut sichtbaren, schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada hingeflogen. Das führte direkt über Sacramento, dann weiter zum Folsom Lake, über die Fly-Inn-Community von Cameron Airpark. Wir haben dann beschlossen, von dort nach Palo Alto zurück zu fliegen. Dann ging es also weiter in Richtung Stockton. In dieser Gegend ist das Sacramento Valley wirklich riesig groß und totales Flachland.
Palo Alto findet man von dort aus auch ganz einfach: immer auf den weithin sichtbaren Mount Diablo zu halten und dann links dran vorbei. Dort liegt dann auch Livermore in einem sehr schön gelegenen grünen Tal. Von oben sieht man dann dort auch, dass das Lawrence Livermore Laboratory auch ziemlich groß ist.
Wenn man dieses Tal hinter sich lässt, ist man auch schon wieder in der Bay Area.
Im Anflug auf Palo Alto waren wir dann die Nummer 6 bei auch noch 4 Starts. Dort ist wirklich richtig was los. Wir mussten dann den Anflug bis über das Moffet “Google” Airfield verlängern, dadurch konnten wir die Anlagen von NASA Ames Research Center ganz gut sehen und den dort befindlichen riesigen Wind-Tunnel.
Wir sind dann nach einer “etwas erweiterten” Bay Tour mit 3:30 h Flugzeit sehr ruhig in Palo Alto gelandet. Fazit: Jeder der hier ist und selber fliegt, sollte das unbedingt machen. Sehr schöne Landschaft und viel zu sehen und entdecken.
Aktuell bin ich für eine Konferenz in San Francisco. Mein erstes Mal an der Westküste muss natürlich auch zum fliegen genutzt werden. Bereits vor einiger Zeit hatte ich nach Chartermöglichkeiten gesucht und bin dabei über die Webseite von Max Trescott (www.sjflight.com) gestolpert. Max hat mich dann auf den West Valley Flying Club gebracht (www.wvfc.org), bei dem er als Flight Instructor tätig ist. Also bin ich in den Club eingetreten und habe Max als meinen FI gebucht.
Heute haben wir dann das wieder einmal fällige BFR (eigentlich heißt es nur “Flight review”) erledigt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man ja nur eine Stunde mit dem Fluglehrer fliegen muss, ist das BFR schon fast eine richtige Prüfung. Man muss eine Stunde Ground school machen, wo es um Fragen aus Luftrecht und um Lufträume ging. Alles in einer sehr angenehmen Atmosphäre, bei der ich auch noch einiges gelernt habe, was das Thema Zulassung / Lufttüchtigkeit in USA betrifft.
Danach ging es dann zum Fliegen. Der Club hat eine DA40 (und ca. 35 Cessna 172) – also habe ich natürlich die DA40 genommen. Das ist hier die AvGas-Version, aber sonst wie die D-ELDS – also voll IFR-tauglich und mit G1000.
Beim BFR muss mindestens eine Stunde Flug absolviert werden. Nachdem ich nicht einfach nur rumfliegen sondern auch etwas sightseeing machen wollte, meinte Max, dass wir dann eine “scenic maneuvering area” suchen. Wir sind dann in Palo Alto gestartet und es ging von dort nach Westen, in Richtung Pazifik. Das Wetter war zwar sehr schön, aber über dem Pazifik und bis ziemlich genau zur Küste lag eine tiefe Wolkendecke, so dass man die Küste nicht sehen konnte. Das sah aber von oben trotzdem sehr interessant aus.
Wir haben dann über den Hügeln in der Gegend das für das BFR nötige Airwork gemacht – Steilkurven, Stallübungen, eine Notlandeübung, Langsamflug. Das alles (außer der Notlandung natürlich) muss z.B. mit 100 ft maximalem Höhenverlust geflogen werden, sonst gilt das BFR als nicht bestanden.
Danach wollte Max dann Verfahren an Non-Towered Airports üben. Das war gar nicht schlecht, da ich bislang noch gar nicht an einem Non-Towered Airport in den USA war. Wir sind dann zunächst nach Watsonville geflogen, einem kleinen Ort am Pazfik. Dort kamen allerdings die niedrigen Wolken angezogen, im Endteil haben wir dann überlegt, dass ein Start mit 7 kt Rückenwind (andersrum wäre wegen der Wolken nicht gegangen) doch keine so gute Idee ist. Daher sind wir dann durchgestartet und nach San Martin geflogen. Dort haben wir eine kurze Pause gemacht und sind dann wieder zurück nach Palo Alto.
Dabei ging es über San Jose, direkt beim Neubau von Apple in Cupertino und am “Google-Airfield” Moffet
vorbei nach Palo Alto. Das war schon sehr schön, mit Blick über die ganze Bay Area und unter uns das Silicon Valley.
In Palo Alto sind wir dann bei ca. 10 kt Seitenwind gelandet, so dass auch eine Seitenwindlandung auf dem Programm stand. Max war dann “happy to sign off the flight review”.
Alles in allem war es ein schöner Flug, auch wenn eher Arbeit… äh Airwork… auf dem Programm stand. Die Landschaft hier ist schon sehr schön.
Palo Alto ist allerdings als Flugplatz durchaus busy – laut Max einer der geschäftigsten GA-Flugplätze mit mehr als 100000 Flugbewegungen pro Jahr. Dabei ist die Piste gerade mal so groß wie in Donauwörth (700 x 20 m). Entsprechend ist der Funk auch recht anstrengend – ich muss mich da immer erstmal wieder einhören. Beim Starten war ein Towerlotse, der sehr schnell und nuschelnd gesprochen hat – da fällt es irgendwie schon schwer, überhaupt einen für mich adressierten Funkspruch rauszuhören. Bei der Landung war dann ein Ausländer im Tower – das war sehr angenehm: klare Aussprache und nicht allzu schnell. Aber anyway, es macht schon wieder Spass, hier in USA zu fliegen.
Und die DA40 mit AvGas-Motor ist schon ein ganz schöner Kolbenschüttler im Vergleich zum Diesel-Motor. Das fällt mir jetzt direkt auf, wie ruhig der Diesel läuft im Vergleich.