Heute sollte ja eigentlich ein Fly-In am neuen Berliner Flughafen sein, leider wurde das kurzfristig abgesagt, da das Wetter zu schlecht war. Tatsächlich war heute morgen richtiges Mistwetter in fast ganz Deutschland. Ein Flug von zu Hause aus nicht denkbar. Gut das wir gestern schon gekommen sind und gut das wir ein schönes Hotelzimmer hatten.
Das schlechte Wetter sollte nach Osten ziehen, dafür aber im auf der Rückseite der Kaltfront recht labil sein, mit vielen Schauern und Gewittern. Tatsächlich sah es im Radar auch so aus, dass eine scharfe Abrisskante das Ende der Front markierte, dahinter aber mit etwas 1-1,5 h Abstand die Schauer kamen, teils in Linien, teils gewittrig. Wir mussten also dieses Zeitfenster recht genau abpassen, um sinnvoll weiter zu kommen.
Wir haben dann pünktlich um 11:58 Uhr aus dem Hotel ausgecheckt und sind mit der S-Bahn nach Strausberg gefahren. Der Berliner Nahverkehr ist dabei wie erwartet so schlecht, dass wir dafür fast länger gebraucht haben, als für den Flug danach. Angesichts des Wetters war das aber heute gar nicht so schlecht. Wir sind dann mit den letzten Regen-Ausläufern in Strausberg angekommen, ich habe noch im leichten Regen die D-ELDS getankt und dann kam es sehr schnell deutlich heller und die Wolkenuntergrenze hob an. Wir sind dann ruhig auf der 23 gestartet und es waren nur noch wenige Wolken tief, so dass wir durch ein Loch drüber steigen konnten. Über uns war aber trotzdem noch bedeckt und die Sicht war insgesamt auch nicht berauschend. Es ging aber erst in 2200 ft (innerhalb vom Berliner Airspace C) um die Wolken drumrum und dann später hoch auf 3000 ft, wo wir die ganze Zeit über den Wolken waren.
Wir haben dann tatsächlich den Korridor zwischen abziehender Front und auflebenden Schauern und Gewittern nutzen können und sind angenehm ruhig nach Barth geflogen. Kurz vor Barth mussten wir allerdings schon recht nahe an einem dunklen Schauer vorbei und über Barth stand natürlich auch genau ein Schauer. Der Flugleiter und ich sind dann davon ausgegangen, dass dieser wohl nach Osten abziehen würde, also sind wir erstmal ein bisschen rumgeflogen und anschließend dann eine Weile gekreist. Allerdings wollte der Schauer partout nicht abziehen. Als ich dann im Stormscope auch noch gesehen habe, dass da einige der Schauer, die wir unterwegs links liegen gelassen hatten, mittlerweile zu Gewittern geworden waren, haben wir uns entschlossen, doch in den Regen hinein zu fliegen und zu landen. Genau über dem Platz regnete es dann tatsächlich recht stark, aber die Sicht war nicht allzu stark behindert. Also aus 2000 ft einen Direktanflug zur Piste 09 – das wurde nichts, wir waren zu nah dran und zu hoch, da würden wir das Tempo nicht rausbekommen bis zur Schwelle. Also noch schnell ein Vollkreis zum Höhe vernichten, dann sind wir recht ruhig im strömenden Regen gelandet.
Nur Aussteigen bei so einem Wetter ist bei der D-ELDS blöd. Da macht man ja den Deckel nach oben auf und es regnet dann rein. Also haben wir erstmal Brotzeit gemacht, aber es wurde nicht weniger mit Regen. Wir haben uns dann beeilt mit Aussteigen und zwischenzeitlich hatte sich der Schauer auch zu einem Gewitter entwickelt. Also gut, dass wir gelandet waren.
Danach ging es nach einem netten Plausch mit dem Flugleiter (aus der Heimat) ins Hotel Speicher Barth.