Beim letzten Mal waren wir in Aachen nicht fertig geworden, also gab es heute einen Folgetermin. Wie schon beim letzten Mal ging es in der früh in Augsburg los, die Strecke sollte laut Vorhersage eigentlich wolkenfrei und schön sein. In Augsburg sind wir bei bestem Wetter gestartet und dann mit schöner Aussicht die Strecke abgeflogen.
Wie schon bei letzten Mal war die Übergabe von der belgischen Flugsicherung an die Niederländische etwas holprig. In Maastricht war die Piste 03 aktiv, man könnte im Prinzip von Belgien aus direkt auf das ILS fliegen. Aber aus irgendeinem Grund geht das nicht, wir wurden wieder etwa über der Grenze bei Beek Approach abgeliefert und mussten dann noch länger in den Gegenanflug und dann erst aufs Final. Das war etwas blöd, da entgegen der Wettervorhersage in der Gegend viele Cumuli waren, die auch schon alle in die Höhe wuchsen. Wir mussten da natürlich durch und da waren einige böse Wolken dabei – da war es ziemlich turbulent drin.
Letztlich war die Landung ruhig und einfach nur waren wir diesmal auf der anderen Seite der Piste wie beim letzten Mal geparkt. Der Follow-Me-Fahrer war verschwunden noch bevor wir die Motoren abgestellt hatten und so standen wir auf dem Vorfeld und wollten raus. Es war nur kein Ausgang da… beim Suchen haben wir dann auch Air Service Liege gefunden – den laut NOTAM offiziellen Handler, nur war dort auch verschlossen. Durch einen Hangar und den Notausgang davon ging es dann doch raus und da stand dann jemand rum, der uns ein Taxi rufen konnte. Wie sich herausstellte war der gute Mann von Air Service Liege und meinte nur, er würde nur Flugzeuge über 2t abfertigen, für uns interessiert er sich nicht. Auch gut.
Auf dem Rückweg war dann die Frage, wie wir wieder zum Flieger kommen: im Terminalgebäude war niemand (außer ein paar wohl arg früh angereiste Passagiere). Naja, in der AIP steht ja die Telefonnummer vom Tower, also habe ich dort mal angerufen und uns wurde freundlich der Weg zum Creweingang erklärt. Von dort ging es dann zum Tower zum bezahlen und dann zu Fuß quer über das Vorfeld zum Flieger. Pragmatisch und gut.
Mittlerweile waren die ganzen bösen Wolken in sich zusammengefallen und es war beinahe wolkenlos. So ging es dann zum heutigen Ziel: Stuttgart. Dort habe ich morgen zu tun. Der Flug war wieder ruhig nur in Stuttgart war gerade rush-hour. Wir waren Nummer 9 in Sequence. Immer wieder spannend ist dann, wie die Lotsen die Flugzeug-Perlenkette aufbauen. Mit der DA42 kann ich ja – wenn es sein muss – auf dem ILS ganz gut mit den Airlinern mithalten, aber das wissen die Lotsen scheinbar nicht so richtig. Wir wurden also erstmal in die Lotsenspielwiese aka Airspace C geholt und dann fröhlich gevektored. Dabei ging von Nordwesten erstmal zum Flughafen, direkt drüber und dann im Süden in den Gegenanflug. Auf dem Trafficdisplay im G1000 kann man dabei schön zuschauen, wie das Spielchen funktioniert. Wir sollten dann eigentlich – laut Lotse – nochmal über den Localizer drüberfliegen und von Norden auf den Localizer gesetzt werden (quasi als weitere Verzögerung), aber wir waren so schnell, dass wir noch vor einen anderen Airliner gepasst haben. Mit 140 kt ging es dann auf das ILS, der Radar-Lotse meinte dann sogar, wir sollten auf 120 kt reduzieren. Der Towerlotse wollte dann wieder “high speed as long as possible”. Also ging es wieder mit 140 kt runter. Die DA42 kann man wunderbar schnell abbremsen, erst Fahrwerk raus und dann die Klappen, die Landung ist dann mit ganz normaler Geschwindigkeit. Nach der Landung hat sich der Lotse dann noch für die Speed bedankt.
Dann ging es ins Hotel und anschließend im Flughafen zum Essen, quasi ALB mit Flughafenblick…