Nachdem der letzte Flug jetzt schon wieder fünf Wochen her ist, musste es wieder mal raus gehen. Da nochmal ein sehr schöner Tag war, nach all dem Nebelgrau der letzten Wochen, haben wir uns wieder für Friedrichshafen entschieden. Der Flug immer auf die Alpen zu und auch die Bodenseeregion sind von oben immer wieder schön anzuschauen.
Es ging gegen Mittag ruhig auf der 25 in Augsburg los, dann erstmal immer entlang der A8 und über Ulm, Laupheim, Biberach in Richtung Friedrichshafen. Die ganze Zeit war schon Alpenblick und zurück sollte es dann an den Alpen entlang gehen. Der Flug war zunächst sehr ruhig, aber ab etwa kurz hinter Biberach wurde es arg bockig. Da waren wir wohl in einen Föhnstrich geraten, der Wind im G1000 sprang entsprechend auch sowohl in Richtung als auch Stärke immer hin und her. Es blieb dann auch bis kurz hinter Ravensburg so. Der Anflug über ECHO und die Landung waren dann aber wieder relativ ruhig.
Wir haben uns dann in Friedrichshafen etwas gestärkt und ich habe beschlossen, doch nicht die Alpen entlang zu fliegen, da dort ja aufgrund des sich aufbauenden Föhns noch mehr Turbulenzen sein würden. Gleich wieder direkt nach Hause wollte ich aber auch nicht, also haben wir beschlossen, mal über Stuttgart zu fliegen und dort einen Low Approach zu machen. Es ging dann also wieder über WHISKEY raus und auf relativ direktem Kurs (über Mengen) in Richtung SIERRA Stuttgart. Der Flug war sehr ruhig, keinerlei Turbulenz, obwohl wir konstant 18-20 kt Rückenwind hatten. In Stuttgart hatte ich dann eine Low Approach angefragt, der auch gleich genehmigt wurde. Im Gegenanflug mussten wir erst noch eine landende Lufthansa und eine andere 172er Cessna abwarten und der Lotse meinte dann nur, wir könnten entweder kreisen oder den Gegenanflug verlängern. Ich habe dann gesagt, wir würden lieber den Anflug verlängern. Dann meinte der Lotse, wir könnten eigentlich machen was wir wollen, es würde eh gerade kein Anflug mehr kommen. Ich habe dann spontan gedacht, wir könnten ja dann mal einen Practice ILS fliegen. Also kurz den Lotsen gefragt, der meinte nur, das ist OK, wir könnten gerne 10 NM Final haben. Gesagt, getan, sind wir also etwa 10 NM raus geflogen und gestiegen und dann in den Queranflug. Dann war ich etwas zu doof in der G1000-Bedienung… ich wunderte mich noch, wieso der Localizer vom ILS nicht reinläuft, dabei stand der CDI auf “GPS” statt “LOC”. Als mir das aufgefallen ist, waren wir natürlich schon über den Localizer rausgeschossen. Gut, dafür dass es das erste Mal alleine ohne Lehrer war, sicherlich verzeihlich… Ich habe dann den Localizer eingefangen und wir waren für das 10 NM Final natürlich erstmal viel zu tief für den Glideslope. Den haben wir dann auch eingefangen und sind schön das ILS runtergeflogen. Ich immer ohne Blick nach draußen, nur auf die Instrumente. Als der Marker gepiept hat, war dann auch die Bahn vor uns, so wie es sein soll. Hat also schonmal ganz ordentlich funktioniert.
Danach ging es nach dem Low Approach über ECHO wieder aus der Kontrollzone und es sollte dann von dort aus direkt nach Augsburg gehen. Vor uns war noch eine 152er Cessna, die auch in unsere Richtung flog. Bis dahin war der Flug ja die ganze Zeit sehr ruhig, aber über dem Stuttgarter Talkessel und dem Tal in Richtung Schwäbisch Gmünd war es dann dafür um so heftiger turbulent. Laut G1000 kam hier der Wind mal mit 8 k, dann gleich wieder mit 35 kt, also extrem böig und in der Richtung variabel. Uns hat es also ordentlich durchgeschüttelt. Die 152er Cessna hat dann auch irgendwann umgedreht und kam uns – mit Abstand – wieder entgegen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es da noch heftiger gewesen sein muss. Die DA40 schluckt das ja mehr weg als so eine Cessna. Das Geschüttel hielt dann mal mehr, mal weniger an, bis wir die Schwäbische Alb hinter uns gelassen hatten. Dann kam der Wind nur noch konstant mit um die 20 kt aus Süd. Da hatte sich also ein “gescheiter” Föhn aufgebaut.
Mittlerweile war dann auch die Sonne untergegangen und wir sind ca. 10 min nach Sunset in Augsburg gelandet. Es war schon recht dunkel, so dass ich auch mal die Nachtbeleuchtung von der DA40 sehen konnte. Die ist auch recht ordentlich und angenehm gemacht. Viel besser als bei Cessna wie ich finde. Alles so Auto-ähnlich hinterleuchtet. Da werde ich wohl doch mal wieder Nachtflug machen im Winter…
Wir sind jedenfalls ruhig auf der 07 gelandet. Alles in allem ein ganz angenehmer Flug, trotz Turbulenzen. Und wieder mal was geübt was man nicht alle Tage macht.