Heute gab es endlich mal ein Wochenende an dem das Wetter schön werden sollte. Wir hatten die D-EOIC relativ spontan gebucht und wollten – je nach Wetter – etwas Airwork machen.
Ein Freund wollte auch fliegen, so dass wir uns auf einen gemeinsamen Flug nach Zell am See verabredet haben, unter der Bedingung dass es in den Alpen nicht sehr föhnig sein würde. Mein persönliches Wind-Limit für die Zugspitze liegt bei 25 kt, mit 18G28 kt wären wir knapp an der Grenze gewesen, wenn da nicht der Wind oben aus Nord-Westen und unten im Tal genau aus Süd-Osten gekommen wäre. Wir haben also auf die Turbulenzen verzichtet und uns einen anderen Plan ausgedacht.
Die Liste der Verkehrsflughäfen will ja auch abgearbeitet werden, so sind wir also in Richtung Westen aufgebrochen. Saarbrücken und Zweibrücken stehen auf der Liste, sind dicht beeinander und mit ca. 1:40 h von Augsburg auch als Tagesausflug bequem zu erreichen.
Beim Hinflug habe ich mich – wieder falsch, ich werde es jetzt wirklich nicht mehr machen 😉 – für einen Flug unterhalb vom Luftraum D Stuttgart entschieden. Leider war doch schon etwas Thermik, so dass es etwas bockig war. Sobald möglich sind wir dann auf FL 65 – über die wenigen Cumuli – gestiegen und haben den restlichen Weg einen angenehm ruhigen Flug gehabt.
Die Landung in Saarbrücken war dann sehr anspruchsvoll. Zwar hatten wir von Zweibrücken aus einen Direktanflug bekommen und damit gut 10 NM Final, aber der Seitenwind war so stark und böig, dass es einfach nicht klappen wollte, sich die richtige Mischung aus hängender Fläche und Seitenrudereinsatz zu erfliegen um auf der Centerline zu bleiben. Selbst bei vollem Seitenruder-Ausschlag sind wir noch gut abgedriftet. Dabei waren am Boden “nur” 12 kt Seitenwindkomponente. Die Landung war dann zwar etwas hart, aber dennoch insgesamt ganz in Ordnung.
In Saarbrücken waren wir willkommene Abwechslung in der Tristesse. Weder andere GA noch Airliner waren da, man war um uns sehr besorgt, insgesamt alles gut organisiert und sehr freundlich.
Zum “Ausgleich” der Seitenwindlandung in Saarbrücken wollten wir dann den kurzen Hüpfer nach Zweibrücken machen, dort versprach das METAR eine Landung genau im Wind bei 17 kt. Allerdings wollte der Seitenwind-Gott mir wohl noch eine Lektion erteilen, zur Überraschung hatte der Wind in Zweibrücken schnell gedreht und war auch knapp 70° von links, allerdings nur mit 10 kt. Die Landung verlief dementsprechend ruhig und sauber, in Zweibrücken ist zwar mehr GA aber dafür kein richtiges Terminal vorhanden, so dass wir gleich wieder weitergeflogen sind.
Nach der Lehre vom Hinflug sind wir zurück gleich auf FL 75 gestiegen und dort war es – von einer Airliner-Wirbelschleppe abgesehen – wieder sehr ruhig. Sehr problemlos gab es von Langen Radar auch eine Freigabe zum Durchflug von Luftraum D Stuttgart, so dass wir von Zweibrücken nahezu DCT nach Augsburg fliegen konnten. Das alles bei besten Sichten (siehe Fotos), wo man von Stuttgart aus sogar die Alpen sehen konnte.
Anflug und Landung in Augsburg waren dann auch wieder ruhig und angenehm, der Wind hatte mittlerweile gedreht und stark nachgelassen.