Das wahrscheinlich einzige total verregnete Wochenende in Budapest in diesem Jahr liegt hinter uns – heute ist das Wetter wieder sehr schön… Immerhin war wenigstens gestern noch zwei Runden Airrace, der Rest der ganzen Veranstaltung ist leider buchstäblich ins Wasser gefallen. Naja, gegen Wetter kann man nichts machen, in der Markthalle von Budapest war es auch ganz schön und ab gestern am frühen Nachmittag hatte es ja aufgehört zu regnen.
Heute sollte es dann wieder zurück gehen, wir wollten allerdings nicht ganz den direkten Weg nach Hause nehmen, sondern noch ein bisschen Sightseeing machen. Ich hatte dazu eine Route über Maribor – Klagenfurt – Salzburg rausgesucht, aber es waren schon früh die Berge in Wolken und Gewitter vorhergesagt, so haben wir “nur” die Route über den Balaton, Wien und dann eigentlich Salzburg genommen.
Wir sind am Vormittag in Tököl aufgebrochen, kurz nach der DC-3 und kurz vor den ganzen Red Bull-Airrace-Fliegern, die dort in einem Shelter standen. Das erste Ziel war der Balaton, den wir dann auf der ganzen Länge entlanggeflogen sind, um am westlichen Ende in Sarmellek/Heviz zu landen. Die Landschaft ist dort ganz nett, es stehen am Nordufer einige hübsch anzusehende alte Vulkankegel, allerdings gibt es augenscheinlich ziemlich wenig Strand und das Wasser ist auch alles andere als klar. Interessant auch, das es im “Hinterland” im Prinzip nur Felder und Sümpfe gibt – das gesamte Leben konzentriert sich rund um den See.
Die Landung in Sarmellek war dann ruhig, der Platz ist ganz nett, ein nagelneues Terminal aber keine Linienmaschinen die dorthin fliegen. Dafür mit reichlich Personal besetzt, als würde man auf einen zufällig landenden Airliner warten. Ich habe irgendwo gelesen, Heviz sei das Kassel/Calden Ungarns und so ein bisschen stimmt das wohl auch. Nach einer kurzen Pause sind wir dann auch schon weiter gefolgen, nächstes Ziel sollte Salzburg sein.
Da wir nicht über die Berge wollten, ging also zuerst mal nach Norden, wo wir bei Sopron die Grenze zu Österreich passiert haben und dann über den Neusiedler See in Richtung Wien geflogen sind. Dort hatte ich den FIS-Lotsen schon rechtzeitig gesagt, dass wir gerne ein Routing entlang der Donau quasi mitten durch Wien haben wollen – was auch völlig problemlos ging. Man fliegt dann in nur 1400 ft (damit 200 ft über ein Feld von Windrädern) zur Donau hin (wirkt schon ziemlich tief…) und dann immer der Donau entlang. Der Donauturm ist dabei sogar höher als die 1400 ft, aber kurz vorher kann man schon etwas steigen. Die Aussicht ist jedenfalls sehr schön. Da freue ich mich schon aufs nächste Mal.
Danach ging es erstmal zum STO (Stockerau) VOR. Nachdem über Wien schon ein Schauer stand, konnte man über dem Voralpenland jetzt zahlreiche Schauer und das Stormscope auch zwei Gewitter sehen. Daraufhin haben wir beschlossen, doch nicht nach Salzburg zu fliegen, sondern zu unserem Alternate nach Eggenfelden. Damit wir dort gleich Straight-In landen können, haben wir den Anflug als “Simulated IFR-Approach” geflogen und konnten so ruhig landen. Am Boden habe ich dann im METAR von Salzburg gesehen, dass dort gerade ein Gewitter war – also war die Entscheidung ganz richtig.
In Eggenfelden hatte leider das Restaurant am Platz Ruhetag, so dass es dort nichts zu essen gab, also haben wir nur schnell Landegebühren bezahlt und einen IFR-Flugplan nach Augsburg aufgegeben und sind dann gleich weiter geflogen.
Das letzte Stück war dann auch wieder sehr ruhig, bestes Wetter, nur ein paar Cumuli, so dass wir dann nur noch das ILS runtergeflogen und in Augsburg ruhig gelandet sind, wo es dann das wohlverdiente ALB (und etwas zu Essen) gab.
Fazit: Ein sehr schöner Ausflug, trotz des Mistwetters in Budapest. Ich freue mich schon auf den nächsten “Blogger-Ausflug” 🙂