Heute hatte ich einen geschäftlichen Termin in Leipzig. Da bot es sich natürlich an, gleich selber hin zu fliegen, zumal die Preise bei der Lufthansa bei kurzfristigen Buchungen so hoch sind, dass ich aus Sparsamkeitsgründen schon leider selber ran muss 😉
Es sollte also eigentlich gleich früh losgehen, aber das Wetter war zwar zum wegkommen in Augsburg noch in Ordnung, nur zum ankommen in Leipzig zu schlecht. Das ILS-Minimum liegt in Leipzig bei 200 ft über Grund, es hatte zunächst OVC001 und dann OVC002 – also bedeckt in 100 bzw. 200 ft über Grund und dazu noch Sichten um 500 m. D.h. zu schlecht um selbst IFR dorthin zu kommen, ILS CAT 2 (oder 3) kann der Flieger nicht und ich auch nicht… also hieß es erstmal abwarten, bis sich in Leipzig das Wetter etwas bessert.
Nachdem sich in zwei METARs die Sichten gebessert hatten, es aber hartnäckig bei OVC002 blieb, im TAF aber eigentlich noch Nebelauflösung versprochen war, sind wir dann mit etwa einer Stunde Verspätung weggeflogen.
In Augsburg war noch Hochnebel, durch den wir aber sehr schnell durch waren und schon ab der Donau war es wolkenlos und bestes Wetter. Der Flug war ruhig und mit 30 kt Rückenwind ziemlich flott, etwa ab Kulmbach hat man dann auch die ATIS von Leipzig reinbekommen. Die war allerdings nicht so toll, denn der Nebel war immer noch zäh bei 200 ft Untergrenze. Allerdings versprach die ATIS als Trend auch “nil significant clouds”. Also war das wohl am Auflösen. Ich dachte dann, dass der Flugplatz wohl genau an der Grenze von Nebel sein müsste, da wir ja die ganze Zeit bei bestem Wetter unterwegs waren. Allerdings begann dann kurz hinter Gera wieder der Hochnebel unter uns. Das war also noch ein größeres Gebiet. Im Approach-Briefing habe ich den Plan daher notiert: wenn es immer noch bedeckt bei 200 ft ist, würden wir genau einen Anflug auf Leipzig machen und im – nicht unwahrscheinlichen – Fall, dass wir am Missed Approach Point noch in den Wolken wären, sofort zu unserem Alternate nach Dresden fliegen (dort war laut der ATIS schon CAVOK). Wie heißt es so schön bei Human Performance “avoid target fixation”. Mein Termin würde dann ins Wasser fallen, aber so ist es halt. Es ist ja auch nicht gesagt, dass die Lufthansa pünktlich oder überhaupt ankommt.
Im Anflug gab es dann viermal eine neue ATIS (“special met report”) und bei der letzten, die wir abgehört haben, war dann die Wolkenuntergrenze bei 300 ft. Das war erfreulich. Im Anflug selber war es dann gar nicht so schlimm, wie das METAR vermuten lässt, gemessen war die Wolkenuntergrenze vermutlich bei 300 ft, aber man konnte so ca. 400 ft über Grund schon schemenhaft das Approach Lighting erkennen. Die Landung war dann ruhig und anschließend ging es mit dem Taxi in die Stadt, knapp hinter dem Flughafen war da schon wolkenlos und Sonnenschein.
Am Nachmittag ging es wieder nach Hause. Mittlerweile war in ganz Deutschland der Hochnebel verschwunden, also war ein einfacher Flug nach Hause zu erwarten. Wir hatten zwar die 30 kt Wind vom morgen auf der Nase und damit dauerte es etwas länger, aber der Flug an sich war ruhig und entspannt. Für den GPS-Anflug gab es noch eine Abkürzung, so dass wir nicht das ganze Verfahren fliegen brauchten. Vorher konnten wir noch den Sonnenuntergang genießen. Die Landung in Augsburg war dann die erste Nachtlandung dieser Saison, mittlerweile war es komplett dunkel geworden.