Nachdem das Wetter die letzte Zeit ziemlich schlecht war und durch den vielen Regen auch halb Deutschland im Hochwasser versunken ist, war es in dieser Woche mal sehr schön.
Wir haben daher heute den Tag genutzt um mal etwas Sightseeing zu machen. Dazu sollte es mal an ein neues Ziel gehen – Straubing. Dort war ich bei meinem allerersten Flug mit einem kleinen Flugzeug schonmal, da sind wir von Landshut das kurze Stück nach Straubing geflogen und das war so toll, dass ich dann ein paar Wochen später mit dem Flugschein begonnen habe.
Das Wetter war sehr gut, aber relativ feucht. An der Donau war am Morgen noch Nebel / Dunst. Wir sind dann auf der 25 gestartet und einige Wolken standen schon bei 2700 ft rum. Das war natürlich praktisch, dadurch war man in relativ geringer Höhe schon über der Thermik. Wir sind dann in Richtung Neuburg/Donau geflogen und wollten dann immer der Donau folgen bis nach Straubing. Das ging auch zunächst ganz gut, an der Donau war es noch vergleichsweise diesig, aber locker 10-15 km Sicht. Wir konnte mit Freigabe von Donau Radar auch durch das militärische Sperrgebiet bei Ingolstadt fliegen. Danach standen allerdings schon viele TCU / CB, so dass wir nicht nach Regensburg geflogen sind, sondern mehr oder weniger direkt nach Straubing.
Die Donau war vom Hochwasser noch extrem dreckig, lehmig und zum anderen Stand das Wasser auch an vielen Stellen noch über dem Ufer. Interessant, dafür dass der Regen jetzt schon seit fast zwei Wochen weg ist.
In Straubing war die Landung angenehm ruhig, der Anflug ist dort ziemlich großzügig. Für Flugschüler sicher nicht schlecht zum üben, da hat man mal richtiges “Final”. Am Platz gab es was zum Essen und dann ging es auch gleich weiter.
Die Wolken waren weitgehend weg, so konnten wir höher steigen und über das wegen dem Hochwasser eingerichtete Flugbeschränkungsgebiet fliegen. Ich hatte mich gleich nach dem Start bei FIS gemeldet und wollte dort ankündigen, dass wir ÜBER dem Beschränkungsgebiet fliegen würden (Dokumentation kann angesichts von durchgedrehten Ordnungshütern in dem Fall evtl. nicht schlecht sein). Der Lotse hat aber gleich von sich aus gesagt, wir sollten nicht in das Beschränkungsgebiet einfliegen. Das gab dann etwas Diskussion, weil das Gebiet nämlich nur bis 2000 ft über Grund geht und man ja dann locker drüber fliegen kann. Der Lotse hat das (etwas barsch) auch eingesehen. Da hätte man halt das Gebiet anders definieren müssen… Zu sehen gabs jedenfalls eh nichts besonderes, das Wasser an der Donau war zwar noch hoch und am Zusammenfluß von Donau und Isar (sprich Deggendorf) war auch noch viel Wasser zu sehen, aber ich schätze das wäre vor einer Woche noch viel interessanter gewesen als heute. Über Deggendorf stand jedenfalls auch ein ganz dunkler CB, so dass wir dort auch nicht direkt hingeflogen sind.
Es ging dann an der Isar entlang zurück. Die war auch noch recht dreckig, wirkte aber vom Flußbett her recht normal, also keine Überschwemmungen mehr wie noch an der Donau. Es ging dann über Landau, das Atomkraftwerk Ohu (Isar I und II) und Landshut weiter. Dort ist mir dann eingefallen, dass man doch wieder mal ein Midfieldcrossing in München machen könnte. Also haben wir kurz bei Munich Tower reingefunkt und freundlich gefragt und es ging dann trotz ziemlich viel Verkehr.
Das Midfieldcrossing ist für mich als Piloten immer eher anstrengend – und daher natürlich interessant. Vom Flughafen sehe ich am meisten an den Bildern, die die Mitflieger anfertigen. Man muss da schon recht konzentriert sein. Nachdem das Crossing der einen Bahn (diesmal der 26R) genehmigt ist, bekommt man immer erstmal ein “hold between the runways” und muss dann schnell zum anderen Tower (für die 26L) umschalten. Diesmal gabs dann wieder mal ein “behind landing traffic cross runway 26L behind”, das ist immer ganz spannend, denn wir fliegen dann parallel zum landenden Verkehr zwischen den beiden Bahnen entlang, dann schnell das Gas raus, damit wir möglichst langsam sind und das landende Flugzeug uns überholen kann, schön Höhe halten, warten bis der Airliner unten ist und dann die Piste überqueren. Für Sightseeing bleibt da dann keine Zeit mehr, aber es ist trotzdem immer wieder ein tolles Erlebnis.
Danach gings dann quer über München zurück nach Augsburg, wo die Landung diesmal so sanft war, das man gar nichts gemerkt hat – das klappt auch nicht immer 😉
Track (über München war die Batterie vom GPS leer, wir sind also nicht dort stehen geblieben)